Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Kleine Antworten auf eine große Frage

Von Prof. Klaus Wermker

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Was hält eigentlich die Gesellschaft zusammen? – Das ist auch der Titel eines Aufsatzes von Wilhelm Heitmeyer in "Deutsche Zustände", Folge 5. (Heitmeyer 07, S.37) In Deutsche Zustände 1-9 werden Ergebnisse eines Langzeit-Forschungsprojektes zu Ursachen, Erscheinungsformen, Entwicklungen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit publiziert. Hier lesen wir Ergebnisse einer Befragung aus 2005, in der 87 Prozent der Befragten die Auffassung vertraten, dass die Gesellschaft immer mehr auseinanderfällt, 83 Prozent  verneinten die Aussage, dass es noch einen großen Zusammenhalt gibt. Heitmeyer erklärt diese Aussagen damit, dass die gesellschaftliche Situation in Deutschland durch wachsende soziale Spaltung und Desintegration gekennzeichnet ist.

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Die Soziale Stadt weiterdenken

Von Ralf Zimmer-Hegmann

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Der mehrheitliche Beschluss des Bundestages das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" für das Haushaltsjahr 2011 auf weniger als ein Drittel der bisherigen Fördersumme zu kürzen, ist ein in mehrfacher Hinsicht einschneidendes Ereignis. Drei Dinge scheinen besonders bedeutsam. Erstens: Der Beschluss führt dazu, dass die bislang sehr erfolgreichen Ansätze der integrierten Stadtteilerneuerung in bundesweit über 500 Programmgebieten in ihrer Weiterführung akut gefährdet sind. Den Initiatoren dieses Kürzungsbeschlusses muss unterstellt werden, dass sie damit ganz bewusst die Zerschlagung bislang erfolgreicher Arbeitsstrukturen betreiben oder zumindest billigend in Kauf nehmen und die hinter diesem Programm liegende Absicht und "Philosophie" grundsätzlich in Frage stellen.

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Mehr sozialer Zusammenhalt – integrierte Ansätze zur Aufwertung benachteiligter Stadtteile in Europa

Von Prof. Dr. Rotraut Weeber

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

CoNet – Cohesion Network – heißt das europäische Städtenetzwerk, das die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als lead partner auf den Weg gebracht hat und das ich als lead expert begleiten darf. Was wir unter cohesion verstehen wollen, haben wir mit der cohesion windrose beschrieben: die Teilhabe der Menschen in allen wichtigen Lebensbereichen. Dazu gehört auch die Teilhabe am Stadtteilleben, die auch Ausdruck und Voraussetzung eines  subjektiven Zugehörigkeits- und Zusammengehörigkeitsgefühls ist. Wenn es an Teilhabe fehlt, sprechen wir von Armut. Wie integrierte Ansätze, um Armut und ihre Konzentration in benachteiligten Stadtteilen zu verringern, am besten  umgesetzt werden können, untersuchen unsere elf im Netzwerk beteiligten Städte und tauschen ihre Erfahrungen aus.

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"Die Zeit von Bibliotheken für Mädchen mit Migrationshintergrund ist vorbei!" Zu den Folgen der Mittelkürzungen im Programm Soziale Stadt

Von Prof. Dr. Hartmut Häußermann

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Der Titel dieses Beitrags ist ein Zitat des FDP-Abgeordneten Döring im Deutschen Bundestag vom 16. März 2010. Im November 2010 hat der Deutsche Bundestag mit der Mehrheit der Stimmen von CDU, CSU und FDP beschlossen, die Mittel für das Programm Soziale Stadt für das Jahr 2011 um 70 Prozent zu kürzen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Mittel nur für investive Zwecke verwendet werden dürfen und dass es auch keine wechselseitigen Deckungsmöglichkeiten mit anderen Programmen der Städtebauförderung mehr geben darf. Die jetzt noch zur Verfügung stehenden Mittel machen 0,000029 Prozent der Mittel aus, die der Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für den Bau von Autobahnen, Wasserstraßen usw. ausgeben kann.

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Zurück auf Los? – Das Programm Soziale Stadt in seinem zweiten Jahrzehnt

Von Prof. Dr. Simon Güntner, Prof. Dr. Uwe-Jens Walther

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Soziale Stadtentwicklung hat in Deutschland seit 1999 einen Namen: "Soziale Stadt". Mit diesem Programm schloss sich die damals frisch gewählte rot-grüne Regierung der europaweiten Entwicklung der nationalen Stadtpolitiken an – und wählte aus pragmatischen Gründen den Weg der Städtebauförderung. Während in anderen Ländern (u. a. in Frankreich und Großbritannien) eine breitere sozial- und gesellschaftspolitische Diskussion über soziale Ausgrenzung in neue Gesetze und in die Einrichtung fachpolitikübergreifender Stabstellen mündete, sollte in Deutschland ein Fachprogramm des Bauministeriums den Ressort- und Mitteleinsatz in den Problemgebieten bündeln. Angesichts dieses Anspruchs an das Programm gehen die (Neben-)Wirkungen der jüngst beschlossenen Programmkürzungen weit über das Finanzielle hinaus. Sie stellen eine derart signifikante Zäsur dar, dass die Frage im Raum steht, ob damit die soziale Stadtpolitik insgesamt vor dem Aus steht.

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Zur sozialen Grammatik des urbanen Lebens in der globalisierten Welt am Beispiel migrantischer Lebensentwürfe

Von Prof. Dr. Erol Yildiz

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Es gibt unterschiedliche Standpunkte, aus denen das urbane Zusammenleben beobachtet, beschrieben und analysiert werden kann. Je nach Fragestellung rücken bestimmte Aspekte als konstruktiv oder als problematisch ins Blickfeld. Die unterschiedlichen Auffassungen lassen sich auf zwei Grundperspektiven der Stadtforschung reduzieren: An der Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist, scheiden sich die Geister. Gerade in der Migrationsforschung dominiert die zweite, defizitorientierte Perspektive. Der Diskurs um Migration ist ein gutes Beispiel dafür, wie bestimmte Entwicklungen gesehen und gedeutet und welche Aspekte ignoriert oder marginalisiert werden.

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Social Cohesion – eine Herausforderung für das Wohnungswesen und die Stadtentwicklung?

Von Prof. Dr. Jens S. Dangschat

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

Der Begriff "social cohesion" steht gegenwärtig nicht nur auf den politischen Agenden der un­terschiedlichen administrativen Ebenen hoch im Kurs, sondern er bildet auch in der sozial­wissenschaftlichen Debatte einen aktuellen Fokus des Denkens. Unter den Begriffen "Sozia­ler Zusammenhalt" resp. "Gesellschaftliche Integration" wird nach einem weiten Verständnis zwar sehr Ähnliches verstanden, doch zeigen sich im Detail nicht nur zwischen politisch-ad­ministrativer Praxis und sozialwissenschaftlicher Reflexion bedeutsame Unterschiede, son­dern auch innerhalb der jeweiligen "Welten".

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Wie Bürgerbeteiligung besser gelingt. Empirische Studien zum Potenzial deliberativer Formen der Bürgerbeteiligung

Von Claudia Ritzi, Prof. Dr. Gary S. Schaal

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Auf der kommunalen Ebene ist in den letzten Jahren deutlich geworden, dass erfolgreiches politisches Handeln zunehmend davon abhängt, ob und wie die Bürger am politischen Entscheidungsprozess beteiligt werden. Die deliberative Demokratietheorie schlägt hierfür ein Verfahren vor, das die Akzeptanz politischer Reformen steigern kann, ohne partikularistische Interessen einzelner aktiver Bürgergruppen zu bedienen. Doch obwohl empirische Studien vielversprechende Ergebnisse präsentieren, wird das „deliberative polling“ in der politischen Praxis in Deutschland bislang nur selten eingesetzt.

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Integrierte Stadtentwicklung als Ausgangspunkt nachhaltiger Kommunalpolitik

Von Beate Wilding

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Nach 15 Jahren sinkender Einwohnerzahlen, steigender Schulden und einer weitgehend unwirksamen Verwaltungsdezentralisierung setzt die Stadt Remscheid heute auf die Bündelung von Fachressorts und eine intensive Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern. Auf der Grundlage einer umfangreichen Stärken-Schwächen-Analyse und eines durch den vhw erstellten Wohnraumversorgungkonzeptes wird ein Leitbild für die Zukunft erstellt. Während sich die Bürgerschaft zuvor lediglich einbrachte, um Verwaltungsentscheidungen anzufechten, gilt es nun mit einem ehrlichen Blick auf die äußerst knappen Ressourcen gemeinsam mit allen Akteuren über unerfüllbare Wünsche, aber auch über die Potenziale der Stadt zu diskutieren.

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"Wir Kommunen sind nicht Kellergeschoss der Demokratie, sondern ihr Fundament". Abschlussdiskussion des Auftaktkongresses zum Städtenetzwerk mit vier Ressortleitern zum Thema "Und zum Schluss: Was das Städtenetzwerk leisten muss!"

Von vhw

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

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Werk-Stadt Integration und Wohnen – unterwegs zur geteilten Stadt?

Von Hendrik Jellema

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Die Werk-Stadt "Integration und Wohnen – unterwegs zur geteilten Stadt" im Rahmen des ersten Kongresses zum Städtenetzwerk fand mit rund 130 Teilnehmern aus Politik und Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft statt. Moderiert wurde die Werk-Stadt von Elke Frauns vom büro frauns kommunikation, planung, marketing aus Münster. Referenten der Werk-Stadt waren die Oberbürgermeisterin der Stadt Remscheid, Beate Wilding, Bernd Hallenberg, Bereichsleiter Forschung beim vhw, Prof. Jens Dangschat von der Technischen Universität Wien und Hendrik Jellema, Vorstand der GEWOBAG Wohnungsbaugesellschaft Berlin.

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Werk-Stadt Integration und Bildung – Wie macht Stadtgesellschaft Schule?

Von Prof. Dr. Thomas Olk, Prof. Dr. Roland Roth

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

An der WERK-STADT "Integration und Bildung – Wie macht Stadtgesellschaft Schule?", die im Rahmen des ersten Kongresses zum Städtenetzwerk in der Kalkscheune stattfand, beteiligten sich rund 80 Teilnehmer aus Politik und Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Moderiert wurde die WERK-STADT von Jürgen Kaube, Journalist bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Referenten der WERK-STADT waren Prof. Dr. Thomas Olk von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Roland Roth von der Hochschule Magdeburg-Stendal und Sebastian Beck, wissenschaftlicher Referent beim vhw e.V., Berlin.

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"Mir brennt der Kittel!" Bericht vom Auftaktkongress zum Städtenetzwerk "Stärkung lokaler Demokratie durch bürgerorientierte integrierte Stadtentwicklung"

Von Carolin Klingsporn

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Integrierte Stadtentwicklung und Beteiligung – dass diese beiden Themen, obwohl bereits unzählige Male als notwendiges Paradigma postuliert, kein alter Hut sind, das hat die große Resonanz auf den ersten Kongress zum Städtenetzwerk gezeigt, der am 24. und 25. Februar 2011 in der Kalkscheune in Berlin-Mitte stattgefunden hat. Rund 200 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und vereinzelt aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft waren gekommen, um über die aktuellen Herausforderungen, die sich derzeit den Kommunen stellen, und über Anforderungen an eine integrierte und bürgerorientierte Stadtentwicklung zu diskutieren. Durch den zweitägigen Kongress führten Elke Frauns, Büro für strategische und praktische Stadtentwicklungsplanung in Münster, und Jürgen Kaube, Journalist bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Politische Steuerung und ergänzende Bürgerbeteiligung

Von Prof. Dr. Thomas König

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Die Gesellschaft in Deutschland wird vielfältiger, älter, gebildeter. Mit dieser Entwicklung geht eine größere Interessenvielfalt und ein höherer Anspruch der Bürger einher, an der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung auf kommunaler, regionaler und auch bundesweiter Ebene mitwirken zu wollen. Nicht erst seit Stuttgart 21 setzt sich vielerorts die Erkenntnis durch, dass sich diese Interessenvielfalt nicht mehr nach dem klassischen Muster mit einer Unterscheidung zwischen Arm und Reich oder Arbeiter- und Bürgertum abbilden lässt. Gleichzeitig setzt das bestehende Parteien- und Gremiensystem dem Anspruch der Bürger Grenzen, ihre vielfältigen Interessen und Ansprüche einbringen zu können.

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Direkte Demokratie jenseits der Diskursrituale. Ein Plädoyer für Entkrampfung und Mut zum Experiment

Von Prof. Dr. Dieter Rucht

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

In der erneut anschwellenden Debatte um das Für und Wider direkter Demokratie als einer Ergänzung des repräsentativ-demokratischen Systems – und nicht an dessen Stelle – gibt es keinen argumentativen Fortschritt. In dieser festgefahrenen Lage kann dreierlei hilfreich sein: die Tiefenstruktur der argumentativen Auseinandersetzung zu beleuchten, problematische argumentative Strategien und einen fragwürdigen Umgang mit empirischen Hinweisen zu benennen und den gleichermaßen von starren Prinzipien wie spekulativen Prognosen geprägten Streit um mehr direkte Demokratie durch eine experimentelle, aber zeitlich zunächst begrenzte Praxis zu entschärfen.

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Zwischen Bürgerprotest und Politikverdrossenheit: Entgleitet uns die Demokratie? Vortrag auf dem vhw-Kongress „Stärkung lokaler Demokratie“ am 25. Februar 2011 in Berlin

Von Prof. Dr. Franz Walter

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Das ist wieder so ein alarmistischer Titel, der dem Konferenzredner und Artikelverfasser hier gegeben wurde. Dabei: Eigentlich muss man den so zyklischen wie routinierten Alarmismus der professionellen Politikdeuter nicht ganz für bare Münze nehmen. Noch hat keine der unzähligen Parteien- und Politikverdrossenheitsdebatten zum Kollaps der Republik geführt. Sobald sich die Aufregung nach den großen Krisenstürmen in schöner Regelmäßigkeit wieder zu legen pflegt, pendeln sich die zuvor jäh verrutschten Sympathiewerte etwa für die Parteien ebenso regelmäßig wieder auf ein unspektakuläres Maß ein. Jedenfalls scheint es auf den ersten Blick so.

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Städtenetzwerk at work – Was sind die Ziele?

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

Wie kommt ein Verband wie der vhw dazu, ein Städtenetzwerk zu initiieren, das mit seiner Arbeit einer bürgerorientierten integrierten Stadtentwicklung einen Beitrag zur Stärkung der lokalen Demokratie leisten will? Diese Frage lässt sich unschwer beantworten, wenn man das Handlungsfeld kennt, dem der vhw qua Satzung verpflichtet ist. Denn wer sich – wie der vhw – mit der Stadtentwicklung befasst, arbeitet in einem Handlungsraum, in dem der Diskurs über den vorgefundenen und erwünschten Zustand des Gemeinwesens idealiter geführt wird bzw. zu führen ist. Wer dann auch noch – wie der vhw – in der Diskussion über die Zukunft unserer Städte in der Emanzipation des Bürgers den erwünschten Zustand des Gemeinwesens sieht, für den heißt stadtentwicklungspolitischen Nutzen stiften, die Stadtgesellschaft in den Mittelpunkt seiner Bemühungen zu stellen.

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Integrierte Stadtentwicklung: ein Wechselspiel

Von Torsten Albig

Erschienen in Heft 2/2011 Städtenetzwerk Lokale Demokratie

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Strukturwandel mit den Menschen, nicht für sie!

Von Thomas Hungsteger-Petermann

Erschienen in Heft 1/2011 Soziale Kohäsion in den Städten

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Die regionale Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung 2009/2010

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

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Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

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Die geschenkte Stadt. Mäzenatentum in der deutschen Stadtentwicklung

Von Bernhard Faller, Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Gaius Cilnius Maecenas (um 70 bis 8 v. Chr.) hat als römischer Bürger und Vertrauter von Kaiser Augustus insbesondere Dichter wie Vergil oder Horaz unterstützt. Damit ist er zum Namenspatron einer primär kulturell orientierten Elitenphilanthropie geworden. Aber auch für andere Belange des Gemeinwesens haben sich wohlhabende Bürger mit ihrem privaten Vermögen immer wieder engagiert. Die Intensität dieses Engagements ist über die unterschiedlichen historischen Phasen allerdings nicht konstant. So kann man in Deutschland aktuell erneut eine kräftige Zunahme des philanthropischen Engagements beobachten. In dem Projekt "Die geschenkte Stadt – Mäzenatentum in der deutschen Stadtentwicklung" wird an der Universität Bonn untersucht, inwieweit dieses neue philanthropische Engagement heute noch den Städten zugute kommt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, ob sich im Vergleich zwischen deutschen Städten unterschiedliche Intensitäten beobachten lassen und wie diese gegebenenfalls zu erklären sind.

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Stadtentwicklung und Sport – eine starke Partnerschaft mit Zukunft

Von Andreas Klages

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Die Städte und Gemeinden (nicht nur) in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Wachsende soziale und kulturelle Heterogenitäten, multiethnische Entwicklungen, sozialräumliche Polarisierungen, zunehmende Gesundheitsprobleme und weitere Faktoren stellen neue Anforderungen an eine ausgewogene Entwicklung der Gemeinden, Städte und Stadtteile. Wissenschaftler sprechen bereits von einer "Krise der Städte" (Walter Siebel), die zudem durch eine strukturelle Unterfinanzierung kommunaler Haushalte verschärft wird. Neben anderen wichtigen Handlungsfeldern ist auch der Sport ein bedeutsamer Akteur der Stadtentwicklung. Sport und Sportvereine können dazu beitragen, den skizzierten Tendenzen entgegenzuwirken und den gesellschaftlichen Wandel (dem die Vereine zugleich unterliegen) vor Ort mit zu gestalten.

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Engagementpolitik in Zeiten von Governance: die nationale Engagementstrategie und ihre (möglichen) Folgen

Von Dr. Serge Embacher

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

In seinem Roman Rayuela feiert der argentinische Autor Julio Cortázar ein neues Prinzip des Erzählens. Die Geschichte ist in zahllose Abschnitte zerlegt, die sich in verschiedenen Reihenfolgen lesen lassen, die sich überlappen und gleichzeitig widersprüchlich und synergetisch sind. Es liegt also beim Leser bzw. der Leserin, welche Geschichte sich jeweils entfaltet – so als würde man sich bei einem Lexikon allein mit Hilfe der Querverweise von Artikel zu Artikel führen lassen und auf diese Weise seine ganz eigene Welt des Wissens kreieren. Dadurch entsteht ein hohes Maß an Komplexität: Die Welt ist zwar als Zusammenhang eindeutig vorhanden, aber dieser ist nicht mehr als solcher erfassbar oder beschreibbar – eine Annahme, die zumindest in der Ästhetik mittlerweile als unumstritten gilt.

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Die Bedeutung von Migrationsgesellschaften und Wertewandel für den öffentlichen Raum

Von Prof. Dr. Klaus Neumann

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Noch nie in der Geschichte der Menschheit gab es das: dass den Älteren die Zukunft gehört, oder dass das Alter das Leben bestimmen wird – der demografische Wandel in seiner vollen Blüte. Und doch gibt es immer wieder Parallelen zu historischen Begebenheiten. Dazu ein kurzer Blick zurück:Kaiser Augustus war verzweifelt. Schon lange hatten Historiker und Geschichtsschreiber wie Polybios um 200 v. Chr. den Geburtenrückgang unter wohlhabenden Römern und Griechen beklagt. Statt eigene Kinder groß zu ziehen akquirierte und adoptierte man lieber Fremdlinge ("Sklaven") oder verlangte staatliche Versorgung.

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Von Hui-Milieus und Pfui-Milieus?! Eine kritische Würdigung des Zusammentreffens von Standortmarketing und Milieuansatz am Beispiel einer Studie zu Migranten-Milieus in München

Von Prof. Dr. Thomas Kunz

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt wurde an dieser Stelle aus kritisch-sozialwissenschaftlicher Perspektive abgewogen, welcher Erklärungs(mehr)wert und welche Einwände sich in Bezug auf den Versuch, den Sinus-Milieuansatz auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland zur Anwendung zu bringen, identifizieren lassen (vgl. Kunz 2010; vgl. auch ders. 2008). Hierbei war positiv zu konstatieren, dass besagte Übertragung des Milieuansatzes unter Umständen, d.h. potenziell, zu einem erhöhten Differenzierungsgrad bei der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund führen kann. Umgekehrt besteht jedoch auch die Gefahr, einen scheinbar parallel existierenden migrantischen Milieuraum zu konstruieren.

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Integrierte Stadtentwicklung braucht integrierte Forschung

Von Thomas Perry

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Die Wirklichkeit unserer Städte und damit auch der Stadtentwicklung wird immer komplexer. Integrierte Stadtentwicklung ist eine Antwort darauf. Damit die Forschung dabei von Nutzen ist, muss sie den Schritt in die integrierte Perspektive mit vollziehen. Um dabei den Überblick zu behalten und sich nicht in Details zu verlieren, muss sie die dafür nötigen Werkzeuge schaffen und benutzen. Anhand einer via sozialer Milieus auf allen Zugriffsebenen gebündelten und dadurch integrierten forscherischen Sicht auf unterschiedliche Themen wird erkennbar, dass hinter der Summe einzelner Daten eine Wirklichkeit liegt, die die Macher und Entscheider in der Stadtentwicklung berücksichtigen müssen, wenn sie nicht scheitern wollen.

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Die soziale Kohäsion braucht neue Arrangements. Trend 2010: Der soziale Druck in der Stadtgesellschaft steigt

Von Sebastian Beck

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Wie steht es um die soziale Kohäsion in der Stadtgesellschaft? Driften die Milieus zunehmend auseinander, nimmt die soziale Segregation zu? Oder gibt es auch Trends in Richtung mehr Miteinander, mehr sozialem Kitt? Ein erster Blick auf die vhw-Trendstudie 2010 lässt erkennen, dass der soziale Druck in der Stadtgesellschaft steigt. Die Angst vor Arbeitslosigkeit und Hartz IV hat die Mitte erreicht und zieht neue Konfliktlinien zwischen Arm und Reich, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Einheimischen und Migranten. All dies trotz Aufschwung; die Befragung zum vhw-Trend 2010 fand im Sommer 2010 statt. Wo also liegen die integrativen Milieu-Potenziale der Stadtgesellschaft? Laut vhw-Trend 2010 liegt ein großer Teil dieses Potenzials bei den modernen kreativen Milieus.

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Mehr Vielfalt wagen!

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung

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Die Entwicklung der Berufspendlerzahlen bis 2008

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Städtebauliche Instrumente für den Stadtumbau – Der Erfahrungsaustausch geht weiter

Von Dr. Walter Metscher

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Während der Stadtumbau Ost aufgrund der Dramatik der Entwicklungen von Beginn an im Rampenlicht der Fachöffentlichkeit stand, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit in den alten Bundesländern zunächst vor allem auf die 16 Pilotstädte. Quasi im "Windschatten" des inzwischen abgeschlossenen Modellvorhabens wurden jedoch in vielen Bundesländern beträchtliche Aktivitäten entfaltet. Bis Ende 2007 wurden bereits 280 Kommunen in die Förderung von Bund und Ländern aufgenommen – mit deutlichen räumlichen Schwerpunkten im Westen und Süden der Republik.

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Anforderungen an einen Nationalen Plan zu Engagement und Partizipation

Von Dr. Konrad Hummel

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Wir stehen vor der Bundestagswahl, und was jetzt festgelegt wird, stellt Weichen für die nächsten vier Jahre. Am 17. Juni 2009 tagt zum letzten Mal der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement im Bundestag und verabschiedet übrigens den verdienstvollen Abgeordneten Dr. Michael Bürsch. Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) legt einen ersten Bericht vor und ein Nationaler Plan zu Engagement und Partizipation ("NEP") entsteht unter Koordination des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) entlang folgender zehn Themen: Infrastruktur, finanzielle Rahmenbedingungen, Soziale Bedingungsfaktoren, Partizipation, Unternehmen, Bildung, Qualifizierung, Politikberatung, Europa und Integration.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

NRW vorn! – Anmerkungen zur Umsetzung des Bundeskonjunkturprogramms in Nordrhein-Westfalen – Die Kommunen sollen die Konjunktur retten

Von Gerhard Joksch

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Neben Steuersenkungen, dem verbesserten Kurzarbeitergeld für Betriebe und Hilfen im sozialen Bereich bilden Investitionen der öffentlichen Hand den Kern des Maßnahmepakets "Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland". Insgesamt 16,9 Mrd. Euro stellt der Bund zur Verfügung. Die größte öffentliche Aufmerksamkeit erregt zwar die 1,5 Mrd. Euro umfassende "Abwrackprämie" für ältere PKW, die größte finanzielle und wirtschaftliche Wirkung versprechen allerdings 10 Mrd. Euro Finanzhilfen des Bundes für zusätzliche Investitionen der Kommunen und der Länder. Ziel der Finanzhilfen ist "ein entscheidender Beitrag zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise und zugleich zur Verbesserung der Perspektiven der wirtschaftlichen Entwicklung".

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Über das Engagement von Wohnungsunternehmen in Sanierungsgebieten, oder: Die Anonymität des Private Equity. Corporate Citizenship von Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung?

Von Rolf Schütte

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

In abgeschlossenen Gebieten unserer Städte und Gemeinden, die erhebliche Mängel und Missstände aufweisen und insofern von einem besonderen Niedergang betroffen sind, interveniert der Staat zeitweise durch die Implementierung eines förmlichen Sanierungsverfahrens. Sind alle formalrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, legt der Rat ein Sanierungsgebiet nach den §§ 136 ff. BauGB fest, Fördermittel von Bund und Ländern können fließen. Doch kann Stadtentwicklungspolitik ohne die positive Mitwirkung der Wohnungswirtschaft zu langfristigem Erfolg führen?

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

"Gute Geschäfte" zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen. Die Marktplatz-Methode als neuer Ansatz zur Anbahnung von Kooperationen zwischen Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Akteuren im lokalen Umfeld

Von Dr. Gerd Placke

Erschienen in Heft 2/2009 Corporate Citizenship in Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung

Das Szenario eines Marktplatzes ist ganz einfach: Es kommen Vertreter von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen für ca. zwei Stunden an einem Ort zusammen. Durch eine gute Vorbereitung von Seiten eines Projektteams können sie dann innerhalb dieser Zeit mit Vertretern der jeweils anderen Seite über mögliche gemeinsame Projekte verhandeln. Die Marktplatz-Methode bringt auf diese Weise die Nachfrage nach bürgerschaftlich-engagierter Unterstützung und das Angebot bürgerschaftlichen Engagements zueinander.

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"Wohnen" in der vhw-Trendbefragung 2010

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Die Nutzung der Lebensstil- bzw. Milieuforschung durch den vhw seit dem Jahr 2002 konzentrierte sich in der ersten Phase stark auf das Thema Wohnnachfrage und -verhalten. Bereits bis 2005/2006 waren auf der Basis von drei bundesweiten Repräsentativbefragungen differenzierte "Wohnprofile" der sozialen Milieus herausgearbeitet worden, die durch die Übertragung von Milieu- und weiteren Mikrovariablen in den Raum operativ genutzt und zugleich empirisch bestätigt werden konnten. Angesichts dieser stabilen Grundlage bildete das Thema Wohnen im Jahr 2010 nicht den Schwerpunkt der Befragung. Gleichwohl konnten relevante wohnbezogene Einstellungen der Nachfrager bzw. Milieus auf den aktuellen Stand gebracht und durch zusätzliche Erkenntnisse ergänzt und ausgebaut werden.

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vhw-Milieus 2010

Von Michael Schipperges

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

Die Stadtgesellschaft ist vielfältig und bunt – und sie befindet sich in ständigem Wandel. Um ihre Mannigfaltigkeit zu begreifen, ohne sich in ihrer Komplexität zu verlieren, bedarf es angemessener Methoden der Informationsbeschaffung und praxisorientierter Modelle, um die verfügbaren Informationen zu systematisieren. Die Lebenswelt- und Milieuforschung leistet dazu einen Beitrag, indem sie am Alltagsleben der Menschen – nicht nur, aber auch – in den Städten und Wohnquartieren ansetzt und es unter einer ganzheitlichen Perspektive erklärt und beschreibt. Der vhw nutzt diesen Ansatz seit vielen Jahren. Mit dem Projekt "Wohnwissen" wurde ein Informations-Pool geschaffen, der sowohl die gesamtgesellschaftliche Struktur abbildet, als auch die kleinräumigen Verhältnisse vor Ort erschließt. Redaktioneller Hinweis: In diesem Beitrag von Michael Schipperges ist es zu einem redaktionellen Versehen bei der Bebilderung gekommen. Die Abbildungen der Wohnzimmer sind ohne Zustimmung des Autors in den Beitrag übernommen und nun herausgenommen worden. Der Autor stellt fest, dass er nicht beabsichtigte, Bilder zu verwenden, auf denen er kein Copyright besitzt.

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Zurück in die "Stein"-Zeit?

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 6/2010 Trend 2010 – gesellschaftliche Entwicklung und Milieus

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Das Wanderungsgeschehen auf Stadt- und Kreisebene im Jahr 2008

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung

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Erschienen in Heft 3/2010 Integration und Stadtentwicklung

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Babylonische Verwirrungen? - Stadtplanung zwischen Demokratiekrise, Ethnografie und Intuition

Von Konrad Hummel

Erschienen in Heft 5/2017 Vielfalt und Integration

Stadtplanung und Stadtentwicklung sind mehr als ein Fachgebiet oder ein Bauprojekt. Denn sie stellen unverzichtbare Bausteine für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt dar, sind somit Arbeit an den Grundlagen der lokalen Demokratie. Nicht umsonst beginnt einer der neuesten Ratgeber gegen die Demokratiekrise mit einer starken These, die da lautet: Liebe deine Stadt (Wiebicke 2017). Das Tun und das Lassen der Stadtplaner wirken über Jahrzehnte auf Menschen zurück. Deren Prägekraft, angefangen vom Haus im urbanen Umfeld, hat in den 1960er Jahren Alexander Mitscherlich schon trefflich beschrieben in der „Unwirtlichkeit unserer Städte“. Zwischendrin gab es eine lange Phase, in der es keine planenden Hände mehr zu geben schien, weil die Städte vor der Ohnmacht der Immobilien- und Grundstücksmärkte zu kapitulieren schienen.

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Integration und Vielfalt in Klein- und Mittelstädten - Laufendes Forschungsprojekt am Deutschen Institut für Urbanistik

Von Bettina Reimann

Erschienen in Heft 5/2017 Vielfalt und Integration

Seit Juli 2015 bearbeitet das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) das Forschungs-Praxis-Projekt „Vielfalt in den Zentren von Klein- und Mittelstädten – sozialräumliche Integration, städtische Identität und gesellschaftliche Teilhabe“ (siehe auch: www.vielfalt-in-stadt-und-land.de). Im Kern geht es darum, dass Klein- und Mittelstädte mit Maßnahmen zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Integration positive Entwicklungseffekte für die Stabilisierung ihrer Innenstädte/Zentren auslösen. Anders als ein „reines“, grundlagenorientiertes Forschungsprojekt hat dieses Vorhaben eine auf Aktivierung und Austausch angelegte Ausrichtung. Praxispartner des Difu sind neun Projektkommunen.

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Nach Hertie-Schließung: Revitalisierung der City in Köln-Porz

Von Andreas Röhrig

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Die Revitalisierung einer wichtigen Ladenstraße im Kölner Stadtteil Porz war in einer Sackgasse gelandet. Das dominierende Hertie-Kaufhaus steht seit 2009 leer und es fand sich kein Nachnutzer. Benachbarte Passagen und Geschäfte verwaisten. In dieser Situation erwarb vor zwei Jahren die Stadt das Gebäude, um das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen. In einem gemeinsamen Kraftakt bemühen sich seitdem Stadt, Bürger und die Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt GmbH das Blatt zu wenden. Dabei soll bei der Stadterneuerung und Revitalisierung des zentralen Friedrich-Ebert-Platzes nicht die günstigste, sondern die zukunftsträchtigste und verträglichste Variante realisiert werden. Hierfür muss das Warenhaus-Gebäude abgerissen werden.

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Postmoderne Nachbarschaften – ein stadtentwicklungspolitisches Handlungsfeld?

Von Matthias Drilling, Olaf Schnur, Nadine Käser, Patrick Oehler

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Sucht man einen Anknüpfungspunkt aus der Theorie, von dem aus beschrieben werden kann, wie sich die soziale Welt grundlegend verändert hat, bietet sich der Diskurs zur Postmoderne an. Dabei ist es alles andere als eindeutig, was mit diesem Begriff gemeint wird. Ein wichtiger Denker der Postmoderne, der polnisch-britische Philosoph Zygmunt Bauman, verdeutlicht, dass diese Uneindeutigkeit bereits typisch ist für den Charakter „des Postmodernen“, denn: „Summa summarum zeigt sich der postmoderne Geist weniger als sein moderner Konkurrent von der Idee begeistert (und schon gar nicht von dem Drang besessen), die Welt in ein Gitter sauberer Kategorien und klar umrissener Einteilungen zu sperren“ (Bauman 1999, S. 295). Im Gegenteil: postmoderne Lebensentwürfe zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Festlegung von Identitäten geradezu vermeiden.

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Sport und soziale Milieus Vielfalt für jedermann oder ein Abbild der Gesellschaftsstruktur?

Von Anna Florl, Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

So vielfältig, wie die Gesellschaft zusammengesetzt ist, so vielfältig sind die Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Der Mehrwert sportlicher Aktivität reicht weit über den Aspekt des „sich miteinander unter Wettbewerbsbedingungen Messens“ hinaus und ist ein bedeutender Bestandteil von gesellschaftlicher Teilhabe, Gesundheitsvorsorge und Alltag. Es wird Sport getrieben, konsumiert und gelebt, dennoch findet nicht jede Sportart oder jede Bewegungsform flächendeckend Zustimmung oder Zugang. Die Rahmenbedingungen, um eine Sportart auszuüben, sind abhängig von zeitlicher Flexibilität, monetärer Verfügbarkeit und körperlicher Verfassung. Nachfolgend sollen einige Dimensionen von Sport und Gesellschaft milieuperspektivisch aufgezeigt und bestehende Zusammenhänge veranschaulicht werden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

ParkSportInsel Hamburg – den öffentlichen Raum mit Sport bespielen

Von Beate Wagner-Hauthal

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

In Hamburg Wilhelmsburg ist im Zuge der internationalen gartenschau hamburg 2013 auf der Elbinsel der Inselpark Wilhelmsburg entstanden. Die dortige „Welt der Bewegung“ besteht nach wie vor und wird durch die Gemeinschaft der ParkSportInsel „bespielt“. Der Inselpark Wilhelmsburg ist ein hochattraktiver Ort, um in Bewegung zu kommen und liegt nur acht Minuten per S-Bahn vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Für Kletterfreunde finden sich hier die Nordwandhalle und der HanseRock-Hochseilgarten. In der „Welt der Bewegung“ gibt es zur kostenfreien Nutzung neben verschiedensten Bewegungsmöglichkeiten ein Multicourt mit Kunstbelag und die insgesamt 1.800 qm große Skateanlage, für Skatern ein absoluter HotSpot. Darüber hinaus bietet der Park attraktive Laufmöglichkeiten auf der Laufstrecke mit Kilometrierung.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Sport und Freizeit zwischen den Quartieren Ein Interview mit dem SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 e.V. aus Berlin

Von vhw

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Janine Gensheimer und Elias Bouziane sind Vorstandsmitglieder beim SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 e.V. Sie kümmern sich im Verein um die Projektentwicklung, Pressearbeit, Fußball, Trainerausbildungen usw. Der Sportplatz des Vereins liegt im Brunnenviertel und damit an der Grenze zwischen den Ortsteilen Alt-Mitte und Wedding. Mit seinem Sportangebot und Aktivitäten darüber hinaus ist er aber weit über diese beiden Stadtteile bekannt, denn neben zahlreichen Sportkursen werden hier viele andere Themen mit Sport verbunden, die für das Quartier, Bürger und Kinder, die Nachbarschaft, das Zusammenleben wichtig sind. Doch wie verbindet man Sport mit Themen der Stadtentwicklung? Stefanie Gutknecht vom vhw sprach mit Janine Gensheimer und Elias Bouziane.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Sport als unentdeckte Ressource für Engagement und Inklusion in der Sozialen Stadt

Von Thomas Helfen

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Angesichts des Sachverhaltes, dass die Sportvereine in Deutschland der „… größte nichtstaatliche Bildungsanbieter …“ (vgl. Klages/Siegel 2012, S. 303) sind und mit mehr als 8,6 Millionen Mitgliedern, die sich ehrenamtlich und freiwillig engagieren, über ein enormes Unterstützungspotenzial für die Anliegen des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ verfügen, ist es verwunderlich, dass das Handlungsfeld „Sport“ seit 1999 keine stärkere Berücksichtigung im Leitfaden Soziale Stadt der ARGEBAU gefunden hat. Auch in den VVs der Städtebauförderung wird es nicht erwähnt. Auf Bundesebene sind keine direkten, unterstützenden Handlungsansätze zur Förderung des Handlungsfeldes „Sport“ im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ auszumachen, stattdessen finden sich diese als Teilaspekte in anderen Handlungsfeldern, wie z.B. im Handlungsfeld Gesundheit unter dem Stichwort „Bewegungsförderung“.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Zur Gentrifizierung des Stadionpublikums im Fußball

Von Oliver Fürtjes

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

In vielen Städten bzw. Stadtvierteln lassen sich in letzter Zeit verstärkt Gentrifizierungsprozesse beobachten. Gemeint sind damit soziale und bauliche Aufwertungsprozesse von Stadtteilen. Speziell innenstadtnahe ehemalige Arbeiterviertel erfuhren dabei eine Aufwertung derart, dass viele Wohnhäuser umfassend saniert und renoviert bzw. hochmoderne Gebäudekomplexe neu errichtet wurden und daneben viele exklusive, einem gehobenen Lebensstil entsprechende Geschäfte, Restaurants und Cafés sowie Galerien und weitere kulturelle Angeboten entstanden sind. Gleichzeitig ist damit ein Verdrängungsprozess sozial schwächerer Bevölkerungsgruppen durch besserverdienende, gut situierte Familien und Singles verbunden. Solche baulichen Aufwertungstendenzen können abbildhaft in den örtlichen Fußballsportanlagen lokalisiert werden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Neue Perspektiven für Stadt- und Sportentwicklung Von der „schönsten Nebensache der Welt“ zum kommunalen Handlungsfeld

Von Rainer Danielzyk, Christian Siegel

Erschienen in Heft 6/2016 Stadtentwicklung und Sport

Die rund 91.000 Sportvereine sind nicht mehr nur Deutschlands Sportanbieter Nr. 1, sondern bringen in vielen kommunalen Politikfeldern ihre Potenziale zur Gestaltung gesellschaftspolitischer Herausforderungen aktiv ein. Der Sport ist nicht mehr nur die „schönste Nebensache der Welt“, sondern auch ein zentrales Politik- und gewichtiges kommunales Handlungsfeld. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zahlreiche Aktivitäten eingeleitet, die die Bezüge des Sports und von Sportstätten zur Stadtentwicklung deutlich machen und die die Anschlussfähigkeit des Sports an die fach- und förderpolitische Entwicklung von Stadtplanung und Städtebauförderung verbessern. Der DOSB setzt sich entsprechend für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „Sport- und Stadtentwicklung“ ein.

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