Arbeitsmarkt-Studie der ESCP Europe: Softskills gewinnen weiter an Bedeutung

Dezember 2016

Softskills gewinnen auf den internationalen Arbeitsmärkten zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Talent Management Institutes der Wirtschaftshochschule ESCP Europe, die nun veröffentlicht wurde.

Die Studie, ein Gemeinschaftsprojekt der ESCP Europe Standorte Turin und Berlin, beschäftigte sich dabei mit der Frage, was genau Softskills sind, wie sich diese einteilen lassen und welche Bedeutung sie für die heutige Arbeitswelt haben. Dazu wurde eine Befragung unter Personalern und Studierenden der ESCP Europe durchgeführt, die sich zur Relevanz sogenannter "weicher" Faktoren im Arbeitsleben äußern sollten. Die Fragen, die dabei im Vordergrund standen: Welche Bedeutung messen Studierende und Unternehmen dem Thema Softskills bei? Und gibt es eventuell Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen, Sektoren sowie im internationalen Vergleich?

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Studierende und Unternehmen Softskills als wichtig im Berufsleben wahrnehmen. So gaben 94,6 % der Studierenden an, Softskills seien in ihrem letzten Praktikum wichtig bis sehr wichtig gewesen. Im Vergleich zu anderen, eher technischen Fähigkeiten, messen Studierende dem Thema jedoch eine geringere Bedeutung bei als Personaler. So geben unter den befragten Studierenden 31 Prozent an, dass sie das Thema Softskills als wichtig empfinden. Bei den Personalern sind es zum Vergleich 47 Prozent. Sehr wichtig schätzen es dagegen nur 2 Prozent der Studierenden, jedoch 48 Prozent der Personaler ein. "Hier liegt eine große Diskrepanz in der Wahrnehmung sogenannter "weicher Faktoren", die sich teilweise auch in den Softskill-Präferenzen der jeweils befragten Gruppen widerspiegelt", sagt Autorin Chiara Succi, Associate Professor für Strategy, Organizational Behavior and Human Resources.

Auf Platz eins steht bei den Studierenden das Thema Kommunikationsfähigkeit, während Personaler Teamfähigkeit die höchste Bedeutung zumessen. Signifikante Unterschiede gibt es bei den Themen Konfliktmanagement sowie der Fähigkeit zum Netzwerken, die Studierende als bedeutsamer für ihr späteres Berufsleben wahrnehmen, wohingegen Personaler berufsethisches Verhalten, hohe Anpassungsfähigkeit, Kreativität und Innovation sowie ein kunden- und nutzerorientiertes Handeln ihrer Bewerber und Mitarbeiter höher schätzen. "Insgesamt kommen wir zu dem Ergebnis, dass sich die Bedeutung von Softskills in den letzten fünf bis zehn Jahren eindeutig erhöht hat, jedoch deutlich mehr in den Fokus von Unternehmen und Studierenden gerückt werden muss", meint Co-Autorin Michaela Wieandt, Associate Researcher am Talent Management Institut und Karrierecoach an der ESCP Europe Berlin. Hierbei stünden jedoch nicht nur die Universitäten und Hochschulen in der Pflicht, ihre Absolventen auf die heutigen Anforderungen des internationalen Arbeitsmarktes vorzubereiten, sondern auch die Unternehmen selbst. Quelle/Weitere Informationen: Pressemitteilung der Wirtschaftshochschule ESCP Europe vom 13. Dezember 2016