Wer macht was im Quartier und mit welcher Motivation? Dieser Frage geht die neu erschienene werkSTADT Nr. 75 nach. Kirsten Krüger und Prof. Dr. Olaf Schnur untersuchen darin mittels einer Dokumentenanalyse das heterogene Netz aus Stakeholdern der Quartiersentwicklung.
Die Rolle der Quartiersebene in der Stadtentwicklung hat seit den 1990er Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Die hier vorgenommene Analyse von fünfzig unterschiedlichen Dokumenten zur Quartiersentwicklung zeigt Perspektiven verschiedener Akteure auf und macht Gemeinsamkeiten und Unterschiede nachvollziehbarer.
Immobilienunternehmen, soziale Träger, Kommunen und die Zivilgesellschaft unterscheiden sich teils sehr in ihren Motiven, Handlungslogiken und Gestaltungsmöglichkeiten. Für einen besseren Überblick reflektieren die Autorin und der Autor zunächst die verschiedenen Grundverständnisse von Quartier, ermitteln Vorstellungen vom „guten Quartier“ und ordnen die Akteure verschiedenen Handlungstypen zu. So werden die unterschiedlichen Logiken der Quartiersentwicklung greifbar und die Herausforderungen einer kooperativen und koproduktiven Quartiersentwicklung handhabbarer. Insbesondere Governance-Prozesse im Sinne von urbanen Regimen können mithilfe dieser Erkenntnisse produktiver gestaltet werden.