Wie digital ist Deutschland? – Digitalisierungs-Index 2019 gibt Aufschluss

April 2019

Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland? Eine Antwort darauf versucht der Deutschland-Index der Digitalisierung 2019 des Fraunhofer Instituts im Auftrag des Bundesinnenministeriums zu geben. Anhand von Zahlen, Daten und Karten macht er die digitale Transformation auf Ebene der Bundesländer greifbar.

Die Digitalisierung hat im Vergleich zum Jahr 2017 zugenommen: Mit 67,6 Punkten liegt der Gesamt-Indexwert für Deutschland 2019 rund fünf Punkte über dem von 2017. Fortschritte soll es vor allem beim digitalen Angebot der kommunalen Verwaltungen und im Bereich Wirtschaft und Forschung gegeben haben. Allerdings entwickelt sich die Digitalisierung nicht in allen Bundesländern im selben Maße.

Ziel des Deutschland-Indexes der Digitalisierung ist es, die Digitalisierung begreifbar zu machen. Dazu analysiert er die Infrastruktur, das digitale Leben, Wirtschaft und Forschung, Bürgerservices und die digitale Kommune im Hinblick auf die digitale Transformation. Dabei werden auch der Stand des Breitbandausbaus, die Zahl der Informatikstudenten und der unbesetzten IT-Stellen sowie die Verbreitung von öffentlichem W-LAN in den Kommunen betrachtet.

Stadtstaaten führend bei Digitalisierung

Der Indexwert aller Bundesländer ist gestiegen. Besonders hoch ist der Anstieg der Digitalisierung in Berlin und Sachsen: Beide Länder konnten ihre Werte mit jeweils über 20 Punkten im Vergleich zu 2017 erhöhen. Damit ist Berlin neuer digitaler Spitzenreiter in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Hamburg und Bremen. Die Stadtstaaten erreichen durch ihre vergleichsweise gute digitale Infrastruktur, der verbreiteten Nutzung digitaler Anwendungen und dem Online-Angebot der Kommunalverwaltung ihre Spitzenpositionen. Bundesweites Schlusslicht im Ranking ist Thüringen.

Unterschiede beim E-Government

Im Vergleich zu 2017 lassen sich bundesweite Angleichungen insbesondere im Bereich digitale Infrastruktur und private Internetnutzung erkennen. Deutliche Unterschiede bestehen laut Deutschland-Index dagegen im Ausbau des E-Governments auf Kommunalebene: So bietet mittlerweile zwar jede dritte Kommune die elektronische Gewerbeanmeldung an – damit ist sie wie schon 2016 die am häufigsten angebotene elektronische Verwaltungsleistung. Dagegen ist die Online-Beantragung einer Baugenehmigung erst in zehn Prozent der Kommunen möglich – Tendenz steigend.

Zuwachs bei Forschung und Wirtschaft

Im Bereich Forschung und Wirtschaft attestierten die Autoren des Deutschland-Indexes einen merklichen Zuwachs, so zum Beispiel bei den Studierendenzahlen, IT-Stellen und der Bezahlung. Gleichzeitig soll sich die öffentliche Forschungsförderung im Digitalbereich im Vergleich zu 2017 mehr als verdreifacht haben. Größte Zuwendungsempfänger seien dabei Berlin und Sachsen. Quelle/Weitere Informationen: Die Bundesregierung, Pressemitteilung vom 13. März 2019