In Zeiten rasanter digitaler Entwicklungen stehen lokale Akteure vor der Herausforderung, die Demokratie aktiv zu gestalten und Kommunikationspolitiken anzupassen. Die zunehmende Digitalisierung beeinflusst nicht nur die Art und Weise, wie Informationen verbreitet werden, sondern auch, wie Bürgerinnen und Bürger in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Aktuell gibt es im vhw e. V. verschiedene Forschungsprojekte, die an der Schnittstelle von Digitalisierung, Kommunikation und Stärkung der lokalen Demokratie arbeiten. Ende November fand ein interner Fachworkshop in der vhw-Bundesgeschäftsstelle statt mit dem Ziel, Synergien dieser Projekte herzustellen, neue Erkenntnisse, Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren.
Fachliche Impulse kamen aus den Projekten Digitale Teilhabe-Plattformen deutscher Kommunen (NetzwerkStadt GmbH) sowie Kommunikationsinfrastrukturen für die lokale Demokratie (u. a. vhw Forschung und Universität Zürich). Dabei wurde deutlich: Zentrale Herausforderungen für den Dialog zwischen lokaler Bevölkerung und Kommune bilden der Bedeutungs- und Vertrauensverlust von Lokaljournalismus, veränderte Rezeptionsbedingungen sowie nach wie vor unzureichend verständliche Informationen zu Stadtentwicklungsfragen. Die Impulse der Projekte Digitaler Monitor zur Selbstbeobachtung lokaler Öffentlichkeit (vhw Forschung) und Erfolgsfaktoren Smarte Systemarchitektur (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Q | Agentur für Forschung, Mannheim, vhw Forschung) diskutierten die Möglichkeit, wie Kommunen mit digitalen Tools ihre lokale Öffentlichkeit besser beobachten können; zudem wurden die Chancen einer agilen digitalen Verwaltung thematisiert, um das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Kommunen zu stärken. Abschließend wurde die Bedeutung des Aufbaus von resilienten kommunalen Kommunikationsinfrastrukturen hervorgehoben, um demokratische Prozesse auf lokaler Ebene zu stärken. Das Fachgespräch wurde im vhw von Dr. Kristina Seidelsohn begleitet. Die Ergebnisse des Fachworkshops fließen unter anderem in die geplanten Publikationen der Projekte als vhw-Schriftenreihe ein.