Bundesprogramm unterstützt ländliche Regionen bei Steigerung ihrer Resilienz

Januar 2023

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützt gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zehn ländliche Regionen bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Strategien zur Steigerung ihrer Resilienz gegen krisenhafte Ereignisse. Die zehn Modellvorhaben erhalten im Rahmen des Programms "Region gestalten" eine Unterstützung von jeweils bis zu 700.000 Euro.

Die zehn Modellvorhaben mit einer Laufzeit von Dezember 2022 bis Ende 2025 wurden von einer Jury aus 32 Beiträgen ausgewählt. Gefördert werden in jeder Region die Erarbeitung und der Praxistest eines integrierten Maßnahmenpaketes. Das inhaltliche Spektrum der Modellvorhaben dabei ist vielfältig: Es reicht vom Schutz der kritischen Infrastruktur über die Erhöhung der regionalen Klimaresilienz bis hin zum Aufbau eines Frühwarnsystems für wirtschaftliche Engpässe und Krisen. Die Ergebnisse der Modellvorhaben werden anschließend ausgewertet und anderen Regionen zur Verfügung gestellt.

Die zehn geförderten Projekte sind: 

  • Das Vorhaben "KRITIS-Dialog – Schutz kritischer Infrastrukturen durch Resilienzgovernance" des Kreises Euskirchen verfolgt das Ziel, die Vernetzung und den Risikodialog zwischen den Leistungserbringern der kritischen Infrastruktur, der Kreisverwaltung und der Bevölkerung zu stärken und im Sinne einer Resilienzgovernance zusammenzubringen.
  • Der Landkreis Uckermark wird im Vorhaben "Resiliente Zukünfte und Wasser in der Uckermark" einen Wassermanagementplan für die Planungsregion Uckermark-Barnim erarbeiten, um den regionalen Wasserrückhalt zu sichern und nach langen Hitzeperioden besser auf Dürren vorbereitet zu sein.
  • Das Vorhaben "Zukunft mit Dorfwerten" im Landkreis Südwestpfalz zielt darauf ab, durch die Anpassung an den Klimawandel(v.a. über den Arten-, Boden-, und Hochwasserschutz durch Agrarholzanbau) und durch den Klimaschutz (insb. Einsatz des Agrarholzes in der CO2-neutralen Wärmeversorgung) eine neue Wertschöpfung zu erreichen und Arbeitsplätze zu schaffen. Dies soll durch eine neue regionale Organisationsstruktur vermarktet werden.
  • Das Vorhaben "Dem Blackout trotzen – Die Erstellung eines Risikoplans für die kritische Infrastruktur im Landkreis Friesland" hat zum Ziel, eine regionale Risikoanalyse für den Fall eines Zusammenbruchs des Hoch- und Höchstspannungsnetzes durchzuführen und Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf die damit verbundenen infrastrukturellen Risiken im Landkreis Friesland zu erarbeiten.
  • Der Kreis Steinfurt will mit dem Projekt "WiReSt - Wirtschaftliche Resilienz im Kreis Steinfurt" Handlungsoptionen für unternehmerische Anpassungsstrategien entwickeln und ein indikatorengestütztes Frühwarnsystem etablieren, mit dem Unternehmen wirtschaftliche Engpässe wie z.B. Liefer- und Materialengpässe erkennen und darauf mit geeigneten Maßnahmen reagieren können.
  • Im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge wird im Rahmen des Vorhabens "Gemeinsamer, grenzübergreifender Wirtschaftsraum Fichtelgebirge – Nordböhmen (CZ)" ein integriertes Maßnahmenpaket zur Etablierung eines resilienten grenzübergreifenden Innovations- und Wirtschaftsraums entwickelt, der trotz seiner Grenzlage weniger anfällig für disruptive Ereignisse ist.
  • Der Landkreis Oberallgäu möchte im Vorhaben "Stärkung der Resilienz einer ländlichen Region im voralpinen Bereich" ein regionales Handlungssystem schaffen, um auf vom Klimawandel bedingte Naturereignisse wie z.B. Wetterextreme, Lawinen strategischer und besser organisiert reagieren zu können.
  • Das Vorhaben "Resilienzzentrum Ostalbkreis" verfolgt den Aufbau einer Resilienzgovernance und eines Risikodialoges, um den Leitgedanken der Resilienz im Ostalbkreis zu verankern, die Vernetzung der Beteiligten im Resilienz- und Vorsorgebereich auszubauen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich Eigenvorsorge und Selbsthilfefähigkeit zu stärken.
  • Der Landkreis Coburg zielt mit dem Vorhaben "Gemeinsam stark. Krisenresilienzstrategie des Coburger Landes" darauf ab, unter Beteiligung vieler regionaler Akteure eine Resilienzstrategie zu entwickeln, die es im Ernstfall ermöglicht, auf unterschiedliche Krisensituationen wie Extremwetterlagen, technisches Versagen oder Krieg nicht nur situativ, sondern planvoll zu reagieren.
  • Das Projekt "Krisenfeste Kommunikation und Organisationsstruktur des Burgenlandkreises" verfolgt das Ziel, die Resilienz im Burgenlandkreis durch die Entwicklung einer krisenfesten Kommunikations- und Informationsstruktur zu stärken, um die Wirtschaftskraft und kritische Infrastrukturen zu erhalten und die organisationale Resilienz der Verwaltung im Krisenfall sicherzustellen.

"Resiliente Regionen" ist ein Projekt im Förderprogramm "Region gestalten". Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Ziel ist es, deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.

Mehr Informationen zum Förderprogramm erhalten Sie unter: www.regiongestalten.de
Quelle/Weitere Informationen: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Pressemitteilung vom 2. Januar 2023