Angebot möblierter Mietwohnungen wird größer

Februar 2023

Der Anteil möblierter Mietwohnungen an inserierten Mietwohnungen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während zwischen 2009 und 2014 im Schnitt etwa 3,5 % der Wohnungen möbliert angeboten wurden, waren es im Jahr 2021 bereits 13 % – und damit rund 140.000 erfasste Wohnungen. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hervor.

Besonders hoch ist der Anteil möblierter Wohnungen in den kreisfreien Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hier wurde 2021 rund ein Fünftel der inserierten Wohnungen möbliert angeboten, in München und Stuttgart fast ein Drittel.

Die durchschnittliche Nettokaltmiete für eine möblierte Wohnung lag laut Inseraten in den großen kreisfreien Großstädten in 2021 im Schnitt bei 19,90 € je m². Die höchsten Mieten für möblierte Wohnungen wiesen die Anzeigen für die Großstädte München (25 € je m²), Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln (je knapp 21 € je m²) und Berlin (rund 20 € je m²) auf. Für eine unmöblierte Wohnung wurde in den großen kreisfreien Städten im Schnitt eine Nettokaltmiete von rund 11 € je m² fällig. In den dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Wohnungen dagegen für durchschnittlich 9 € je m² (möbliert) und 6,80 € je m² (unmöbliert) angeboten.

Möblierte Wohnungen sind bezogen auf die Wohnfläche durchschnittlich kleiner als unmöblierte. Bundesweit hatten sie 2021 im Schnitt eine Wohnfläche von 50 m², unmöblierte Wohnungen knapp 70 m². Eingerichtete Wohnungen fragen gerade kleine Haushalte wie Studierende und Geschäftsleute nach, als Zweitwohnsitz oder für eine temporäre Nutzung. Daher werden auch vermehrt kleine Wohnungen mit wenigen Zimmern angeboten.

Während möblierte Wohnungen in einigen wachsenden Großstädten wie München, Frankfurt am Main, Stuttgart, Bonn oder Münster weit überwiegend im Bestand vermietet werden, weisen andere Großstädte einen hohen Neubauanteil auf. Das gilt etwa für Berlin, wo sich in 2021 die Hälfte der erfassten Inserate möblierter Wohnungen (mit Baujahresangabe) auf Neubauten bezog.

Informationen zur Datenquelle: Das BBSR bezieht die Rohdaten der Mietwohnungsinserate beim Datendienstleister IDN ImmoDaten GmbH. Dieser liest aus über 120 Quellen Wohnungsinserate aus und überführt die enthaltenen Informationen in eine Datenbankstruktur. Bei den hier berechneten Mietwerten handelt es sich um Nettokaltmieten ohne Nebenkosten für Wohnungen der Größen 10 bis 300 m². Wohnungen, die mehrmals inseriert wurden oder solche, die in verschiedenen Zeitungen/Plattformen geschaltet waren, wurden durch Duplikatfilter bis auf das zuletzt abgeschlossene Inserat gelöscht. Die verwendeten Daten enthalten keine Wohnungen aus bestehenden Mietverhältnissen. Sie erfassen auch nicht alle angebotenen Wohnungen. Insbesondere große Wohnungsunternehmen und Makler nutzen vielfach andere Vertriebswege als Zeitungen und Immobilienportale.

Quelle/Weitere Informationen: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Meldung vom 13. Februar 2023