Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft: Analysen – Positionen – Perspektiven


Ausgangslage

In den letzten Jahren hat sich in der interdisziplinären Migrationsforschung ein neuer Begriff etabliert: postmigratisch. Unter diesem Begriff finden sich Beiträge zusammen, die den gängigen Blick auf Migration und Integration herausfordern, gegen strukturelle Ausgrenzungen und Rassismen im Einwanderungsland Deutschland Position beziehen und für ein neues Gesellschaftsverständnis eintreten. Der Begriff „postmigrantisch“ ist dabei kein Kind der Akademie, sondern ging Ende der 2000er Jahre aus der Kunst- und Kulturszene hervor und hat erst jüngst in der Wissenschaft Verbreitung gefunden. Entstanden ist seitdem eine dynamische Debatte, die für die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit Migrations- und Integrationsfragen wichtige Perspektiven bereithält.

Ziel

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, den wissenschaftlichen Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft auszuleuchten, die hier verhandelten Inhalte zu systematisieren sowie zentrale Positionen zusammenzutragen. Leitende Fragen sind dabei: Was ist mit dem Begriff „postmigrantisch“ gemeint? Worauf richtet sich die postmigrantische Kritik im Migrations- und Integrationsdiskurs? Welche Erkenntnisse ergeben sich hieraus für die Gestaltung von Integration – auch auf lokaler Ebene? Darüber hinaus adressiert die Studie die Implikationen der postmigrantischen Debatte für die Forschung, denn so wird auch hier eine Perspektivverschiebung eingefordert: weg von der „Migrantologie“, die Migrantinnen und Migranten als Untersuchungsgegenstand behandelt und so Differenzen perpetuiert, hin zu einem Verständnis von „Migration als Brille“, durch welche neue Blickwinkel auf gesellschaftliche (Macht-)Verhältnisse, Fragen um Identität, Zugehörigkeit und Teilhabe eröffnet werden.


Publikationen zum Projekt

Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft

Böcker, N.; Wiesemann, L. (2022): Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft. Neue Perspektiven auf Migration und Integration einnehmen. vhw-werkSTADT Nr. 59.

vhw werkSTADT Nr. 59

Postmigrantische Geographien der Stadt

Griesinger, D.; Runkel, S. (2021): Postmigrantische Geographien der Stadt. Neue Perspektiven auf Migration, Integration und Gesellschaft. Jenaer Sozialgeographische Manuskripte 19 | 2021.

Publikation


Nachrichten zum Projekt

Titel der Publikation und im Hintergrund dreimal ein Foto des Ballhaus Naunynstrasse in Berlin Kreuzberg

März 2022

Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft

Forschung , Urbaner Wandel & gesellschaftl. Zusammenhalt , Migration und Integration

In den letzten Jahren hat in der Wissenschaft ein neuer Begriff an Popularität gewonnen: postmigrantisch. Der Begriff ist Ausgangspunkt einer Debatte, die einen anderen Blick auf Migration und Gesellschaft wirft und deren Standpunkte nicht nur in akademischen Kreisen, sondern auch in

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Menschen nehmen an einem Workshop teil

März 2019

Projekt-Workshop "Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft"

Forschung , Urbaner Wandel & gesellschaftl. Zusammenhalt , Migration und Integration , Städtenetzwerk , Forschung

Am 22. März 2019 veranstaltete der vhw gemeinsam mit dem Geographischen Institut der Universität Heidelberg einen Workshop im Rahmen des Forschungsprojektes "Der Diskurs um die postmigrantische Gesellschaft". In der vhw-Bundesgeschäftsstelle in Berlin kamen Akteure aus kommunaler

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PROJEKTINFORMATIONEN

Projektpartner
Geographisches Institut der Universität Heidelberg, Dr. Simon Runkel und Diana Griesinger
Projektleitung

Dr. Lars Wiesemann

Projektteam

Nina Böcker

Projektdauer

Januar 2019 – Dezember 2020

Methode

Literaturreview, Expert*innengespräche, Expert*innenworkshop