Wasserstoffbranche fordert bessere Rahmenbedingungen vom Bund

August 2020

Landesregierung und Vertreter der Wasserstoffbranche aus Mecklenburg-Vorpommern haben heute beim "Branchentreffen Wasserstoff" in Güstrow eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Darin fordern sie die Bundesregierung dazu auf, die Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft zu verbessern.

"Im Juni hat die Bundesregierung ihre Nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt und sieben Milliarden Euro für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland bereitgestellt. Das ist viel Geld, nützt aber nichts, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine solche Entwicklung ausbremsen", sagt Energieminister Christian Pegel und nennt ein Beispiel: "So lange Produzenten von Wasserstoff für den erneuerbaren Strom, den sie dafür verwenden, die EEG-Umlage zahlen müssen, kann sich ihr Geschäftsmodell nicht rechnen. Deshalb fordern wir ihre Befreiung davon." Die gelte im Übrigen nicht nur für die Wasserstoffhersteller, sondern für alle, die sich damit beschäftigen, sauber erzeugten Strom für die Mobilität, die Industrie oder als Wärme nutzbar zu machen.

Die Verfasser der Erklärung fordern den Bund weiterhin auf, den Maßnahmenkatalog der Nationalen Wasserstoffstrategie zu konkretisieren sowie die Eckpunkte der europäischen Wasserstoffstrategie und die "EU-Strategie zur Integration des Energiesystems" umzusetzen. Dazu zählen unter anderem die Harmonisierung der Besteuerung von Energieprodukten und die Ausweitung des Emissionshandels auf alle Energiesektoren.

Bei der Konferenz in Güstrow heute tauschten sich ca. 70 Wasserstoffproduzenten, -projektierer, -technologiehersteller, -forscher, industrielle Endverbraucher und die involvierten Infrastrukturunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern sowie Vertreter der Landesregierung darüber aus, wie es um die Branche in M-V steht.

Quelle/Mehr Informationen: Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Meldung Nt. 216/20 vom 21. August 2020


Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet

Juni 2020: Das Bundeskabinett beschloss am 11. Juni 2020 die Nationale Wasserstoffstrategie. Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln. Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie wird eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, dessen Mitglieder vom Bundeskabinett ernannt wurden.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat über 700 Millionen Euro vor allem in die Forschung und Entwicklung investiert und sieht jetzt den Zeitpunkt für wirtschaftliche Projekte auf dem Markt.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt bis 2023 zur Förderung von Forschung und Investition von der Erzeugung, über Speicherung, Transport und Verteilung bis hin zu Anwendungstellen zusätzlich 310 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle/Mehr Informationen: BMU Pressedienst Nr. 089/20 vom 10. Juni 2020,  Link zur Strategie