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Migranten-Milieus. Der vhw beteiligt sich an einer Forschungsstudie über Menschen mit Migrationshintergrund

Von Thomas Perry, Benjamin Poddig

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Mit einer qualitativen Exploration der Lebenswelten von Migranten steht im ersten Halbjahr 2007 eine substanzielle Vertiefung des Forschungsprojekts "Nachfrageorientierte Wohnungspolitik" an. Es gilt zu klären, ob und wie weit sich die Aussagen der lebensstildifferenzierten Wohnungsmarktforschung, die der vhw bisher auf Grundlage des gesamtdeutschen Sinus-Milieu-Modells betreibt, auf Menschen mit Migrationshintergrund übertragen lassen bzw. welche Besonderheiten bei verschiedenen Gruppe von Migranten zu berücksichtigen sind.

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Ein ausgezeichnetes Engagement: Preis Soziale Stadt 2006

Von Dr. Walter Metscher

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Am 11. Januar 2007 fand der Wettbewerb "Preis Soziale Stadt 2006" mit der öffentlichen Preisverleihung in Berlin seinen krönenden Abschluss. Der von sechs unterschiedlichen Einrichtungen getragene und von zwei Bundesministerien unterstützte Wettbewerb wurde im vergangenen Jahr bereits zum vierten Mal ausgelobt. Rund 190 Initiativen haben sich mit ihren Projekten beworben. 250 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, auf der zehn herausragende Beispiele sozialen Engagements mit einem Preis, ein Projekt mit einem Sonderpreis und zehn weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeichnet wurden.

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Integration braucht Bildung. Wie die Integration von Migrantenkindern im Bildungssystem vor Ort gelingen kann

Von Ulrich Kober

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Bildung spielt eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Integration von Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft. Sie ist Voraussetzung für die Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben. Bildungsprozesse sind deshalb immer auch Integrationsprozesse. In den Kindergärten und Schulen unseres Landes werden einmalige Chancen für erfolgreiche Integrationsprozesse eröffnet oder verspielt.

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Neue Netze in Katernberg

Von Michael Preis

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Ein vom Rückzug der Montanindustrie betroffener Stadtteil im Ruhrgebiet, der eine hohe Konzentration marginalisierter Bevölkerungsgruppen aufweist, inzwischen aber auch exzellente Leuchtturmprojekte in den Bereichen Kunst, Design, Tourismus entwickelt, hat in einer seit zwei Jahrzehnten bestehenden Kooperation von Stadt Essen, Universität Duisburg-Essen, Evangelischer Kirchengemeinde Katernberg und Arbeiterwohlfahrt eine Strategie des Strukturwandels auf den Weg gebracht, die unter intensiver Beteiligung der Stadtteilbevölkerung neue Netze der Kooperation und Konfliktbearbeitung entstehen lässt. Dadurch wird sowohl der von der Entwicklung des Stadtteils geforderte Anpassungsprozess der Institutionen unterstützt als auch eine Stabilisierung des Zusammenlebens der Menschen im Quartier erreicht.

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Brücken schlagen: Vernetzte Jugend- und Bildungsarbeit vom Kindergarten bis zum Berufseinstieg

Von Mustafa Akça, Ute Ensslin, Merih Ergün, Elisabeth Gregull, Barbara Henkys, Barbara Tennstedt

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Ermutigende Beispiele aus Berlin"Was brauchen Kinder und Jugendliche beim Heranwachsen in der Großstadt?" Das war die Ausgangsfrage von FiPP e.V. (Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis). Was heute ein Verbund von 50 Einrichtungen der Jugend- und Bildungsarbeit in neun Berliner Bezirken ist, begann 1978 als kleine Initiative. Indem FiPP sich immer den aktuellen Entwicklungen in ihrer Bedeutung für das Aufwachsen der Kinder angenommen hat, erweiterten sich die Handlungsfelder. Ursprünglich spezialisiert auf Fortbildung und Forschung im Kitabereich, ist FiPP seit 1992 selbst Träger sozialpädagogischer Einrichtungen für Kinder: Freizeittreffs, Schülerclubs, später Schulstationen an Grundschulen. In Kooperation mit Schulen entwickelte der Verein Berufsorientierungsangebote für Jugendliche. Durch die Übertragung von Kindertagesstätten in freie Trägerschaft wurde FiPP seit 1996 selbst Träger von Kitas, insgesamt sind es jetzt 22. Der Verein blickt auf langjährige und vielfältige Praxiserfahrungen zurück, auch auf diverse Modellprojekte, die der Vernetzung von Schule und Jugendhilfe, des formellen und informellen Lernens dienen.

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Gewaltprävention an Berliner Schulen – Möglichkeiten, Grenzen und Erfahrungen

Von Ulrike Buckwitz

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Amokläufe an Schulen wie in Erfurt 2002 oder in Emsdetten 2006 oder der Überfall schulfremder Jugendliche auf ein Schulfest in einem Berliner Gymnasium im Januar 2007 zeichnen in den Medien ein dramatisches Bild der Situation an den Schulen und lassen die Frage aufkommen: Wie steht es mit der Sicherheit in unseren Schulen?

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Die Schule ist das Tor zum Stadtteil

Von Christine Reese

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Mehr als 700.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind muslimischen Glaubens. Sie sind längst keine Minderheit mehr und prägen Schulen und Wohnorte durch eigene Werte, Traditionen und Rituale. Die interkulturellen Konflikte, die zum Alltag vieler Schulen gehören, sind hinlänglich bekannt. Doch nach wie vor sind Lehrer und Schulen meist alleingelassen. Damit Integration gelingen kann, muss die Schule mit dem Stadtteil zusammenarbeiten.

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Lokales Bildungs- und Integrationsmanagement. Plädoyer für eine zielorientierte Schulentwicklungsplanung

Von Prof. Dr. Frank-Olaf Radtke

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestand die Leistung des sozialstaatlichen Kompromisses darin, die Integration der Gesellschaft zu erhalten und dazu die Inklusion der Individuen in die Gesellschaft und ihre Funktionssysteme (Politik, Wirtschaft, Recht, etc.) zu erleichtern. Dennoch auftretende Erscheinungen sozialer Desintegration konnten "globalen" (demographischen, ökonomischen und politischen) oder individuellen (sozialisatorischen, sozial-ökologischen) Ursachen zugerechnet werden: Desintegration wird dann als individuelles Risiko, aber auch als soziales Problem des Gemeinwesens erlebt bzw. konzipiert, das u. U. "lokal" wohlfahrtsstaatlich bearbeitet werden muss. Die operative Ebene des Sozialstaates ist im Wesentlichen die Gemeinde (bzw. der Kreis) mit den jeweils zuständigen Ämtern, die um ihrer Funktionsfähigkeit willen an der sozialen Integration der Bevölkerung interessiert sein muss. In diesem Beitrag soll nun die These vertreten und erläutert werden, dass auch das lokale Schulsystem einer Gemeinde oder eines Kreises ursächlich für die Erzeugung sozialer Probleme und deren unerwünschte sozialräumliche Verdichtungen oder zumindest deren Verfestigung sein kann. Vorgeschlagen wird eine eigenständige kommunale Bildungspolitik, die sich thematisch der sozialen Integration widmen und sich in einer problembezogenen Verzahnung von Schulentwicklungs- sowie Kinder- und Jugendhilfeplanung realisieren soll.

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Wer ist was in der deutsch-türkischen Nachbarschaft?

Von Dr. Ferdinand Sutterlüty

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Soziale Ungleichheiten zwischen Bevölkerungsgruppen sind im alltäglichen Zusammenleben immer mit Bewertungen der jeweils anderen verbunden. Dies gilt für Ungleichheiten, die auf Einkommen, Bildung und Beruf beruhen, ebenso wie für solche, die mit der Zugehörigkeit zu einer Generation, einem Geschlecht oder einer ethnischen Gruppe verknüpft sind. In der Sozialstruktur repräsentiert sich nicht nur eine Verteilungsordnung materieller Güter, sondern zugleich ein gesellschaftliches System wertender Kategorisierung. Die Sozialstruktur ist daher immer auch eine "symbolische Ordnung", in der sich die normativen Wahrnehmungskategorien verschiedener Bevölkerungsteile abbilden. Sie stellt "klassifikatorische Muster sozialer Ungleichheit" bereit, "die mit Zuschreibungen verbunden sind, die Achtung und Missachtung signalisieren". Mit gegenwärtigen Kämpfen um solche symbolischen Ordnungen hat sich die empirische Studie "Negative Klassifikationen" beschäftigt, die 2002 bis 2005 am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main durchgeführt wurde und aus der dieser Beitrag einige zentrale Ergebnisse vorstellt.

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Sicherheit in sozialen Brennpunkten. Vorurteile, Erkenntnisse, Handlungsstrategien

Von Prof. Dr. Britta Bannenberg

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Nicht erst die Nachrichten aus den französischen Vorstädten unterstreichen den Zusammenhang von sozialen Problemgebieten, Kriminalität und Städtebau. Auch in Deutschland sind die Erfahrungen im Spannungsfeld von Kriminalprävention und Integrationsmaßnahmen inzwischen vielfältig. Besonders im Hinblick auf jugendliche Straftäter ist die Frühprävention eine wichtige Handlungsstrategie, sollen die Zukunftsaussichten der Heranwachsenden nicht nachhaltig verbaut werden. Der Beitrag nimmt sich des Themas Kriminalität in sozialen Brennpunkten an und zeigt Lösungswege jenseits repressiver Polizeieinsätze.

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Bürgerorientierung in Not? Probleme und ihre Ursachen – Zweiter Teil des Zwischenberichts zum vhw-Kooperationsprojekt "Bürgerengagement und Bürgerorientierung "

Von Prof. Dr. Klaus Selle, Helene Hüttinger

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Über Bürgerorientierung, bürgerschaftliche Teilhabe, Partizipation etc. wird zumeist in hoch gestimmtem, positivem Ton gesprochen. Solchen programmatischen Bekundungen steht aber eine Praxis gegenüber, die voller Schwierigkeiten steckt. Wem daran gelegen ist, dass Bürgerorientierung zu einer Grundhaltung wird, die das Handeln von Politik und Verwaltung in den Kommunen prägt (auch als Voraussetzung für ein gedeihliches Zusammenwirken mit dem Engagement der Menschen in der Stadt), der wird sich mit den Problemen und Restriktionen auseinandersetzen müssen die verhindern, dass dieser Zustand bereits erreicht ist. "Wir müssen", so drückte das ein Teilnehmer unserer Tagung in Berlin aus, "statt immer nur Best Practices zu betrachten, auch einmal die ´Best Problems´ zusammenstellen". Erst bei einer offenen Auseinandersetzung mit diesen Schwierigkeiten werden Ursachen erkennbar und damit die Wege frei für eine Suche nach Lösungen. Aus diesen Gründen wurde das Thema "Probleme und Schwierigkeiten" zu einem Schwerpunkt der Arbeit in der ersten Phase des B2-Projekts: Es wurde und wird in den "Ortsterminen" thematisiert, ihm war eine eigene Tagung in Berlin gewidmet und es steht daher auch im Mittelpunkt dieser Zwischenbilanz.

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Community Organizing und Bürgerplattformen

Von Susanne Sander

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

"Bei der Bürgerplattform ´Organizing Schöneweide´ herrscht Ordnung. (...) Diese Disziplin macht ´Organizing Schöneweide´ aber auch so erfolgreich. Wowereit würdigte das Engagement der 17 Gruppen und Organisationen, die sich zu der Plattform zusammengeschlossen haben. Andere Bürgerinitiativen engagieren sich häufig gegen etwas oder für ihre Einzelinteressen. Die Schöneweider hingegen für das große Ganze..." Vor mehr als 10 Jahren kam Leo Penta aus USA nach Deutschland, um den Ansatz des Community Organizing nicht nur theoretisch als Professor an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin zu lehren, sondern auch praktisch den Aufbau und die Begleitung von Bürgerplattformen in Deutschland voranzutreiben. Begonnen hat er vor ca.sieben Jahren mit dem Aufbau der Bürgerplattform in Berlin Schöneweide, auf die sich der Artikel der Berliner Morgenpost anlässlich eines Besuchs des Reg. Bürgermeisters Wowereit bezieht. Seither begleitet Leo Penta, Leiter des Deutschen Instituts für Community Organizing, den Aufbau, die Gründung und die Arbeit einer Bürgerplattform in Hamburg Hamm/Horn, den Aufbau einer Bürgerplattform in Berlin Wedding/Moabit, sowie weiterer Initiativen zum Aufbau von Bürgerplattformen in ganz Deutschland.

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Kommunale Ansätze zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von Migranten – Engagement sichtbar machen und gezielt unterstützen

Von Antje Schwarze

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Wäre es nicht schön, wenn in Ihrer Stadt... Wohnviertel eine hohe Lebensqualität böten, weil sich sowohl Einheimische als auch Zugewanderte in der Stadtteilentwicklung engagieren und beispielsweise das Bürgeranhörungsverfahren zur Umgestaltung eines Wohnviertels unter großer Beteiligung von Migranten und Einheimischen in den Räumlichkeiten des örtlichen Moscheevereins stattfindet?... die Wahlbeteiligung der kommunalen Migrantenvertretung bei über 70 Prozent läge oder im Stadtrat Mandatsträger aller Migrantengruppen vertreten wären?... das Russlanddeutsche Forum und der interkulturelle Unternehmerverband in Kooperation mit der ARGE ein Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit oder zur Qualifizierung von Berufsrückkehrerinnen durchführten? Dieser Beitrag möchte die Chancen des bürgerschaftlichen Engagements von Migranten für die Integration aufzeigen und konkrete Ansätze vermitteln, wie dieses Engagement in einer Kommune oder im Kreis gefördert werden und damit zur Realisierung dieser Visionen beitragen kann. Grundlage sind Praxiserfahrungen aus mehreren kommunalen Beratungsprojekten und einem EU-Projekt zum Dialog mit Muslimen. In all diesen Projekten war das Ansprechen und die Gewinnung von engagierten Menschen mit Migrationshintergrund jeweils eines der zentralen und erfolgreichen Projektziele.

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Sind unsere segregierten Stadtteile noch zu retten?

Von Wolfgang Prauser

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Wollen wir Segregation eigentlich wirklich verhindern? Segregation ist eine Entwicklung, die unzweifelhaft unsere Städte stark strukturiert: Hier das Villenviertel für Versicherungen, Ärzte und Rechtsanwälte, da das Reihenhausgebiet für die sparsame Mittelschicht, dort der Kiez für das alternative Publikum, immer mal wieder ein Durchschnittsstadtteil für die breite Masse – und irgendwo dann das Quartier mit dem "besonderen Erneuerungsbedarf" für die benachteiligten Bevölkerungsgruppen ... Jeder wohnt mit den Nachbarn zusammen, mit deren Lebensform er am ehesten übereinstimmt; Segregation als Zeichen von Freiheit, sich auch das Wohnumfeld nach seinen Wünschen auszusuchen? Da liegt die Frage sehr nahe, ob wir Segregation wirklich verhindern, und ob wir wirklich am Ideal durchmischter Wohnquartiere festhalten wollen. "Das würde sicher sehr anstrengend für uns alle werden" – so eine Aussage auf dem Podium des vhw-Symposiums "Integration – Sta(d)tt – Segregation. Perspektiven einer integrativen Stadtgesellschaft" im Mai 2008. Freiheit statt Anstrengung?

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Das Engagement von Migranten

Von Prof. Dr. Dietrich Thränhardt

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Pluralismus, Partizipation und Öffentlichkeit sind anerkannte Leitvorstellungen unserer Gesellschaft. Dahinter steht die Idee der Entfaltung einer reichen, differenzierten und offenen Aktivitätslandschaft, in der sich jeder Einzelne nach seinem freien Willen betätigen, engagieren und weiterbilden kann. Jeder ist frei, sich mit anderen Menschen mit gleichen Zielen oder in gleicher Lage zu verbinden, um so die eigenen sozialen und kulturellen Bedürfnisse in der Gesellschaft zu vertreten und sich und die selbst gewählte Gruppe weiter zu entwickeln. Für die Integration und die ständige Adaption der Gesellschaft sind diese Bindungen und Mitgliedschaften in Gruppen mit unterschiedlichen Funktionen von großer Bedeutung. Derartige zivilgesellschaftliche Strukturen sind stärker als bürokratische Einrichtungen in der Lage, aktive Teilnahme und Orientierung zu ermöglichen und damit die Voraussetzungen für gesellschaftliche Integration zu schaffen.

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Segregation(sforschung) – quo vadis?

Von Prof. Dr. Jens S. Dangschat

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Warum eigentlich Segregationsforschung? Seit Beginn der Soziologie waren Sozialwissenschaftler daran interessiert zu analysieren, wie sich der Zusammenhalt von (Stadt-)Gesellschaften im Zuge von Industrialisierung und Verstädterung entwickelt. Städte wuchsen vor allem durch Zuwanderungen von Menschen unterschiedlicher sozialer Lagen, Kulturen und Mentalitäten. Wichtig hierbei, so schien es den Klassikern Max Weber und Georg Simmel, ist die Gruppenbildung, die Identifikation mit dem "Wir" und die Abgrenzung zu dem und den "Anderen", was in den rasch wachsenden Industriestädten vor allem dadurch sichtbar wurde, wo und in welcher Nähe von wem man wohnte. Die räumlichen Schwerpunkte von Menschen ähnlicher Herkunft, sozialer Lage und von Wertvorstellungen wurden daher als soziale Schließungsprozesse gegenüber "den Anderen" interpretiert.

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Segregation in der Stadt – Befürchtungen und Tatsachen

Von Prof. Dr. Hartmut Häußermann

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Einige Trends in westeuropäischen Städten haben dazu geführt, Segregation zu einem zentralen politischen Thema werden zu lassen. Diese Trends können in drei Punkten zusammengefasst werden: Die Polarisierung der Einkommensverteilung bzw. zumindest eine wachsende Schere in der Einkommensverteilung, die dazu führt, dass es immer höhere Anteile von sehr gut verdienenden und immer größere Anteile von sehr niedrig verdienenden Personen in den Städten gibt,eine Überlagerung von sozialer Marginalität und Zugehörigkeit zu ethnischen Minderheiten, die mit der wachsenden Zuwanderung in die europäischen Städte verbunden ist, die Konzentration von marginalisierten Haushalten in bestimmten Quartieren; da sich die Segregation in den Städten nicht generell erhöht, die "Überflüssigen" aber immer stärker konzentriert leben, muss man von einer "Residualisierung" der Überflüssigen sprechen. Mit dieser Thematik beschäftigen sich inzwischen spezielle Programme in über zehn europäischen Ländern, von denen hier nur auf wenige eingegangen werden kann.

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Forum Wohneigentum

Studie Soziale Segregation – Nebeneinander und Miteinander in der Stadtgesellschaft

Von Sebastian Beck, Thomas Perry

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Die Städte befinden sich in einem Umbruchprozess, der von wechselnden und zunehmend polarisierten Bewohnerstrukturen gekennzeichnet ist. Die Segregation der sozialen Gruppen nimmt tendenziell zu. Je entspannter der Wohnungsmarkt, je mehr freie Wohnungen zur Verfügung stehen, desto deutlicher tritt diese Entwicklung zu Tage. Kann sich das gesellschaftspolitische Ideal der sozialen Mischung vor diesem Hintergrund nachhaltig behaupten? Und wie steht es um die Idee der integrativen Stadtgesellschaft?Auf der Spur dieser Fragestellungen hat der vhw das Sozialforschungsinstitut Sinus Sociovision (Heidelberg) mit einer qualitativen Grundlagenstudie zu den Mechanismen der sozialen Segregation in der Stadtgesellschaft beauftragt. Als zentraler Zusammenhang stellte sich dabei heraus: Die Stadt erschließt sich den Bewohnern über individuelle Lebensstile und Beziehungsnetze, nicht aber über Wohnstandorte und Verwaltungsgrenzen. Dabei deckt die Studie unterschiedliche Entwicklungsprozesse auf. Zum einen wird die Stadtgesellschaft mobiler und flexibler, Nachbarschaften werden zunehmend anonymer und Beziehungsnetze werden zusehends raumübergreifender. Zum anderen verschärfen sich aber auch nicht nur die räumlichen, sondern auch die lebensweltlichen und symbolischen Abgrenzungen zwischen den sozialen Gruppen. Die lokale Identifikation und die Beziehungsnetzte in der Stadt sind zunehmend räumlich entgrenzter, so dass das bloße Ziel einer Mischung der Wohnstandorte als Grundlage einer integrativen Stadtgesellschaft offenbar zu kurz greift. Integrative Potenziale scheinen nicht zuletzt mit der Idee der Bürgergesellschaft verbunden, die im Bereich Wohnen und Stadtentwicklung aber offenbar noch weitgehend Entwicklungsland ist.

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Forum Wohneigentum

Vom Raum zum Akteur – notwendiger Perspektivwechsel in der Segregationsdebatte

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Forum Wohneigentum

Die regionale Beschäftigungsentwicklung der letzten beiden Jahre

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 1/2008 Stadtentwicklung und Verkehr

Forum Wohneigentum

Wie nehme ich die Öffentlichkeit mit? Bürgerbeteiligung in der Verkehrsplanung

Von Margit Bonacker

Erschienen in Heft 1/2008 Stadtentwicklung und Verkehr

Verkehrsplanungen erhitzen wie kaum eine andere kommunale Planung die Gemüter: Insbesondere Anwohner bis dahin eher ruhiger Wohnlagen befürchten Nachteile wie Lärm und Luftverschmutzung durch das mit einer neuen Straße verbundene Verkehrsaufkommen. Der Beitrag unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit von Bürgerbeteiligung, sondern zeigt wesentliche Schritte zu erfolgreicher Partizipation in Planungsfragen.

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Forum Wohneigentum

Wohnstandortentscheidungen von Migranten – Eine typologische Betrachtung von Entscheidungsmustern türkischer Migranten bei der Wohnstandortwahl

Von Lars Wiesemann

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Migranten stellen für den Wohnungsmarkt eine immer bedeutsamer werdende Zielgruppe dar. Differenzierte Erkenntnisse über ihre Orientierungen bei der Wahl des Wohnstandorts sowie deren Sichtweisen auf ethnisch segregiertes Wohnen liegen bisher jedoch kaum vor. Angesichts der inzwischen 15,1 Mio. Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2006 und der fortschreitenden Internationalisierung der Gesellschaft im Zuge des demografischen Wandels gilt es, ein tieferes Verständnis von ihren Wohnorientierungen zu erlangen. Dies möchte der vorliegende Beitrag leisten.

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Forum Wohneigentum

Gute Beziehungen, schlechte Beziehungen: Lokales Sozialkapital und soziale Integration von Migranten im Quartier

Von Dr. Olaf Schnur

Erschienen in Heft 3/2008 Segregation und sozialer Raum

Welche Rolle spielt quartiersbezogenes, lokales Sozialkapital bei der Integration von Migranten? In diesem Beitrag sollen zum einen die Facetten und Ambivalenzen des Zusammenhangs zwischen Sozialkapital und Integration aufgezeigt werden. Zum anderen gilt es zu eruieren, welche strategischen Potenziale das Konzept "Sozialkapital" aus stadtentwicklungspolitischer Perspektive bei der Integration bieten kann.

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Forum Wohneigentum

Bildung und Integration: ran an die Schulen!

Von Prof. Klaus Wermker

Erschienen in Heft 1/2007 Soziale Stadt – Bildung und Integration

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Brandenburg: gewässerreich, aber trotzdem wasserarm Die Ressource Wasser im Spannungsfeld zwischen Ökologie, Industrie, Tourismus und Gesellschaft

Von Jacek Jeremicz

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Brandenburg ist gewässerreich: rund 3000 natürliche Seen, dazu Flüsse und Kanäle auf über 33.000 Kilometern. Und trotzdem ist Brandenburg wasserarm und gilt inzwischen als das „trockenste“ Bundesland Deutschlands. Die langjährigen Jahresniederschläge von 1991 bis 2017 liegen mit 568 mm/a deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt (772 mm/a). Die beiden prägenden Flüsse der Metropolregion – Spree und Havel – führen im Vergleich zu großen Flüssen, wie Rhein oder Donau, nur sehr wenig Wasser. Eine immer stärkere Verdunstung bei seit Jahren steigenden Durchschnittstemperaturen verschärft in den Sommermonaten die Situation.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie ändern sich die Zeiten! Von der Entwässerung zum Ressourcenmanagement

Von Carlo W. Becker, Arno Walz

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Es galt als eine Errungenschaft, als James Hobrecht um 1870 die großen Radialsysteme der Mischwasserkanalisation entwickelte. Städte wurden aus der Logik der Entwässerung geplant. Schmutz- und Regenwasser wurden gemeinsam als Mischwasser auf die Rieselfelder an die Ränder der Stadt transportiert, um sie nicht nur zu „entsorgen“, sondern diese für die Bewässerung und Düngung landwirtschaftlicher Flächen mit einer hohen Produktivität einzusetzen. Eine frühe Kreislaufwirtschaft, die das Mischwasser als Ressource einsetzte. Heute startet langsam wieder die Diskussion, ob das Klarwasser der Kläranlagen für die Bewässerung von Landwirtschaft, Landschaft und das urbane Grün genutzt werden soll.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wasserwende – Trinkwasser in Städten neu gedacht Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels

Von Samuel Höller, Anika Pinz

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist als wesentlicher Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge nicht mehr aus deutschen Haushalten wegzudenken. Trotzdem wird hierzulande viel Mineralwasser aus Flaschen konsumiert. Der Umstieg auf Leitungswasser ist ein einfacher Weg, CO2 einzusparen. Mit Blick auf den Klimawandel und die Hitzebelastung wird die Bedeutung des Zugangs zu Trinkwasser in öffentlichen Räumen drastisch zunehmen. Auch deswegen sind neue Konzepte für die Stadtplanung gefragt. 

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Klimawandel: Schwammstadt bringt den Bach zum Fließen Wasserbewusste Stadt- und Regionalentwicklung im Ruhrgebiet

Von Anja Neumann, Sebastian Ortmann, Andrea Rickers

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Wohnen und leben am Wasser – nicht selten werden Neubaugebiete oder schon bestehende Quartiere auf dem Immobilienmarkt mit einem solchen Slogan vermarktet. Das hat gute Gründe, fühlen sich doch die meisten Menschen dort wohl, wo es Grün und Wasser gibt. Die beiden Elemente steigern die Lebensqualität eines Wohnumfeldes ganz erheblich. Wer geht nicht gerne an einem heißen Sommertag im Schatten von Bäumen entlang eines Gewässers spazieren? Was Große als Balsam für die Seele empfinden, gefällt auch den Kleinen: Kinder, die die Möglichkeit haben, am Wasser zu spielen, vergessen schnell sämtliche digitalen Endgeräte und matschen nach Herzenslust herum.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Berliner Regenwende Regenwassermanagement als Gemeinschaftsaufgabe

Von Darla Nickel

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

In Berlin stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum. Zwischen 2012 und Ende 2022 stieg die Bevölkerungszahl um 10 Prozent oder rund 380.000 Personen an. Ein weiteres Wachstum wird erwartet, sodass der Bedarf an neuen Wohnungen auf aktuell 220.000 für den Zeitraum zwischen 2022 und 2040 geschätzt wird. Dabei entstehen nicht nur neue Stadtquartiere in Stadtrandlage, auch die Innenstadt wird nachverdichtet, wodurch Grün- und Erholungsflächen sowie Naturräume verloren gehen. Nachverdichtung und Versiegelung führen unweigerlich zu weiteren Herausforderungen, und nicht wenige davon betreffen das Management von Regenwasser.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wasser und die Bildung Groß-Berlins 1920 Lehren zum Verhältnis von Wasserinfrastruktur und Stadtentwicklung

Von Timothy Moss

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Das Gebiet des heutigen Berlins ist eine Schöpfung der frühen Weimarer Demokratie. Vor 1920 war die Gemeinde Berlin mit einer Fläche von gerade einmal 70 Quadratkilometern sehr klein. Viele der heutigen Innenstadtbezirke, wie Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln und Lichtenberg, waren bis dahin eigenständige, preußische Städte. Die Grenzen zwischen Berlin und den umliegenden Gemeinden waren im Zuge der rasanten Urbanisierung längst unsichtbar geworden, wurden jedoch von konservativen Kräften, die Angst vor der Unterordnung unter den Stadtkern hatten, vehement verteidigt. Ihr Widerstand gegen jegliche Pläne der Eingemeindung war vor dem Ersten Weltkrieg unter kaiserlicher Herrschaft stets wirksam. Am 25. April 1920 stimmte eine knappe Mehrheit von Sozialdemokraten, Unabhängigen Sozialdemokraten und Demokraten für die Verabschiedung des Gesetzes zur Schaffung von Groß-Berlin, das am 1. Oktober 1920 in Kraft trat.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Vom Regen in die Schwammstadt Integrative Ansätze mit der öffentlichen Wasserwirtschaft

Von Leonie Spahr

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass es zeitlich und örtlich unterschiedlich sowohl zu viel Wasser (Starkregen, Hochwasser) als auch zu wenig Wasser (Dürreperioden, Nutzungskonkurrenzen) gegeben hat. Die Abwasserinfrastrukturen sind auf die zunehmend auftretenden Starkregen nicht ausgelegt, was u. a. zu überschwemmten Straßen führt. Eine mögliche Lösung für dieses Problem wäre, auf die altbewährten Systeme zurückzugreifen und die Abwasserkanäle zu vergrößern, eine andere, das Wasser – im Sinne einer „Schwammstadt“ – im Boden zu halten und zur Grundwasseranreicherung zu nutzen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wassersensible Stadtentwicklung – der Schlüssel für eine lebenswerte Stadt im Klimawandel

Von Jan Hendrik Trapp

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Der Klimawandel und die mit diesem einhergehenden hydroklimatischen Folgen rücken Wasser verstärkt in den Fokus sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch der Stadtentwicklung. Eine wassersensible Stadtentwicklung zielt darauf ab, Städte und ihre Infrastrukturen an einen veränderten Umgang mit der Ressource Wasser anzupassen und ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Der Beitrag thematisiert als zentrale Ansatzpunkte einer wassersensiblen Stadt die Verknüpfung von technischen Infrastrukturen der Stadtentwässerung mit blau-grünen Infrastrukturen sowie die damit verbundenen räumlichen Ansprüche und Chancen eines veränderten Blicks auf Wasser und Gewässer in der Stadt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wasser und Stadt

Von Andrea Maria Hartz

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Beschäftigte in Teilzeit im öffentlichen Dienst im regionalen Vergleich

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Fachliteratur

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Neues aus dem vhw

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die 18. vhw-Bundesrichtertagung zum Städtebaurecht Vor Ort in Bergisch Gladbach und live online

Von Diana Coulmas

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Die 18. Bundesrichtertagung des vhw fand am 4. Dezember 2023 wieder im großen Saal des Kardinal-Schulte-Hauses in Bergisch Gladbach und gleichzeitig live online statt. Das Interesse war enorm: Mit 345 teilnehmenden Gästen wurde ein neuer Rekord aufgestellt und die bisher größte vhw-Fortbildungsveranstaltung durchgeführt. Ein Tag voller Entscheidungen zum Städtebau-, Planungs- und Umweltrecht – erläutert und eingeordnet in den größeren Zusammenhang, sowie diskutiert mit den teilnehmenden Fachkolleginnen und -kollegen von drei Mitgliedern des Städtebaurecht-Senats am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Auf einige Entscheidungen aus dem abgelaufenen Jahr 2023, die die drei Bundesrichter mitgebracht und vorgestellt haben, soll in diesem Beitrag schlaglichtartig eingegangen und ein kleiner Einblick in die Bandbreite der diskutierten Fälle und Themenbereiche gegeben werden.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Ein städtebauliches Konzept für das Zentrum Buhren Umgestaltung eines Versorgungszentrums aus den 1960/1970er Jahren

Von Sanel Dacic

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Das Zentrum Buhren in Frommern, dem größten Stadtteil der Großen Kreisstadt Balingen in Baden-Württemberg, ist Nahversorgungszentrum mit Versorgungsfunktion für die südliche Stadtbevölkerung mit über 12.000 Einwohnern und gleichzeitig kulturelle, soziale und wirtschaftliche Mitte von Frommern. Das Zentrum aus den 1960/70ern ist allerdings in die Jahre gekommen. Die Stadt Balingen hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die wichtige Stadtteilmitte zu attraktivieren, zukunftsfest zu machen und eine hohe Aufenthaltsqualität für alle zu bieten. Hierzu wurde gemeinsam mit der Bevölkerung ein Konzept mit städtebaulichen und gestalterischen Maßnahmen erstellt. In diesem Beitrag stellt Autor Sanel Dacic den Prozess, die Konzeptualisierung und die kommenden Schritte vor.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie wir das kleinste Rathaus der Welt ins Rollen gebracht haben

Von Sophie Mirpourian

Erschienen in Heft 3/2024 Kooperative Stadtentwicklung

Das Tiny Rathaus ist einem ko-kreativen Prozess zwischen Kreativzentrum und Stadtverwaltung entstanden. Als mobiler Veranstaltungsraum für Verwaltung und Zivilgesellschaft ermöglicht er neue Formate genau da auszuprobieren, wo sich der Lebensalltag von Menschen abspielt. Seit seinem Bau 2022 hat der Wagen rund 170 Veranstaltungen in der gesamten Kieler Region einen Raum geboten. Herzstück des Tiny Rathauses ist die gemeinschaftliche Entwicklung mit sowohl Mitarbeitenden der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Kiel als auch den Menschen, die in Kiel wohnen. Schon bevor der Wagen gebaut wird, gewinnt das Projekt dafür 2021 den Bundespreis Koop.Stadt. Die Methode der Ko-Kreation gibt dem Projekt Tiny Rathaus ein Momentum, das sich bis heute trägt – durch einen Prozess, der von viel Unsicherheit und Fragen geprägt ist, die sicherlich viele aus Veränderungsprozessen wiedererkennen. In diesem Artikel teile ich ein paar der prägenden Geschichten aus unserem Prozess und Werkzeuge, die geholfen haben, die Betriebstemperatur unseres ko-kreativen Prozesses hoch zu halten.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Ein Zukunftskonzept für die Große Kreisstadt Balingen

Von Sanel Dacic

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Wie soll die Große Kreisstadt Balingen von morgen aussehen? Was zeichnet Balingen aus? Welche Maßnahmen und Projekte wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger? Diese und weitere Fragen werden im Integrierten Stadtentwicklungskonzept "ISEK BALINGEN 2035+" beantwortet. Mit dem Zukunftsprogramm will sich Balingen den kommenden Herausforderungen stellen und eine nachhaltige Stadtentwicklung gewährleisten. Dieser Beitrag stellt das ISEK der Stadt Balingen vor und gibt einen Ausblick auf den weiteren Prozessverlauf.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Lokale Demokratie gestalten Ergebnisse eines Modellvorhabens in fünf Kleinstädten

Von Christian Höcke, Duncan Barahona

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

In diesem Beitrag wird aus einem Projekt berichtet, das sich mit der Verbesserung von Bürgerbeteiligung bei kommunalpolitischen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen in Kleinstädten befasst hat. Im Projekt, dem Modellvorhaben "Lokale Demokratie gestalten – Beteiligungspraxis zur Stadtentwicklung in Kleinstädten", waren fünf Städte beteiligt: Eilenburg und Wurzen in Sachsen, die Hansestadt Osterburg (Altmark) in Sachsen-Anhalt, Großräschen in Brandenburg und Bad Berleburg in Nordrhein-Westfahlen. Der vhw hat die Kommunen wissenschaftlich begleitet. Im Modellvorhaben, das im Rahmen der vom BBSR und BMWSB geförderten Pilotphase Kleinstadtakademie stattgefunden hat, wurden zunächst die bisherigen Erfahrungen der Kommunen mit Bürgerbeteiligung betrachtet, darüber hinaus konkrete (neue) Beteiligungsformate und -ansätze erprobt sowie die dabei vorzufindenden spezifisch kleinstädtischen Rahmenbedingungen der Kommunen in den Blick genommen. Inhaltliche Schwerpunkte lagen zudem im Themenfeld der Jugendbeteiligung und der Stärkung ehrenamtlicher Vertretungsstrukturen innerhalb dörflicher Ortsteile.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

30 Jahre Stadtentwicklung in Potsdam Stadtteilentwicklung im Bornstedter Feld und in Krampnitz

Von Erik Wolfram, Sigrun Rabbe

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Im Jahr 1989 setzte mit der politischen Wende ein tiefgreifender Veränderungsprozess ein, der sich erheblich auf die Entwicklung der Städte im Osten Deutschlands auswirkt, dieses gilt natürlich auch für Potsdam. Während die Potsdamer Bevölkerungszahl seit den 1970er Jahren über zwei Jahrzehnte stetig gewachsen war – von 110.000 auf über 140.000 Einwohner –, prägte nun Abwanderung und Schrumpfung die Entwicklung. Dies betraf nicht nur die Einwohnerzahl, auch die wirtschaftliche Basis der Stadt veränderte sich tiefgreifend. Die ohnehin nur relativ schwach ausgeprägte Industrie (z. B. Eisenbahnbau) und militärische Nutzungen verschwanden fast vollständig und hinterließen großflächige Brachen. Die Schrumpfungsphase ab 1989 dauerte in Potsdam ein Jahrzehnt, zunächst durch Abwanderung in die alten Bundesländer, aber bereits nach wenigen Jahren vor allem durch eine Suburbanisierung in die Nachbargemeinden. Potsdam verlor in diesem Jahrzehnt über 10.000 Einwohner, Wohnungen und Infrastruktur standen in erheblichem Umfang leer.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Aufstieg und Wandel in Neubrandenburg Von der DDR-Bezirkshauptstadt zum urbanen Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte

Von Julia Manthe

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Neubrandenburg: Investoren, die sich zu Beginn der 1990er Jahre aufmachten, um den unbekannten Osten, seine Industrie- und Gewerbelandschaft zu entdecken, landeten schon mal in Brandenburg an der Havel. Es war keine Seltenheit, dass Neubrandenburg mit der rund 200 Kilometer südwestlich gelegenen Stadt verwechselt oder gar mit Brandenburg als Bundesland in Bezug gesetzt wurde. Und obwohl auch Neubrandenburg auf eine Geschichte zurückblickt, die sie als Stadt mit einer Vielzahl ostdeutscher Kommunen teilt, ist die Lage der Vier-Tore-Stadt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte genau so einzigartig wie die Projekte, die die Neubrandenburger in ihrer Stadt verwirklichen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Da kann man nicht meckern: Vieles ist besser, als man denkt Drei Jahrzehnte Stadtentwicklung in der Stadt Oranienburg

Von Christian Kielczynski

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Der Liedermacher und Kabarettist Rainald Grebe, geborener Kölner, hat kürzlich in der lokalen Presse erklärt, er will nicht in den Westen zurück. Vieles verbindet ihn mit Brandenburg. Brandenburg liegt in dem Teil Deutschlands, der als "der Osten" bezeichnet wird und vor mehr als dreißig Jahren die DDR war. Seitdem hat sich vieles getan. Während allerdings negative Ereignisse und Entwicklungen im Osten schnell den Weg in die Schlagzeilen finden, wird dem Positiven seltener Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt dennoch Entwicklungen, die offensichtlich nicht nur Rainald Grebe dazu bewegen, dem Osten auch Gutes abzugewinnen. Dass dem so ist, soll dieser Beitrag über die im Osten gelegene Mittelstadt Oranienburg vermitteln.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Neue Themen in alten Mauern Die Arbeitsgemeinschaft der Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg

Von Dina Falbe, Claudia Mucha, Ina Zerche

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

"Rettet die Altstädte!" lautete eine zentrale Forderung der politischen Proteste im Jahr 1989 in den ostdeutschen Bundesländern. Auch die historischen Städte Brandenburgs und ihre Stadtkerne waren weitgehend im Original erhalten, jedoch von starkem Verfall gekennzeichnet. In der Folge der Umbrüche eröffneten sich Chancen, die Stadtkerne mit ihrer historischen Struktur und Bausubstanz im Sinne einer erhaltenden Weiterentwicklung zu modernisieren. Bereits im Januar 1990 konnten mit dem Modellstadtprogramm einzelne Städte bei der Sanierung ihrer Altstädte unterstützt werden. Schließlich wurde 1991 mit dem Städtebauförderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz ein Angebot für weitere Städte geschaffen. Dies war Voraussetzung für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg im Jahr 1992. Das erste gemeinsame Ziel der Gründungsstädte dieser Arbeitsgemeinschaft war es, ihre Altstädte vor dem Verfall zu retten und ihre wertvolle Bausubstanz zu erhalten.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtentwicklung in der Landeshauptstadt Schwerin Eine kurze Situationsbeschreibung

Von Robert Erdmann

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Schwerin gefällt!  Es bereitet immer wieder viel Vergnügen, Menschen, die Schwerin bisher nicht kennengelernt haben – tatsächlich gibt es sie noch! –, durch die Stadt der sieben Seen zu führen. Die Stadt "versprüht" großzügig ihren Reiz und zeigt sich von der besten Seite, wenn man als "Fremdenführer" den Alten Garten, den Pfaffenteich oder den Altstädtischen Markt ansteuert. Das ist sicher weniger ein Ergebnis der städtebaulichen Entwicklung der letzten hundert Jahre, und man kann dankbar dafür sein, dass die "Regime" ihre gigantischen Planungen aus den dreißiger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht in die Tat umsetzen konnten, sondern ein kontinuierlicher Prozess zur Herausbildung einer Residenzstadt, der im 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt erlebte.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Perspektiven, Erwartungen und neue Maßstäbe in der Stadtentwicklung von Cottbus/Chóśebuz

Von Doreen Mohaupt

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Wer in Cottbus/Chóśebuz unterwegs als Besucherin oder Besucher ist, wird positiv überrascht sein und die Stadt nicht nur lieben (lernen), sondern sie auch, sollte man vor einigen Jahren bereits hier gewesen sein, nicht wiedererkennen. Die Hauptstadt der Lausitz zwischen Berlin, Dresden, Leipzig und Polen steckt erneut mitten im Wandel. Die Braunkohle geht, Neues tritt an diese Stelle – angeschoben unter anderem durch den Strukturwandel. Es herrscht eine ausgesprochene Aufbruchstimmung und Neugier bei den Menschen hier – das wirkt sich vor allem auf die Stadt und die Region aus und strahlt darüber hinaus.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

StadtLand in Thüringen gestalten und entwickeln Einige Blicke in ein (ost-)deutsches Flächenland

Von Barbara Schönig

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Im vorliegenden Beitrag werden die besonderen Rahmenbedingung in Thüringen als einem ostdeutschen Flächenstaat bei der Gestaltung von Stadtentwicklung reflektiert: Hierzu zählen die kleinteilige Siedlungsstruktur des Landes, der demografische Wandel, finanzschwache Kommunen und anhaltender Strukturwandel sowie die spezifischen Bedingungen postsozialistischer Transformation. Anhand von fünf Beispielen wird sodann beispielhaft gezeigt, mit welchen Strategien, Instrumenten und kooperativen Formaten Stadtentwicklung in den verschiedenartigen räumlichen Kontexten des Freistaats produktiv und erfolgreich gestaltet werden kann.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Aufbruchgeschichten im Osten Deutschlands

Von Jürgen Aring

Erschienen in Heft 5/2023 Im Osten viel Neues: genutzte Potenziale, engagierte Akteure, erfolgreiche Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stärkung der sozialen Resilienz in der Smart City Wie digitale Lösungen Kommunen in der Wahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts unterstützen

Von Ralf Schüle

Erschienen in Heft 6/2024 Urbane Resilienz

Das Konzept der urbanen Resilienz hat sich in den letzten Jahren als eine zentrale Leitorientierung in der integrierten Stadtentwicklung herausgebildet. Im Rahmen von Smart-City-Projekten wird allerdings dieser Begriff zumeist gleichbedeutend mit Klimaresilienz verwendet, also der Fähigkeit, auf lokale Folgewirkungen des Klimawandels reagieren zu können. Der vorliegende Beitrag versucht demgegenüber aufzuzeigen, dass digitale Anwendungen und Lösungen in einer Smart City auch dazu beitragen können, die „soziale“ Resilienz in Kommunen zu stärken.

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