Milieus als doppelte Perspektive auf urbane Vielfalt


Die Milieuperspektive lässt sich in mehrfacher Hinsicht als zielführender Erkenntnis- und Handlungsansatz für die großen stadtentwicklungspolitischen Herausforderungen der Zukunft nutzen:

Die lebensweltliche Struktur von Stadtquartieren verstehen

Die Milieus lassen sich mikrogeografisch adressscharf abbilden und damit als statistische Größe für die Beschreibung von Stadtquartieren nutzen. Damit lassen sich die Spezifika von Quartieren miteinander vergleichen und in Relation zu städtischen und weiter übergeordneten Strukturen setzen. Im Ergebnis ermöglicht dies ein lebensweltliches Monitoring räumlicher Strukturen.

Milieus als Stadtnutzer sehen

Milieus lassen sich lebensweltlich beschreiben. Das bedeutet, dass wir darstellen können, was ihnen in ihrem Quartier und ihrer Stadt wichtig ist, und wie sie sich in stadtentwicklungspolitischen Handlungsfeldern verhalten und bewegen (Wohnen, Bildung, Verkehr oder Umwelt etc.). Ebenso lassen sich Aussagen über ihre kommunikativen und  partizipativen Gewohnheiten und Präferenzen treffen und zielgruppenorientiert für die Arbeit vor Ort nutzen.

Stadträume aus Der Milieuperspektive Betrachten

Über den Milieuansatz, das Wissen über ihre räumlichen Verteilungen und ihre Lebenswelten lässt sich verdichtet beschreiben, wie sie städtische Räume wahrnehmen und nutzen.

Deliberative milieuorientierte Dialoge

Die dialogischen Momente von Gestaltungsprozessen der Stadtentwicklung gewinnen zusehend an Raum und Bedeutung. Um hier akteursübergreifende Teilhabemöglichkeiten zu schaffen, einen fairen – deliberativen – Dialog auf Augenhöhe zu führen,  bieten sich die Milieus als Handlungsansatz an. Die Milieuperspektive ermöglicht eine bürgerorientierte und bürgernahe Kommunikation und Partizipation, breite, zielgruppen- und milieuübergreifende Teilhabechancen zu entwickeln und umzusetzen.

Milieuorientiertes Matching von Bedürfnissen und Angeboten

Es gibt ein Wissen über die milieuspezifischen Bedürfnisse in den Handlungsfeldern der Stadtentwicklung. Über das Matching dieser Bedürfnisparameter mit der lokalen Angebotssituation lassen sich Bewertungen über die Qualität des Status Quo und über zukünftige Handlungsbedarfe treffen.
Ansatz als Kurzbeschreibung