2,3 Millionen Euro für die Planung weiterer Radschnellwege

August 2020

Diese Finanzhilfen hat die Bundesregierung dem Land Baden-Württemberg bewilligt. Hierdurch können jetzt drei neue Radschnellwege sowie eine Brücke in die Planung gehen. Folgende Verbindungen werden nun geplant: Karlsruhe-Ettlingen, Karlsruhe-Rastatt, Tübingen-Rottenburg und die Radschnellweg-Brücke bei Böblingen

15 Millionen Euro für Radschnellwege

Zusammen mit vorherigen Mittelzusagen stehen dem Land und den beteiligten Kommunen nun gut 15 Millionen Euro Finanzhilfen des Bundes zur Verfügung. Diese teilen sich auf sieben Radschnellwege des Landes und fünf kommunale Verbindungen auf. Baden-Württemberg plant mehr Radschnellwege als alle anderen deutschen Bundesländer zusammen und steht damit an der Spitze der Radschnellwegförderung. Die Finanzhilfen des Bundes (75 Prozent Förderung) addieren sich zu den eigenen Fördergeldern des Landes für Radschnellwege. Dadurch können Regionen, Landkreise und Kommunen eine Förderquote von bis zu 90 Prozent der Kosten für die Umsetzung von Radschnellwegen erreichen.

„Baden-Württemberg ist Wegbereiter für eine nachhaltige Mobilität. Unser Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Das gelingt uns, wenn wir vor Ort eine attraktive Infrastruktur anbieten können, damit auch längere Strecken in ihrem Alltag mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Daher freue ich mich sehr über den Erfolg unserer Förderanträge beim Bund“, sagte Minister Hermann.

Quelle/Mehr Informationen: Meldung Landesregierung Baden-Württemberg auf baden-Württemberg.de vom 14. August 2020


Erster Radschnellweg in Baden-Württember freigegeben

Juni 2019: Seit dem 31. Mai 2019 ist der erste Radschnellweg in Baden-Württemberg für den Radverkehr freigegeben. Die acht Kilometer lange Strecke zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart ist eine schnelle Route für Pendler, aber auch für alle anderen Radfahrerinnen und Radfahrer, um ohne Stau unterwegs zu sein. Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte, dass durch den Bau von Radschnellwegen auf den hochbelasteten Pendlerstrecken eine Verkehrsverlagerung vom Auto auf das Fahrrad erhofft werde. Dies solle Staus verringern und die Umwelt entlasten.Weitere Strecken folgenInfrastrukturell habe der Landkreis die Basis geschaffen. Man habe aber, über dieses Bauprojekt hinaus, im Rahmen der Machbarkeitsstudie auch die Verlängerung des Radschnellweges und weitere Korridore im Blick. Weitere Achsen sollen ausgebaut werden, ein Radschnellwegenetz entstehen. Angedacht sei zum Beispiel die Anbindung des Radschnellwegs an die Innenstädte Sindelfingens und Böblingens.

In Sindelfingen wurde darüber hinaus ein Radverkehrskonzept beschlossen, das den Ausbau von zehn städtischen Routen und Achsen festlegt.

Kennzeichnung als Radschnellweg
Als Radschnellweg ist der neue Abschnitt in besonderer Weise gekennzeichnet: Eine weiße Randmarkierung mit grünem Begleitstrich sowie ein Fahrradpiktogramm kennzeichnen den Radschnellweg als solchen. Neben dem Radverkehr wird der zwischen vier und sieben Meter breite Weg als Mischverkehrsfläche auch weiterhin vom Fußverkehr sowie von Fahrzeugen der Kampfmittelbeseitigung, Anwohnern, der Forstwirtschaft und weiteren Anliegern genutzt. Autos und Motorräder müssen sich dem Tempo des Radverkehrs anpassen. Als Höchstgeschwindigkeit gilt Tempo 30.

Landesförderung

Das Land hat die Baumaßnahme mit rund einer Million Euro nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert. Um während der dunklen Jahreszeit den Pendlerinnen und Pendlern im Wald eine sichere Verbindung zu gewährleisten, hat das Land zusätzlich für rund 820.000 Euro eine durchgehende Beleuchtung aus Sondermitteln für Radschnellverbindungen gefördert. Zur Reduktion der Lichtemissionen und des Strombedarfs schaltet sich die innovative Beleuchtung dynamisch mittels Bewegungssensoren je nach Bedarf ein und aus.

Weitere geplante Radschnellverbindungen im Südwesten

Drei Pilotstrecken des Landes befinden sich bereits in der Planung: Heidelberg – Mannheim, Heilbronn – Bad Wimpfen und Plochingen – Esslingen – Stuttgart. Darüber hinaus hat das Land Anfang Mai 2019 angekündigt, welche weiteren Strecken in Baulastträgerschaft des Landes als Radschnellwege geplant und gebaut werden sollen. In Südbaden handelt es sich um die Strecken Freiburg – Waldkirch und Freiburg – Emmendingen. In Nordbaden sind es die Routen Karlsruhe – Ettlingen und Karlsruhe – Rastatt.

Insgesamt wurden auf Basis von Machbarkeitsstudien und der landesweiten Potenzialanalyse 16 Korridore identifiziert, die grundsätzlich in der Baulast des Landes liegen. Weitere 37 Korridore sind voraussichtlich in der Baulast der Kreise und Kommunen. Durch die Vorlage weiterer Machbarkeitsuntersuchungen oder im Rahmen des weiteren Planungsverfahrens kann sich die Zuständigkeit der Strecken noch ändern. Quelle/Weitere Informationen: Ministerium für Verkehr, Pressemitteilung vom 31. Mai 2019