Kommunale Abwasserinfrastruktur: Freistaat Bayern fördert Bau von vierten Reinigungsstufen auf Kläranlagen

Januar 2023

Mit einem neuen Förderprogramm sollen Kommunen beim Ausbau ihrer Abwasserinfrastruktur unterstützt werden. Konkret solle damit der Bau der vierten Reinigungsstufe auf kommunalen Kläranlagen gefördert werden, um die Abwasserreinigung noch effektiver zu machen. Das betonteBayerns Umweltminister Thorsten Glauberam 20. Januar 2023 in München. "Saubere Gewässer sind ein wichtiger Bestandteil der Zukunftsvorsorge in Bayern. Eine effektive Abwasserbeseitigung ist unverzichtbar. Dafür arbeiten Freistaat und Kommunen Hand in Hand. Bayern setzt auf die stufenweise Erforschung und Einführung neuer Techniken, um die Reinigung des Abwassers stetig zu verbessern", so Glauber. Den bereits umgesetzten drei Reinigungsstufen in Bayern werden deshalb nach und nach vierte Reinigungsstufen hinzugefügt. In einem ersten Schritt wurde eine Pilotanlage auf der Kläranlage Weißenburg nachgerüstet. Nun soll den Betreibern von 13 weiteren wichtigen Kläranlagen die Möglichkeit eröffnet werden, Fördermittel für die freiwillige Nachrüstung mit einer vierten Reinigungsstufe zu beantragen. Das Bayerische Umweltministerium fördert in diesem Programm den Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent; bei Inbetriebnahme bis Ende 2024 sogar bis zu 70 Prozent. Für die nächsten vier Jahre ist ein Fördervolumen von 16 Millionen Euro vorgesehen.

In Bayern gibt es etwa 2.400 kommunale Kläranlagen. Das Abwasser wird dort in drei Stufen durch mechanische, biologische und chemische Verfahren eliminiert. Danach enthält es aber noch verschiedene Spurenstoffen, die beispielsweise aus Arzneimitteln, Kosmetika oder Reinigungsmitteln stammen. Die Reinigungsleistung für solche Stoffe kann durch eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe weiter verbessert werden. Dafür besteht derzeit zwar keine rechtliche Verpflichtung, im vorsorglichen Ausbau von ausgewählten Kläranlagen sieht das bayerische Umweltministerium jedoch eine sinnvolle Zukunftsaufgabe für einen nachhaltigen Gewässerschutz.

Quelle/Weitere Informationen: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressemitteilung vom 20. Januar 2023/https://www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/spurenstoffe.htm