Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Integrierte Stadtteilentwicklung und ämterübergreifende Sozialraumorientierung – Leitbegriffe für eine neue Stadtpolitik. Ergebnisse eines Kollegialen Fachaustauschs am 19. Mai 2010 in Berlin

Von Monika Kühner, Dr. Matthias Sauter

Erschienen in Heft 4/2010 Bürgerorientierung in der integrierten Stadtentwicklung

Drängende soziale Herausforderungen bei zugleich geringen finanziellen Handlungsspielräumen – dies ist heute die Realität in vielen deutschen Städten und Gemeinden. Angesichts dieser Situation gewinnt die Suche nach innovativen Strategien an Bedeutung, mit deren Hilfe die Ressourcen der einzelnen Verwaltungsressorts, aber auch von freien Trägern, Wohnungswirtschaft und bürgerschaftlichen Vereinigungen integrierter und effektiver genutzt werden können als bislang. Seit Ende der 1990er Jahre wächst die Zahl der Städte, die gesamtstädtische und auf Dauer angelegte Reformansätze einer "integrierten Stadt(teil)entwicklung" und/oder einer "ämterübergreifenden Sozialraumorientierung" entwickeln, für deren Umsetzung alle relevanten Fachressorts und Fachämter im Rahmen ihrer Regelaktivitäten gemeinsam verantwortlich sind.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Filderstadt. Bürgerschaft, Politik und Verwaltung entwickeln gemeinsam in einem offenen Lernprozess ein Konzept für die Zukunft der Stadt

Von Thomas Haigis

Erschienen in Heft 4/2010 Bürgerorientierung in der integrierten Stadtentwicklung

Die Stadt Filderstadt mit derzeit knapp 44.000 Einwohnern, liegt südlich der Landeshauptstadt Stuttgart direkt am Landesflughafen. Die während der Gemeindereform 1975 aus fünf ehemaligen Dörfern auf den Fildern entstandene Stadt wies in den letzten Jahrzehnten durch den Suburbanisierungsprozess im Verdichtungsraum Mittlerer Neckar ein starkes Bevölkerungs- und Siedlungswachstum auf. Die unmittelbare Nähe zum Flughafen, die Nähe zur Bundesautobahn 8 und der direkte Anschluss an das "Hinterland" in den Raum Reutlingen/Tübingen mit zwei Bundesstraßen sowie einem S-Bahn-Anschluss in die Landesmetropole machen Filderstadt für viele Berufs- und Bildungspendler als Wohnstandort attraktiv.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Bemerkenswerte Milieustruktur schafft neue Herausforderungen. Stadtentwicklung in Bergisch Gladbach

Von Charlotte Brincker, Stephan Schmickler

Erschienen in Heft 4/2010 Bürgerorientierung in der integrierten Stadtentwicklung

Bergisch Gladbach ist Mittelzentrum in der Region Köln/Bonn und bildet in Lage und Funktion das Tor zum Bergischen Land. Die Stadt entstand 1975 im Rahmen der Gemeindegebietsreform, als die alte Stadt Bergisch Gladbach mit Teilen der damaligen Stadt Bensberg und dem Ortsteil Schildgen aus der Gemeinde Odenthal vereinigt wurde. Die daraus entstandene polyzentrische Stadtstruktur spiegelt zum Teil auch heute noch die unterschiedlichen Identitäten der Stadtteile wider. Mit seinen rund 110.000 Einwohnern ist Bergisch Gladbach ein bevorzugter Wohnstandort. Die Stadt profitiert von der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Landschaftsräumen des Bergischen Landes einerseits und der urbanen Metropole Köln andererseits. Die Wohnmöglichkeiten reichen von verdichteten Innenstadtlagen und Wohnquartieren in einfachen Lagen über ein breites Angebot an mittleren bis sehr guten Standorten bis hin zu exklusiven Wohnlagen, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern aufweisen.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Grüne Insel Kirchberg in Saarbrücken. Pilotprojekt im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik

Von Carmen Dams

Erschienen in Heft 4/2010 Bürgerorientierung in der integrierten Stadtentwicklung

Seit gut einem Jahr arbeiten Akteure aus 21 Institutionen an einem Gestaltungs- und Entwicklungskonzept für die "Grüne Insel Kirchberg" im unteren Malstatt. Zudem wurden ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen an den Planungen beteiligt. Am 11. Juni 2010 war es so weit: Die ersten Bauarbeiten zur Um- und Ausgestaltung der großen grünen Insel im Häusermeer konnten beginnen. Die Grüne Insel Kirchberg ist ein Pilotprojekt im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Mit den geförderten Pilotprojekten sollen innovative und beispielhafte Handlungs- und Lösungsansätze für die Stadt der Zukunft unterstützt und bekannt gemacht werden.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

"Aus einer Ablehnungsbeteiligung muss eine Gestaltungsbeteiligung werden!" Interview mit fünf Stadtoberhäuptern aus dem "Städtenetzwerk Lokale Demokratie"

Von vhw

Erschienen in Heft 4/2010 Bürgerorientierung in der integrierten Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Identifikation als Schlüssel für Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten

Von Karl-Christian Schelzke

Erschienen in Heft 3/2011 Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Soziodemografische Entwicklungen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund seit 2005

Von Bernd Hallenberg

Erschienen in Heft 1/2012 Integration und Partizipation

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadt im Anthropozän: bauliche und grüne Dichte gleichzeitig gestalten

Von Undine Giseke, Carlo W. Becker

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Freiraum, Stadt und Dichte stehen für ein streitbares Dreigespann. Die Aufforderung, die Dichte der Stadt vom Freiraum her zu denken, ist daher eine reizvolle wie tückische Aufgabe. Eine Antwort, was eine angemessene Dichte für die Stadt des 21. Jahrhunderts mit ihren wachsenden sozialen und kulturellen Diversifizierungen und ökologischen Herausforderungen sein kann, ist so einfach nicht zu geben. Begnügt man sich nicht damit, Best-Practice-Beispiele aufzuzählen, bleibt nur der Schritt nach vorne. Die aktuellen Aufgaben zwingen uns, überkommene Trennungen von bebautem und unbebautem Raum zugunsten eines interaktiven, besser noch intraaktiven Zusammenwirkens der beiden Raumkategorien zu

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Gesundheit und Dichte

Von Roland Busch, Tim Holthaus, Robert Sabelfeld, Sascha Wolfrath

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Die Stadt hat sich über die Jahrtausende zur dominierenden Siedlungsstruktur und Organisationform menschlicher Gesellschaften entwickelt. Der Erfolg städtischer Räume beruht in erster Linie auf ihrer besonderen Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und Voraussetzungen für eine Vielzahl von Interaktionsmöglichkeiten zu schaffen. Damit dies funktioniert, bedarf es eines Mindestmaßes an menschlicher, funktionaler und baulicher Dichte. Dichte ist damit zugleich die Voraussetzung und das Ergebnis städtischen Lebens. Dabei geht mit einer zunehmenden Dichte immer eine Reihe positiver, aber auch negativer Externalitäten einher. Hierzu gehören auch Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Urbanität durch Dichte? – oder: Wie viel Dichte braucht die urbane Stadt?

Von Christa Reicher

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

In der gebauten Stadt greifen die Indizien der Urbanität – gefasste Plätze und Straßen, Märkte und Feste – oft ineinander. Das Missverständnis, Urbanität sei allein durch eine kompakte, dichte Baustruktur zu erzeugen, ist dennoch verbreitet. Die von Thomas Sieverts vorgenommene Unterscheidung in „gebaute“ und „gelebte“ Urbanität ist dabei eine hilfreiche Differenzierung, um städtische Räume zu verstehen und zu entwerfen. „In Ermangelung eines solchen dichten und lebendigen Straßenlebens wird die ‚gebaute’ Urbanität von geschlossenen Häuserwänden an Korridorstraßen, von Plätzen und Alleen häufig stellvertretend für die ‚gelebte’ Urbanität gesehen“ (Sieverts 1997 S. 32/33). Auch das städtebauliche Leitbild der 1960er und 1970er Jahre „Urbanität durch Dichte“, das seine räumliche Übersetzung in Form von Großwohnsiedlungen erfahren hat, zeigt, dass Dichte alleine nicht ausreicht, um Urbanität zu erzeugen.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Geschichte der Dichte im Städtebau Achterbahnfahrten eines reduktiven Konzepts

Von Wolfgang Sonne

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Hohe Dichten sind ein Wesensmerkmal des Städtischen: In der Stadt leben mehr Menschen als auf dem Land; in der Stadt werden mehr Tätigkeiten ausgeübt als auf dem Land; in der Stadt stehen mehr Häuser als auf dem Land. Ohne jedes planerische Dazutun tendieren Städte zu höherer Dichte: Ökonomische, politische, soziale und kulturelle Wünsche treiben Menschen zu einer Suche nach intensiverem Austausch in Märkten, Versammlungen, Gesellschaften und Veranstaltungen. Als „Culture of Congestion“ versuchte Rem Koolhaas die Essenz des Urbanen am Beispiel von Manhattan zu fassen.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Klimaschutz und Wachstum in kompakten Stadtstrukturen

Von Peter Kurz

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Bestand an großen Wohnungen im regionalen Vergleich

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Fachliteratur

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Gesundheit und Hitze in der Stadtentwicklung Die Rolle von Gesundheitsakteuren und Hitzeaktionspläne (HAP) als Instrument

Von Victoria Fischer, Heidi Sinning

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Die Anzahl der Hitzetage im Sommer nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Vor allem in den Städten belasten hohe Temperaturen die Menschen. In heißen Sommern sterben in Deutschland etwa fünf- bis zehntausend Menschen vorzeitig in Folge von Hitzestress. Zur Vorsorge, um das Mortalitätsrisiko zu vermindern und das Wohlbefinden zu steigern, sind nicht nur Menschen aus dem medizinischen und weiteren Gesundheitsbereich, wie dem öffentlichen Gesundheitsdienst, und den Umweltressorts gefragt, sondern auch die Stadtplanung und Stadtentwicklung. Die ressortübergreifende und interdisziplinäre Kooperation und Vernetzung zur Hitzeprävention sowie das Steuerungsinstrument Hitzeaktionspläne (HAP) stehen im Fokus dieses Artikels.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Voneinander lernen, miteinander arbeiten Lern- und Austauschformate für die Kleinstadtentwicklung

Von Robert Hummel, Gregor Langenbrinck, Helke Wendt-Schwarzburg

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Wohnen ist eine Zukunftsaufgabe, auch und besonders für Kleinstädte – eine Herausforderung, in der aber auch eine Chance liegt. So gilt es für Kleinstädte in peripheren Lagen, Leerstand zu reaktivieren, dem Bevölkerungsschwund entgegenzuwirken und Fachkräfte zu halten bzw. neue anzuziehen. In zentralen Lagen hingegen stehen Kleinstädte unter hohem Zuwanderungsdruck. Neu- und Umbau stehen ganz oben auf der Tagesordnung – im Übrigen auch, um den angespannten Wohnungsmarkt einer Metropole oder Großstadt in der Nähe zu entlasten. Wer moderne und inklusive Wohnangebote sucht, die auf die unterschiedlichen Bedarfe vor Ort zugeschnitten sind, findet vielfältige Beispiele gerade in Kleinstädten. Sie können zur Bewältigung der Wohnungsfrage und der ambitionierten Neubauziele der Bundesregierung einen wichtigen Beitrag leisten.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Stadtentwicklung und resiliente Wohnungsbaupolitik in angespannten Märkten Bericht zur hybriden Fachtagung des vhw am 16. Juni 2022 in Berlin

Von Thomas Kuder, Fabian Rohland

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, hat mit ihrem Amtsantritt das weitreichende politische Ziel des Bundes formuliert, jährlich 400.000 neue Wohnungen, darunter 100.000 Sozialwohnungen, errichten zu wollen. Dieses anspruchsvolle Vorhaben hat den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung zu einer Fachkonferenz inspiriert, auf der die verschiedenen programmatischen, analytischen und anwendungsbezogenen Perspektiven von Bundespolitik, Wissenschaft und kommunaler Praxis zusammengeführt und zu einem Erfahrungsaustausch miteinander ins Gespräch gebracht werden sollten. Die hybrid gestaltete Fachtagung, vom Fernsehsender ALEX Berlin sowie auf YouTube und der vhw-Website live übertragen, fand am 16. Juni 2022 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Bezahlbarer Wohnraum – Mengen- oder Verteilungsproblem? Wohnungspolitik zwischen Klimaschutz, Zinswende und Bodenknappheit

Von Stephan Reiß-Schmidt

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

„Bauen, bauen, bauen!“ lautete in den vergangenen Jahren das Mantra der offiziellen Wohnungspolitik. CDU/CSU und SPD hatten 2018 den Neubau von 1,5 Millionen Wohnungen und Eigenheimen bis zum Ende der Legislaturperiode versprochen. Das tatsächliche Ergebnis blieb allerdings um rund 20 Prozent dahinter zurück, Folge einer unterkomplexen Strategie. Vier Jahre später will nun die Ampelkoalition offenbar die alten Rezepte als Innovation umetikettieren: „Dafür starten wir einen Aufbruch in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik. Unser Ziel ist der Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 öffentlich geförderte“, wird im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP angekündigt (KoaV 2022, S. 69). Angesichts eines schon lange nicht mehr erreichten Spitzenwerts von etwas mehr als 300.000 Wohnungsfertigstellungen 2020 (davon lediglich 30.000 geförderte) eine Ankündigung „mit Wumms“ – oder eher Ausdruck von zahlenfixierter Konzeptlosigkeit? Hoffnungen auf eine qualitative Wende weckt die Ankündigung „Wir werden zeitnah eine neue Wohngemeinnützigkeit mit steuerlicher Förderung und Investitionszulagen auf den Weg bringen und so eine neue Dynamik in den Bau und die dauerhafte Sozialbindung bezahlbaren Wohnraums erzeugen“ (ebd.).

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

„Kooperationen sind elementar“ – Großwohnsiedlungen als Ankunftsquartiere

Von Ein Interview mit Isabella Kassandra Schmitt über Quartiere im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Isabella Kassandra Schmitt ist Verfasserin einer Masterarbeit zum Thema „Großwohnsiedlungen als Ankunftsquartiere? Eine Untersuchung in zwei Planungsräumen in Marzahn-Hellersdorf“. Hier wurden Akteure aus der Wohnungswirtschaft, der Senats- und Bezirksebene sowie aus Einrichtungen vor Ort zum Thema Ankunft und Nachbarschaft in den Großwohnsiedlungen (GWS) in Marzahn-Hellersdorf befragt. Die Untersuchung fokussiert dabei die Planungsräume „Neue Grottkauer Straße/Gelbes Viertel“ und „Boulevard Kastanienallee“ in Hellersdorf. Mit Isabella Kassandra Schmitt sprach unser vhw-Mitarbeiter Jannis Willim.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Neuausrichtung der landeseigenen Wohnungsunternehmen in Berlin Der Mietenvolksentscheid 2015 als erster Schritt

Von Jan Kuhnert

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Im Jahr 2015 hatten sich viele Menschen beim Berliner Mietenvolksentscheid durch ihre Unterschrift dafür eingesetzt, dass die landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlins (LWU) durch eine Umwandlung in Anstalten öffentlichen Rechts sich mehr ihren sozialen Aufgaben als öffentliche Unternehmen widmen. Aufgrund der großen Resonanz der ersten Stufe des Volksbegehrens bot der Senat von Berlin der Initiative Mietenvolksentscheid Verhandlungen über die Ziele des Volksbegehrens an. Daraus entstand ein an den Ideen der Initiative angelehntes Wohnraumversorgungsgesetz mit dem „Gesetz zur sozialen Ausrichtung und Stärkung der landeseigenen Wohnungsunternehmen für eine langfristig gesicherte Wohnraumversorgung“ (WUAusrStärkG BE) als Artikel 2 des Wohnraumversorgungsgesetzes Berlin (WoVG). Allerdings konnte die Umwandlung der LWU in Anstalten nicht umgesetzt werden, daher sind die sechs Unternehmen weiterhin als Kapitalgesellschaften, drei GmbHs und drei AGs, organisiert. Trotzdem wurden einige wichtige Änderung der Unternehmenspraxis durchgesetzt.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Sechs Jahre Mieterräte in Berlin Mietermitbestimmung bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen

Von Carina Diesenreiter, Maximilian Vollmer

Erschienen in Heft 4/2022 Soziale Verantwortung und Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft

Mit der Bildung von Mieterräten 2016 wurde die bereits bestehende Struktur der Mietermitwirkung bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlins ausgebaut und durch die Möglichkeit der Mitbestimmung ergänzt. Der Artikel stellt die Struktur der Mietermitwirkung vor und blickt im Sinne einer ersten Bilanz auf die auslaufende erste Wahlperiode zurück. Nach sechs Jahren hat sich das Gremium als Interessensvertretung der Mieterschaft weitgehend etabliert. Für die kommende Wahlperiode lassen sich auch Empfehlungen zu Kommunikationsstrukturen, zur Tätigkeit im Aufsichtsrat oder zur Vernetzung ableiten, um den von den ersten Mieterräten begonnenen Prozess zu stärken und weiterzuentwickeln.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungsunternehmen als Bildungsakteure

Von Sebastian Niedlich, Peter Bleckmann, Mario Tibussek

Erschienen in Heft 4/2023 Bildung in der Stadtentwicklung

Über Wohnungsunternehmen ist schon seit Längerem bekannt, dass diese sich in der sozialen Quartiersentwicklung engagieren und dort wichtige Beiträge leisten können. Unklar ist jedoch, inwieweit Wohnungsunternehmen auch als Akteure im Bildungsbereich auftreten. Eine explorative Studie, die das Institut Welt:Stadt:Quartier (W:S:Q) für den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. und das Bremer Wohnungsunternehmen GEWOBA erstellt hat, liefert nun erste Aufschlüsse über das bildungsbezogene Engagement von Wohnungsunternehmen.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Gebaute Bildungslandschaften – Architekturen und Quartiere als Lernräume

Von Angela Million, Anna Juliane Heinrich

Erschienen in Heft 4/2023 Bildung in der Stadtentwicklung

Gute Schulen machen gute Nachbarschaften – diese Grundidee entwickelte sich in den 1990er und 2000er Jahren im Rahmen der sozialen Stadtentwicklung. Vor diesem Hintergrund wird Bildungseinrichtungen schon seit einiger Zeit eine hohe Bedeutung für die Stadterneuerung zugeschrieben. Heute werden innerstädtische Lagen und Ortszentren aufgrund des Rückzugs von Einzelhandel und Dienstleistungen als Standort für Bildungseinrichtungen erneut verstärkt diskutiert. Der Ausbau und Neubau von Schulstandorten in bestehenden sowie in neuen Stadtquartieren ist zudem auf der Agenda vieler Städte. Dabei wird zunehmend erwartet, dass Bildungseinrichtungen verlässliche Partner in der sozialen und räumlichen Entwicklung ihres Umfeldes sind.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Bildung und Stadtentwicklung – eine Beziehung für die Zukunft

Von Steffen Jähn

Erschienen in Heft 4/2023 Bildung in der Stadtentwicklung

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Entwicklung der öffentlichen Ladesäuleninfrastruktur in Deutschland

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Fachliteratur

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die 17. vhw-Bundesrichtertagung zum Städtebaurecht Erneut vor Ort in Bergisch Gladbach und live online

Von Diana Coulmas

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Nach dem positiven Feedback der Teilnehmenden an der ersten hybrid ausgerichteten Bundesrichtertagung im Vorjahr und der Erfahrung im Rücken, dass Präsenzveranstaltung und digitale Teilnahme reibungslos ineinandergreifen, fand die 17. Bundesrichtertagung des vhw am 21. November 2022 wieder im Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach und zugleich live online statt. Das Interesse war sehr groß. Endgültig im Hybridzeitalter angekommen, konnte der vhw über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort und weitere 165 in der ganzen Republik begrüßen: von Fehmarn und Bergen auf Rügen bis Kempten und Bad Reichenhall und von Aachen und Münster bis Dresden und Forst (Lausitz). Sie alle erhielten einen exklusiven Rechtsprechungsbericht aus erster Hand und konnten sich mit Sprech-­ bzw. Chatbeiträ­gen am Veranstaltungsgeschehen beteiligen. Diese Möglichkeit wurde gern genutzt, und der den Chat moderierende vhw-Kollege Philipp Sachsinger war laufend gefordert, die Fragen nach Themenblöcken zu strukturieren, zusammenzufassen und zu referieren.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Transformative Demokratiepolitik können!

Von Raban Daniel Fuhrmann

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Dieser Beitrag prozeduralisiert Transformation. Denn wenn tiefgehende Wandlungsprozesse (Transformationen) nicht nur akzidental passieren sollen (wie bei Digitalisierung und Globalisierung), sondern intentional jenes Gute hervorbringen, weshalb sie angestoßen wurden (wie eine sozio-ökologische, demografische Wende beispielsweise), dann muss das Wie des Transformierens mitgedacht sein. Denn dass Transformation gefordert wird, impliziert ja bereits, dass die gegenwärtige Art und Weise kollektiver, transsektoraler Problembearbeitung (Politik durch Demokratie) den Anforderungen und Erwartungen nicht gerecht wird. Gesellschaftliche Transformationsprozesse erfordern darum eine breit angelegte, professionalisierte, institutionalisierte und ausdifferenzierte Demokratieentwicklung, als Teil einer Demokratiepolitik, die sich dem Leitbild der lernenden Demokratie verpflichtet fühlt.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Mobilitätshubs in Quartieren mitdenken

Von Stefan Frey

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Allen Unkenrufen zum Trotz geht die Zahl der Pkw in Deutschland nicht zurück, im Gegenteil: Sie steigt. Das gilt gleichermaßen für ländliche Regionen und Mittelstädte wie für Großstädte, wie Berlin oder München. In der bayerischen Landeshauptstadt lag beispielsweise die Zahl der zugelassenen Autos Ende 2022 bei rund 745.000; ein Jahr davor waren es knapp über 732.000 Autos. Hinzu kommt, dass die Wagen immer größer werden. Über ein Drittel der neu zugelassenen Wagen sind SUV und Geländewagen, die zumeist länger und breiter sind als Mittelklasseautos. Viele Kommunen stehen deshalb vor großen Herausforderungen, um den steigenden Pkw-Verkehr aufzunehmen und gleichzeitig alternative Fortbewegungsmittel zu fördern. Warum Mobilitätshubs dafür eine Lösung sind – und zwar gleichermaßen in Neubauquartieren wie in bestehenden Wohngegenden –, darum geht es im vorliegenden Beitrag.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Superblocks translated Erfahrungen mit der nachhaltigen Transformation öffentlicher Räume in Deutschland

Von Johannes Glöckner, Anika Schmidt

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die sogenannten „Superblocks“ haben sich in Barcelona als eine erfolgsversprechende Strategie zur nachhaltigen Transformation öffentlicher Räume erwiesen, und auch hierzulande findet die Idee zunehmende Aufmerksamkeit. In zahlreichen Städten fordern zivilgesellschaftliche Initiativen die Umgestaltung von Quartieren und Straßenräumen nach dem Vorbild Barcelonas. Trotz nachweislich positiver Wirkungen, u. a. in Bezug auf Gesundheit, Stadtklima und soziales Miteinander, ist die Adaption und Umsetzung von Superblocks in Deutschland mit Herausforderungen verbunden. Anhand von vier Superblockinitiativen werden unterschiedliche Strategien und Hemmnisse bei der Transformation persistenter Raumnutzungen und kommunale Handlungsspielräume im Sinne einer nachhaltigeren Stadtentwicklung aufgezeigt.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Partizipative Stadtentwicklung mit XR-Technologien XR-Partizipationsräume als Beitrag zur erweiterten Teilhabe in urbanen Transformationsprozessen

Von Heidi Sinning, Yvonne Brandenburger, Rolf Kruse, Svenja Rogoll

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Extended-Reality-(XR)-Technologien ermöglichen erweiterte Visualisierungs- und Kommunikationsmöglichkeiten. Für die partizipative Stadtplanung und Stadtentwicklung ergeben sich damit Potenziale und Herausforderungen, XR-Technologien in Kommunikations- und Planungsverfahren zu integrieren. Einerseits können spezifische Vorteile dieser immersiven Technologien (AR, VR, XR) genutzt werden, andererseits gilt es, eventuelle Nachteile zu vermeiden und zugleich bestehende Beteiligungsqualitäten zu berücksichtigen und zu ergänzen (z.B. ethische, rechtliche und soziale Anforderungen), um die Grundprinzipien demokratischer Planung und Qualitäten guter Partizipation sicherzustellen.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Klimaregion Nordhausen

Von Kerstin Faber

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Im Zuge des Klimawandels beschäftigen sich die Partner der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen mit dem Ressourcenschutz und dem Umbau der Energiesysteme in Stadt und Landkreis Nordhausen. Bereits vor der IBA hatten sich die Nordhäuserinnen und Nordhäuser ehrgeizige Ziele gesetzt: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch soll bis 2030 auf 100 Prozent und der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung auf 30 Prozent steigen. Kai Buchmann, Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen: „Als Stadt Nordhausen haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2040 nicht nur lebenswerter, sondern auch klimaneutral zu werden. Dafür hat der Nordhäuser Stadtrat im Jahr 2014 das integrierte Klimaschutzkonzept verabschiedet. Gemeinsam wollen wir uns in der Region dafür einsetzen, dass unsere Klimaschutz-Projekte Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Stadt-Umland erhalten und schaffen. Die Energiewende erfolgreich gestalten, heißt auch, die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, denn Akzeptanz erreichen lebt vom Verstehen und Mitgestalten.“

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Transformative Potenziale städtischer Proteste Die Stadt als Möglichkeits- und Verhandlungsraum

Von Carolin Genz

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Wo auf kleiner Fläche viele Menschen und Lebensstile aufeinandertreffen, wird viel diskutiert und verhandelt – insbesondere über die Gestaltung der Stadt und die Teilhabe in diesen Räumen. In der Stadt begegnen einem Menschen mit verschiedenen sozialen, kulturellen und ökonomischen Hintergründen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Interessen und Zielen. Um eine funktionierende und lebenswerte Stadt für alle zu schaffen, bedarf es funktionaler Aushandlungsprozesse. Diese dienen dazu, Fragen der sozialen, ökonomischen, ökologischen und politischen Integration zu diskutieren und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe auszuloten. Die Stadt kann demzufolge als Möglichkeits- und Verhandlungsraum eines gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Zusammenlebens betrachtet werden. Dabei kommt es durchaus auch zu Konflikten, die mitunter in Form öffentlicher Proteste in Erscheinung treten. Dieser Beitrag thematisiert das transformative Potenzial städtischer Protestpraktiken und die Impulse, die sich dadurch für eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung bieten.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Urbane Transformationen planen – ein Oxymoron? Zu Möglichkeiten und Grenzen, kommunaler Planung urbane Transformationsprozesse zu gestalten

Von Markus Egermann

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Erkenntnisse aus mindestens zwei Jahrzehnten Transformationsforschung zeigen auf, welche Fähigkeiten wir als Gesellschaft entwickeln müssen, um urbane Transformationsprozesse gestalten zu können. Die kommunale Planung ist dabei nur ein Akteur unter vielen, der Potenzial besitzt, unsere transformativen Kapazitäten zu erhöhen. Der Beitrag beleuchtet verschiedene, aber längst nicht alle Schnittstellen zwischen Anforderungen transformativen Wandels und kommunaler Planung.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Urbane Produktion in der Zukunftsstadt

Von Kerstin Meyer

Erschienen in Heft 2/2023 Urbane Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Urbane Produktion umfasst die Herstellung und Reparatur von materiellen Gütern in dicht besiedelten Räumen und somit in Wohnumgebung. Damit ist der Begriff vielschichtig, aber im Grunde nichts Neues. Handwerk, Gartenbau und Industrie gibt es seit jeher in der Umgebung von Wohnen. Allerdings gibt es immer weniger integrierte Produktionsorte. Eine Untersuchung im Rahmen des BBSR-ExWoSt-Forschungsprojekts „Neue Räume für die produktive Stadt“ anhand von IAB-Betriebsdaten zeigt erstmals, dass bundesweit für den Zeitraum 2000 bis 2017 sowohl Betriebe als auch die Beschäftigtenzahlen in der urbanen Produktion rückläufig sind, während an nichturbanen Standorten die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten leicht zunimmt. Dennoch wird auch damit der Ausgangswert der Anzahl der Betriebe und Beschäftigten in der Produktion insgesamt von 2000 nicht wieder erreicht.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Jenseits des Managements der Stadt: Teilhabe in der Postwachstumsstadt

Von Frank Eckardt, Anton Brokow-Loga

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Die ökologischen und sozialen Krisen, mit denen die heutige Gesellschaft umzugehen hat, scheinen sich immer weiter zuzuspitzen. Während die Kippunkte des planetaren Klimas und das Aussterben der Arten noch vor wenigen Jahren – trotz Warnungen seit den Anfängen der Umweltbewegung der 1980er Jahre – nur ein Thema unter vielen war, so bekommt diese Bedrohung der globalen Gesellschaft im Kontext mit dem Ukrainekrieg, der globalen Zunahme von Verarmung und Hunger, der zunehmenden Anzahl von Klimaflüchtlingen, der Rohstoff-, Energie- und Wärmeknappheit sowie den kollabierenden Lieferketten nun eine katalytische Bedeutung. Das größte Problem scheint aber die mangelnde kollektive Lernfähigkeit zu sein, die es benötigen würde, um einen rettenden Ausweg zu finden, der zumindest die Bewahrung eines minimalen Schutzes der menschlichen Zivilisation für die Generation der jetzt aufwachsenden Kinder und Jugendlichen ermöglichen könnte. Die Diskussion um die ökologische Umgestaltung der Stadt kann deshalb nicht von der Frage abgekoppelt werden, in welcher Weise neue Lebensweisen und Formen der Zusammenarbeit im globalen, regionalen und lokalen Kontext gefunden werden können.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Bürgergenossenschaften als Akteure der Transformation im Gemeinwesen

Von Kristina Bayer

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Coronapandemie und weltweite Versorgungskrisen infolge des Ukrainekriegs beschleunigen derzeit die Suche nach der „krisenfesten Gesellschaft“. Zurecht gerät hierbei die lokale Ebene in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Denn in einer krisengeschüttelten globalisierten Welt entscheiden sich mehr denn je vor Ort elementare Fragen von Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit. Die Genossenschaft stellt eine gleichzeitig tradierte wie innovative demokratische Unternehmensform dar, die mit ihrer Orientierung am wirtschaftlichen Bedarf ihrer Mitglieder in der Lage ist, Bereiche der Daseins- und Grundversorgung nachhaltig zu sichern. Zentral für ihre erfolgreiche Gründung und Entwicklung sind vielfältige Allianzen vor Ort. Kommunen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Die Kraft der Zivilgesellschaft und das Potenzial von dritten Orten

Von Marta Doehler-Behzadi, Ulrike Rothe

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen agiert in einem weitgehend ländlich geprägten Raum. Aus der Erfahrung eines mehr als zehnjährigen Projektprozesses mit vielen Akteuren im ganzen Land sollen in diesem Beitrag die Kraft der Zivilgesellschaft und die Potenziale von gut gestalteten, multifunktionalen und offenen Orten hervorgehoben werden. Denn wir brauchen beides: engagierte Menschen und geeignete Orte.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Public Civic Partnership – neue Formen der koproduzierten Stadt am Haus der Statistik

Von Leona Lynen, Konrad Braun

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Nach über zehn Jahren Leerstand wird das Areal Haus der Statistik in Berlin gemeinwohlorientiert entwickelt – gemeinsam durch Zivilgesellschaft und öffentliche Hand. Die Koproduktion der Kooperationsgemeinschaft Koop5 dient als Hebel, um gemeinsam Stadt zu gestalten. Alternative Zugänge zu Planungsprozessen durch kreative Formate der Mitwirkung, Selbstorganisation von Pioniernutzungen und gemeinsame Verantwortung für öffentliche Ressourcen durch Public Civic Partnerships sind drei Ausprägungen der koproduzierten Stadt, die im Artikel näher beleuchtet und diskutiert werden.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Koproduktion von Gemeinwohl

Von Stephan Willinger

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie dicht leben die Menschen in Deutschland in den Städten im regionalen Vergleich?

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Fachliteratur

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Das 9-Euro-Ticket und die Folgen Voraussetzungen und Auswirkungen bei der Einführung von Flatratetarifen im ÖPNV

Von Oliver Mietzsch

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Das 9-Euro-Ticket ist in aller Munde, fast jede und jeder hat schon mal davon gehört, viele nutzen es. Damit hat der ÖPNV innerhalb kürzester Zeit eine Bedeutung im öffentlichen Diskurs erlangt, die die jahrzehntelangen Bemühungen von Verkehrsverwaltungen und Nahverkehrsunternehmen für mehr Publicity im ÖPNV in den Schatten stellen. Doch zu welchem Preis und vor allem, mit welchen Folgen für die Zukunft der dringend erforderlichen Verkehrswende? In seinem Beitrag zieht der Autor eine erste Bilanz dieser einzigartigen Rabattaktion im ÖPNV und formuliert Anforderungen für eine möglichst nachhaltige Tarifgestaltung.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Verdrängung aus dem Lebensstandard Die unsichtbaren Folgen von Wohnungsmarktanspannung und Gentrifizierung

Von Duncan Barahona

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

In Forschung und Öffentlichkeit wird die Verdrängung einkommensschwacher Haushalte aus ihren Quartieren als eine zentrale Folge zunehmender Wohnungsmarktanspannung befürchtet. Weniger Beachtung findet in diesem Diskurs das Phänomen der sogenannten Verdrängung aus dem Lebensstandard: Wenn Haushalte trotz steigender Mieten oder sich verschlechternder Wohnverhältnisse in ihren Wohnungen verbleiben, müssen sie sich oft in ihrer Lebensweise einschränken und werden somit zwar nicht aus ihren Wohnungen, aber dafür aus ihrem Lebensstandard „verdrängt“. Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse einer qualitativen Studie zusammen, die den noch unscharfen Begriff Verdrängung aus dem Lebensstandard konzeptionell ausbuchstabiert und empirisch untersucht.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Eine stringente Innenentwicklung allein ist auch kein Allheilmittel

Von Thomas Kuder

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Es gehört zu den einfachen, aber allgemeingültigen Wahrheiten, dass jedes Paradigma, jede langfristig für richtig erachtete und im Lauf der Zeit hegemonial werdende Zielvorstellung mit zunehmendem Erfolg auch nicht intendierte Nebenfolgen hervorbringt: Entwicklungen, die man zu einem früheren Zeitpunkt nicht hat erkennen können, die sich aber später ggf. zu handfesten, teilweise auch höchst komplexen Problemstellungen entwickeln und zunehmende Zweifel am dominierenden Paradigma aufgeworfen haben. Finden sich neue Ideen, die geeignet erscheinen, die alten Paradigmen erfolgreich abzulösen, beginnen sich die neuen Ideen nach und nach durchzusetzen und für eine gewisse Zeit selbst zu dominanten Paradigmen zu werden. So dürften die Urväter der „autogerechten Stadt“, um eines der prägendsten Beispiele im Bereich der Stadtentwicklung aus dem letzten Jahrhundert heranzuziehen, kaum daran gedacht haben, dass die Städte ein halbes Jahrhundert später am eigenen Erfolg zu ersticken drohten und die sogenannte Verkehrswende heute zu einem Schlagwort der Stunde avanciert.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Ist die Verdichtung im Wohnungsneubau nachhaltig, oder spaltet sie die Stadtgesellschaft?

Von Dietrich Schwarz

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Verdichtung scheint das neue Leitbild im Städtebau zu sein, und die Vorteile liegen offenbar auf der Hand: in ökonomischer, effizienter, ökologischer und urbaner Hinsicht. Doch was sind die Effekte einer zunehmend dichteren Bauweise, wer profitiert davon, und wer hat am Ende keine andere Wahl? Der vorliegende Beitrag nimmt sich der Frage an, welche Punkte geklärt werden müssen, bevor in die Planung verdichteter Stadtteile eingestiegen wird. Als Eckpunkte dienen die Frage nach der Nachhaltigkeit solcher Projekte auf der einen Seite und das Risiko einer Spaltung der Stadtgesellschaft auf der anderen Seite.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Städtebauliche Dichte – Anmerkungen zu einem Fachdiskurs

Von Armin Hentschel

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

„Welche Dichte braucht die Stadt?“ In den Überschriften zu den Redebeiträgen des vhw-Verbandstages 2022 findet man diese Fragestellung mehrfach. Die Frage ist so formuliert, als könne „die Stadt“ sie beantworten. Unsere Sprache verführt dazu, Wortsymbole für komplexe Zusammenhänge wie Subjekte zu behandeln, die etwas tun, brauchen oder wollen können. Sicher sind es nur Überschriften, aber sie dokumentieren eine Haltung, die für Expertendiskurse typisch ist. Städte spielen darin Rollen, ihnen werden Ziele und Absichten zugeschrieben. Tatsächlich sind unsere Städte (Mehrzahl) als das unbeabsichtigte Ergebnis jahrtausendealter Prozesse soziale Beziehungsgeflechte besonderer Art. Vorausgesetzt, man fragte sie, könnten allenfalls die Menschen, die heute in den urbanen Verwaltungseinheiten leben, Antworten auf die Eingangsfrage geben. Sie würden sehr unterschiedlich und zum Teil gegensätzlich ausfallen. Experten der Wissenschaft und Politik verfügen allerdings und anders als die Masse der Stadtbewohner über einen Vorsprung an Definitions- und Deutungsmacht.

Beiträge

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohngeld und Mietstufen aus regionaler Betrachtung

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Fachliteratur

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Welche Dichte braucht die Stadt? Bericht vom vhw-Verbandstag am 13. Oktober 2022 in Berlin

Von Frank Jost

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Im Herbst ist Verbandstag beim vhw, und auch im Jahre 2022 sollte dieser wieder in Präsenz stattfinden. Der Spreespeicher Berlin, gelegen an der Spree direkt an der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain, war diesmal der Tagungsort für diese Veranstaltung sowie für die jährliche Mitgliederversammlung. Rund 200 Gäste aus Politik, Planung, Verwaltung, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft sind der Einladung des Verbandes in diese „Location“ gefolgt, um sich über städtebauliche Dichte und Verdichtung im Spannungsfeld zwischen Marktmechanismen und Klimaschutz auszutauschen. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Katharina Heckendorf.

Beiträge