Neues vhw-Forschungsprojekt zur Transformation von Einfamilienhausgebieten gestartet

Januar 2024

In Form eines Einfamilienhauses (EFH) Wohneigentum zu bilden, entspricht den gesellschaftlich nach wie vor dominanten Wertvorstellungen von Wohlstand, Sicherheit und Selbstverwirklichung. Die Nachfrage nach dem Eigenheim im Grünen ist entsprechend ungebrochen hoch. Der Bau von EFH läuft jedoch nationalen wie internationalen Klimaschutz- und Flächeneinsparungszielen entgegen: Flächen-, Energie- und Ressourcenverbrauch sind pro Person ungleich höher als im Mehrfamilienhaus. Der Remanenzeffekt, der im EFH-Segment besonders häufig auftritt, verstärkt diesen Umstand noch einmal und kann darüber hinaus zu Vereinsamung führen. Dies wirft mehrere, sich überlagernde Fragen auf: Wie können EFH-Gebiete so umgestaltet werden, dass sie den Ansprüchen einer sozial-ökologischen Transformation gerechter werden? Wie kann gleichzeitig gewährleistet werden, dass sich junge Familien (oder andere Wohnkonzepte jenseits der heteronormativen Kernfamilie) dennoch ihren Wunsch nach Wohneigentum erfüllen können? Und wie sind dabei die Wohnbedürfnisse der EFH-Bestandsbewohnerinnen und -bewohner mitzudenken?

Im Projekt „EFH: Quo Vadis – Voraussetzungen für eine flächensparende Nutzung von Einfamilienhausbeständen“ wird untersucht, welche alternativen Wohnmodelle diese verschiedenen Ansprüche möglichst synergetisch vereinen. Motive, Bedarfe und Bedenken sowohl der Nachfrageseite (EFH-Haushalte) als auch der Angebotsseite (Kommunen, Wohnungswirtschaft) zu erfassen, soll dabei helfen, Wege der Umsetzbarkeit neuer nachhaltiger Konzepte aufzuzeigen und zu diskutieren.

Das Forschungsprojekt wird von Dr. Lars-Arvid-Brischke und seinem Team vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) durchgeführt und voraussichtlich im Juli 2025 abgeschlossen. Die wissenschaftliche Begleitung und Projektleitung beim vhw e. V. übernimmt Duncan Barahona.

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LG