Machbarkeitsuntersuchungen für vier weitere Radschnellverbindungen in Berlin veröffentlicht

November 2020

Für weitere vier der insgesamt zehn geplanten Radschnellverbindungen (RSV) wurden am 27. November 2020 die Abschlussberichte der Machbarkeitsuntersuchungen veröffentlicht. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Strecken "Panke-Trail" (RSV 4), "West-Route" (RSV 5) und "Nonnendammallee – Falkenseer Chaussee" (RSV 8) rechtlich und verkehrstechnisch machbar sind und einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor aufweisen. Die Verbindung "Spandauer Damm – Freiheit" (RSV 7) wird im östlichen Abschnitt als machbar bewertet.

Zusammen mit den bereits veröffentlichten Studien liegen nun für sieben Trassen die derzeitigen Vorzugsvarianten vor. Diese stellen die von den Fachplanerinnen und Fachplanern am besten bewertete Route dar. Diese Streckenführungen samt Varianten, die in Informations- und Dialogveranstaltungen bereits breit diskutiert wurden, sind die Arbeitsgrundlage für weitere Planungen, Abstimmungen und Beteiligungen bis hin zum Planfeststellungsverfahren.

Die Empfehlungen der Fachplanung ist daher vorbehaltlich der nachfolgenden Planungsschritte zu betrachten, denn durch fortschreitende Planungstiefen, Abstimmung mit den Bezirken und anderen Akteuren sowie Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit und dem Ergebnis des Genehmigungsverfahrens (Planfeststellung) kann die Routenführung von der Vorzugsvariante der Machbarkeitsuntersuchung abweichen. Das Planfeststellungsverfahren sieht seinerseits die Beteiligung von Bürger*innen, Verbänden und Behörden sowie eine gründliche Abwägung der Interessen vor. Die finalen Routenverläufe werden mit Abschluss des Planfeststellungsverfahren feststehen.

Im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchungen wurden mögliche Streckenverläufe detailliert betrachtet und Brückenbauwerke näher untersucht. Für die Umsetzung erforderlicher Maßnahmen wurden die Baukosten geschätzt. Die Ergebnisse der einzelnen Abschnitte und Routenvarianten wurden miteinander verglichen, um Empfehlungen für eine mögliche Umsetzung auszusprechen und eine derzeitige planerische Vorzugsvariante zu definieren.

Bei der Radschnellverbindung "Spandauer Damm – Freiheit" hat die Machbarkeitsuntersuchung ergeben, dass die hohen Standards von Radschnellverbindungen lediglich auf dem östlichen Abschnitt umgesetzt werden können. Für den westlichen Bereich werden Verbesserungen der Radverkehrsinfrastruktur gemäß Mobilitätsgesetz sowie eine Anbindung an die parallel verlaufende Radschnellverbindung "Nonnendammallee – Falkenseer Chaussee" empfohlen.

Die Machbarkeitsuntersuchungen sind sowohl als Untersuchungsbericht in der Langversion mit ausführlichen fachlichen Details, als auch in kurzen Ergebnisberichten (rund 30 Seiten) verfügbar. Die veröffentlichten Berichte stehen auf der Webseite der infraVelo.

Die drei noch ausstehenden Machbarkeitsuntersuchungen der Radschnellverbindungen "Mitte – Tegel – Spandau", "Ost-Route" und "Reinickendorf-Route" werden im ersten Quartal 2021 veröffentlicht.
Quelle/Weitere Informationen: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Pressemitteilung vom 27. November 2020