EU-Kommission schlägt Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie vor

Februar 2018

Am 1. Februar 2018 hat die EU-Kommission die Reform der Trinkwasserrichtlinie 98/83/EG vorgeschlagen (eine Folgemaßnahme der REFIT-Evaluierung der Trinkwasserrichtlinie), die die Qualität des Trinkwassers, den Zugang zu Trinkwasser und die diesbezüglichen Informationen für die Bürgerinnen und Bürger verbessern soll. Ziel des Legislativvorschlags ist es, das Recht auf sauberes Trinkwasser zu garantieren, ein Ziel, das auf die erste erfolgreiche europäische Bürgerinitiative "Right2Water", zurückgeht, bei der 1,6 Mio. Unterschriften zur Unterstützung eines verbesserten Zugangs zu sauberem Trinkwasser für alle Europäer gesammelt wurden. Der Gesamtverbrauch an Leitungswasser – eine kostengünstige, sichere und umweltfreundliche Alternative zu in Flaschen abgefülltem Wasser – sollte sich dadurch erhöhen.

Die Verbraucher sollen durch den Vorschlag zu mündigen Entscheidungen befähigt werden, indem sichergestellt wird, dass die Wasserversorgungsunternehmen ihnen genauere Informationen über den Wasserverbrauch, die Kostenstruktur sowie über den Preis pro Liter bereitstellen, der mit dem Preis für Flaschenwasser verglichen werden kann. Damit soll zu umweltpolitischen Zielen wie der Verringerung der Verwendung von Kunststoff und der Begrenzung des CO2-Fußabdrucks der EU sowie zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung beigetragen werden.

Der Liste der Kriterien für die Bestimmung der Wassersicherheit sollen neue und neu auftretende Stoffe (wie Legionellen und Chlorat) hinzugefügt werden. Darüber hinaus sollen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation bei diesen Ergänzungen berücksichtigt werden.

Nach den neuen Vorschriften müssen die Mitgliedstaaten den Zugang zu Trinkwasser für alle Menschen verbessern, insbesondere jedoch für schutzbedürftige und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen‚ die derzeit Schwierigkeiten beim Zugang zu Trinkwasser haben. In der Praxis bedeutet dies, dass in öffentlichen Räumen Trinkwasseranlagen eingerichtet werden, dass Kampagnen durchgeführt werden, um die Bürgerinnen und Bürger über die Qualität ihres Wassers zu informieren, und dass Verwaltungen und die Betreiber öffentlicher Gebäude dazu angehalten werden, Zugang zu Trinkwasser zu gewähren. Quelle/Weitere Informationen: Pressemitteilung der EU-Kommission vom 1. Februar 2018