Wie lässt sich die Digitalisierung der Verwaltung bewältigen ‒ und welche Formen der Zusammenarbeit im föderalen System sind dafür notwendig? Unter dieser Leitfrage fand Anfang November die vhw Tagung „Kommunalverwaltung digital denken“ im Quadriga Forum Berlin statt. Es gibt viel zu tun, wie Prof. Dr. Jürgen Aring (1. vhw-Vorstand) in seiner Begrüßung feststellte: Deutschland belegt im europäischen Vergleich Platz 21 im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung.
Und es wurde schon viel getan ‒ allerdings oft in Einzellösungen, die nicht strategisch zusammengedacht wurden. Diese fragmentierte Digitalisierung zeigt sich unter anderem auch darin, dass die Verantwortlichkeiten teils weit verstreut sind, wie Prof. Dr. Michael Breidung (Landeshauptstadt Dresden) in seiner Keynote ausführte.
Mit Blick auf die Potenziale erörterten Prof. Dr. Gary Schaal und Prof. Dr. Christina Schaefer (Helmut‑Schmidt‑Universität Hamburg), warum sich Digitalisierung nicht in der Eins-zu-Eins-Übersetzung von analogen zu digitalen Prozessen erschöpft ‒ und warum ein innovativer Mehrwert erst durch neu gedachte Prozesse entsteht. Werden beispielsweise Mitarbeitende geschult, können aufgrund der erworbenen Kompetenzen auch interne Zuständigkeiten anders justiert werden.
In den anschließenden Workshops arbeitete das Plenum mit Zukunftsbildern für 2030: Was sollten wir für eine digitale, krisenfeste und leistungsfähige Verwaltung tun oder unterlassen? Eine Kernaussage aus den Workshops lautet, dass sich mit veränderten Herausforderungen auch die Art und Weise ändern muss, wie mit ihnen umgegangen wird. Gesetze, Politik und Steuerung müssen digital gedacht werden.
Wir bedanken uns bei allen Referentinnen, Podiumsgästen und Teilnehmern für die spannenden Beiträge und Diskussionen in produktiver und zwangloser Atmosphäre.
Zum Forschungsprojekt "Erfolgsfaktoren Smarter Systemarchitektur auf kommunaler und föderaler Ebene"