Berlin: Senat beschließt Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030

August 2019

In der Sitzung des Berliner Senats am 20. August 2019 wurde mit dem "Stadtentwicklungsplan (StEP) Wohnen 2030" ein neuer Masterplan für die Wohnungsbauentwicklung in Berlin vorgelegt. Nach Ansicht des Senats werden bis 2030 194.000 neue Wohnungen gebraucht, mindestens die Hälfte als gemeinwohlorientierter Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten.

Der Stadtentwicklungsplan soll zeigen, dass ausreichend Flächen für rund 200.000 neue Wohnungen vorhanden sind, wo sich diese befinden und wann dort gebaut werden kann. Er listet dabei nicht nur freie Flächen auf, sondern betrachtet auch mögliche Dachausbauten, Aufstockungen, Überbauung von Lebensmittelmärkten oder Parkplatzflächen sowie den Umbau bestehender Gebäude.

Besondere Bedeutung bei der Entstehung von Wohnraum hätten die 14 neuen Stadtquartiere, so der Senat. An ca. 250 weiteren Neubaustandorten sei es möglich, mindestens 200 neue Wohnungen zu schaffen. Darüber hinaus nimmt der StEP Wohnen 2030 rund 30 bestehende Siedlungen in den Blick, in denen zusätzliche Wohnungen entstehen können. In diesen Quartieren soll, mit Hilfe integrierter städtebaulicher Entwicklungskonzepte, gleichzeitig die Wohnqualität verbessert werden.

Dem StEP Wohnen 2030 liegen acht Leitlinien zugrunde. Sie wurden gemeinsam mit einem Begleitkreis aus Verwaltung, Verbänden und Stadtgesellschaft erarbeitet. Der Begleitkreis hat auch die weitere Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans unterstützt. Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 ist einer von drei parallel erarbeiteten Stadtentwicklungsplänen (Wirtschaft und Zentren) und mit dem Entwurf des Kleingartenentwicklungsplans abgestimmt. Die StEPs sollen künftig regelmäßig aktualisiert werden.

Im "StEP Wohnen 2030" und im "Handlungsprogramm zur Beschleunigung des Wohnungsbaus" (Senatsbeschluss vom 04.09.2018) sind in verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmen zur Aktivierung und Beschleunigung des Wohnungsbaus benannt.

Zu den bereits beschlossenen 14 neuen Stadtquartieren sollen zwei weitere Quartiere dazukommen, in denen Neubaumaßnahmen forciert werden. Am Standort "Siemens Innovations Campus" (Bezirk Spandau) wird in Nachbarschaft von Industrie und Forschung ein Potenzial von 2.750 Wohnungen sowie ergänzende Infrastruktur entwickelt. Auf dem "Gut Hellersdorf" (Bezirk Marzahn-Hellersdorf) kann in Verbindung mit sozialen, kulturellen und gewerblichen Einrichtungen ein neues urbanes Quartier entstehen, mit einem Potenzial von etwa 1.250 Neubauwohnungen, die vollständig als kommunaler und gemeinwohlorientierter Wohnungsbau errichtet werden. Weitere Potenzialflächen sind das Dragoner-Areal und, als gemischter Wohn- und Gewerbestandort, Späthsfelde. Zudem wurde verabredet, Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau zu aktvieren und die Liegenschaftspolitik aktiv auszubauen. Quelle/Weitere Informationen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin, Pressemitteilung vom 21. August 2019