Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Vertrauen – Transparenz – Kontrolle, Bericht vom vhw-Verbandstag am 21. November 2019 in Berlin

Von Frank Jost

Erschienen in Heft 1/2020 Ertüchtigung der Agglomerationen

Der vhw war mit seinem Verbandstag 2019 im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zu Gast, und zwar im Stadtbad Oderberger, einem bis 1986 betriebenen Schwimm- und Badehaus, das heute als Hotel und Veranstaltungsraum, aber eben auch wieder als Schwimmbad funktioniert. Möglich wird dies durch einen beweglichen Boden, der sich hydraulisch nach oben bewegen lässt und so eine große Eventfläche oberhalb des Schwimmbereichs möglich macht. Das nötige "Vertrauen" in die Technik hatten die rund 200 Besucher der Veranstaltung ohne Weiteres, womit der Bezug zum Thema des vhw-Verbandstages 2019 bereits hergestellt wurde. Die Moderation übernahm die Politik- und Kommunikationsberaterin Nadia S. Zaboura.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Vertrauensfrage! Veränderungen in der Gesellschaft stellen Prämissen der Beteiligungspraxis in Frage

Von Klaus Selle

Erschienen in Heft 4/2018 Zivilgesellschaft baut Stadt

„Noch vor wenigen Jahren“, schreibt Roland Roth (2017), „schien der Weg zu ‚mehr Demokratie‘ geebnet und weitere Fortschritte unaufhaltsam. Dialogische und direkte Formen der Beteiligung erfreuten (und erfreuen) sich zunehmender Wertschätzung. Doch die Stimmungslage hat sich inzwischen eingetrübt.“ Der Grund dafür: das Erstarken populistischer Strömungen. Antidemokratische Tendenzen sind überall in der Welt zu beobachten, der Brexit oder Erdogans Verfassungsreferendum haben die Ambivalenz direktdemokratischer Verfahren verdeutlicht und selbst demokratische Wahlen, die einen Präsidenten Trump zum Ergebnis haben, verlieren an Kredit. Roth fährt fort: „Dieser antidemokratische Angriff lässt auf den ersten Blick viele Initiativen der letzten Jahre für eine starke Demokratie eigentümlich ‚alt‘ aussehen. Selbst der ‚Kernbestand‘ liberaler Demokratien ist unter Druck geraten.“

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Verunsicherungsprozesse in Stadtquartieren. „Ich wüsste nicht, wem man empfehlen sollte, hierher zu ziehen“

Von Ricarda Pätzold

Erschienen in Heft 3/2013 Differenzierte Märkte – differenzierte Antworten am Wohnungsmarkt

Am 20. Februar 2013 wurde ein geistig behinderter Junge auf dem Weg zur Bushaltestelle von einer Gruppe Jugendlicher verprügelt. Im Kontext der Berichterstattung über den Vorfall sollen sich die Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über die Zustände im Quartier beim Bezirksamt in Berlin-Spandau gehäuft haben. Um diesen Beobachtungen und Erfahrungen ein Ventil zu geben, richtete der Bürgermeister für einen Monat (27. Februar bis 25 März) ein Sorgentelefon ein. Der RBB zeigte am 16. März eine Reportage über die Situation vor Ort in der Abendschau. Am 22. März lud der Bezirksbürgermeister vor Ort zur offenen Bürgersprechstunde ein – im Nachgang erschien in einem Stadtmagazin ein sehr differenzierter Beitrag (Trautwein 2013).

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Vom Industriestandort zum lebendigen Teil der Stadt Siemensstadt 2.0 als "Smart District" in Berlin

Von Stefan Kögl

Erschienen in Heft 2/2020 Quartiersentwicklung und Wohnungswirtschaft

Historisch gewachsen liegen klassische Industriestandorte heute nicht selten inmitten einer Stadt oder in attraktiven Randgebieten. Ein typisches Beispiel: die sogar nach dem Unternehmen benannte Siemensstadt in Berlin-Spandau. Mit einem umfassenden Konzept wird nun ein Teilareal umgewandelt, das insgesamt 32-mal so groß ist wie der Alexanderplatz. Vom derzeit noch geschlossenen Büro- und Produktionsstandort zu einem offenen und modernen Stadtteil, der Arbeiten, Leben, Forschen, Lehren und Wohnen sinnvoll miteinander verbindet: die Siemensstadt 2.0.

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Vom Passivhaus zur Plus-Energie-Siedlung

Von Frank Peter Jäger

Erschienen in Heft 5/2012 Nachhaltigkeit und Wohnen

Während Verbände und Politik noch über die Fortschreibung und Verschärfung der gültigen Energieeinsparverordnung beraten, unterschreiten Architekten wie das Berliner Büro Deimel Oelschläger mit ihren Gebäuden die derzeit für Neubauten geltenden Energiekennwerte um ein Vielfaches. Dabei geht der Trend zu Häusern, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen – die sogenannten Plus-Energie-Häuser. Diesen Standard schreibt die EU zwar erst ab 2021 verbindlich vor, jedoch zeigen schon heute Projekte wie die Plus-Energie-Siedlung Newtonprojekt in Berlin-Adlershof, wie die klimaneutrale Siedlung von morgen aussehen könnte.

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Vom Plattenbau zur Gartenstadt Energetische Sanierung auf der Basis von integrierten Konzepten in Potsdam-Drewitz

Von Gregor Heilmann

Erschienen in Heft 6/2020 Klimaanpassung im Stadtquartier

Der Stadtteil Drewitz im Süden der Landeshauptstadt Potsdam gehörte zu jenen Siedlungen, die man zum Ende der DDR in aller Eile gebaut hat. In Reih und Glied geordnet entstanden zwischen 1986 und 1990 unter dem Diktat von rechtem Winkel und Planwirtschaft fast 3.000 Wohnungen. Jedes der Gebäude glich dem anderen in Höhe, Farbe und Fassadenbild, jedes Haus gehört zum gleichen Bautyp WBS 70, angeordnet in kantigen Mäandern auf beiden Seiten einer überbreiten Hauptstraße. Die Fertigstellung der letzten Gebäude erfolgte erst nach langer Pause im Jahr 1991. Die energetische Sanierung dieses Stadtteils kann gelingen, wenn alle Bereiche des Alltags seiner Bewohner einbezogen werden und das Quartier als Ganzes im Fokus steht. Davon soll im vorliegenden Beitrag die Rede sein.

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Vom uniformen Neubaugebiet zur differenzierten Großwohnsiedlungslandschaft

Von Nico Grunze

Erschienen in Heft 2/2016 Renaissance der kommunalen Wohnungswirtschaft

Seit einigen Jahren war es um die ostdeutschen Großwohnsiedlungen verhältnismäßig ruhig. Während sich die Debatten bis vor kurzem im Thema Stadtumbau erschöpften, ist neuerdings immer öfter von Renaissance die Rede. Pauschale Bewertungen sind allerdings wenig zielführend, denn seit der Wende haben sich die Siedlungen in Abhängigkeit von den jeweiligen Strukturbrüchen und regionalen Bedingungen unterschiedlich entwickelt. Diesem Prozess widmet sich der vorliegende Beitrag und versucht, Antworten auf folgende Fragen zu geben: Inwiefern haben sich die ostdeutschen Großwohnsiedlungen seit der politischen Wende differenziert entwickelt und welche Tendenzen zeichnen sich für die Zukunft ab?

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Von der Zersiedelung zur kompakten Stadt Drei Maßstabsebenen in der Stadtentwicklung von München

Von Elisabeth Merk

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Die Stadt als nachhaltiges Modell für gesellschaftliche Entwicklung steht auf dem Prüfstand – mal wieder, möchte man sagen. Seit der Gründung der ersten überlieferten Städte Uruk im Südirak und bei den Sumerern wurde das den Städten zugrundeliegende System von Infrastruktur, sozialen Errungenschaften und kultureller Identität stetig weiterentwickelt. Ausschlaggebend für den Erfolg von Städten war ihre strukturelle Qualität sowie ihre Fähigkeit zur kulturellen Kommunikation und Partizipation und damit verbunden die Eigenschaft, sich ständig an neue Anforderungen anzupassen. Das Memorandum „Urbane Resilienz“ hat dies erst im letzten Jahr wieder aufs Neue beschrieben, gespiegelt an den aktuellen Herausforderungen und den Leitbildern der Neuen Leipzig Charta sowie der New Urban Agenda. Die international vereinbarten Sustainable Development Goals (SDG) gliedern die Anforderungen in fachliche Themenbereiche; räumlich hingegen treffen sich alle auf dem „Marktplatz der Städte“.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Von der „Charta von Athen“ zur „Leipzig-Charta“ Die Einführung des „Urbanen Gebiets“ als Leitbildwandel in der BauNVO?

Von Sigrid Wienhues, Sönke Knickmeier

Erschienen in Heft 3/2017 Sozialorientierung in der Wohnungspolitik

Die Einführung des Gebietstyps des „Urbanen Gebiets“ ist ein mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgter Bestandteil der Novellierung des Städtebaurechts im Jahr 2017. Die Erwartungen der Praxis sind ebenso groß wie unterschiedlich akzentuiert. Urbane Gebiete sind auf eine flexible Kombination von Nutzungsarten gerichtet, wie es sie in den bisherigen Gebietstypen der Baunutzungsverordnung (BauNVO) nicht gibt. Der Gesetzgeber hat sich damit vom Leitbild einer „Funktionentrennung“ aus der Charta von Athen entfernt und der Modellvorstellung einer „Stadt der kurzen Wege“ der Leipzig-Charta zugewandt. Die Neuregelung weicht damit von vielen Grundvorstellungen des bisherigen Städtebaurechts ab.

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Von einer hoheitlich verstandenen Politik zu flexiblen Managementansätzen Zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung

Von Uwe Altrock

Erschienen in Heft 2/2021 50 Jahre Städtebauförderung

In diesen Tagen wird – einmal mehr – in der deutschen Öffentlichkeit die Schwerfälligkeit und Uneindeutigkeit der Regierungsführung in Deutschland debattiert. Anlässlich der episodischen Videokonferenzen und Beschlüsse des informellen Gremiums aus Bundeskanzlerin und 16 Ministerpräsidenten zur Coronakrise ist die Rede von „Chaos“, „Durcheinanderreden“, einem Mangel an Demokratie, da die Republik „von einem Siebzehner-Direktorium geleitet“ werde, dessen Entscheidungen in einem „Verantwortungsnebel“ nicht mehr zuzuordnen seien und „die Menschen im Land nicht mehr verstehen“. Man fühlt sich erinnert an die massive Kritik, die in der Krise der späten 1990er Jahre bis zu einflussreichen Verfassungsrichtern an den komplexen Prinzipien einer institutionalisierten Zusammenarbeit von Bund und Ländern in den Bereichen der Legislative und der Exekutive geäußert wurden. Schließlich wurden die einst geteilten Kompetenzen in den Föderalismusreformen der 2000er Jahre deutlich entflochten. In den aktuellen Krisen der Bildungs- und Wohnungspolitik wird nun heute gelegentlich wieder beklagt, dass es so mühsam sei, den Bund wieder ins Boot zu holen.

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Wachstumsoption, Integrationsversprechen oder Überforderung? Vielfalt der Stadtgesellschaft und die Ansätze der Stadtentwicklung

Von Prof. Dr. Jens S. Dangschat

Erschienen in Heft 4/2014 Wohnen in der Stadt – Wohnungspolitik vor neuen Herausforderungen

Seit fünf bis acht Jahren wird "gesellschaftliche Vielfalt" im Zusammenhang mit Fragen der Stadtentwicklung häufig, aber unter unterschiedlichen Zielsetzungen thematisiert. Zum einen wird – insbesondere seitdem die UN-Statistik für 2007 besagte, dass nun mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben – Vielfalt als Voraussetzung für Stadtwachstum und öko­nomische Wettbewerbsfähigkeit gesehen. Zum anderen – und sicherlich häufiger – wird Viel­falt im Kontext der Herausforderung der Integration von Zugewanderten und bildungsfernen Gruppen erwähnt. Das ist insofern verwunderlich, als das Thema der Integration lange als (zu) große Herausforderung angesehen wurde und (daher) im politischen Diskurs eher tabui­siert wurde.

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Was emanzipiert die Bürgergesellschaft? – Eine Anleitung zum Widerstand Vortrag auf dem vhw-Verbandstag am 14. November 2013 in Berlin

Von Prof. Dr. Harald Welzer

Erschienen in Heft 6/2013 Perspektiven für eine gesellschaftliche Anerkennungskultur

Eine Anleitung zum Widerstand zu geben, ist natürlich ungefähr so absurd wie die klassische Kindertagesstättenaufforderung: "Seid jetzt mal ganz spontan!" Wer selbst keinen Anlass zum Widerstand sieht, wird sich schwerlich dazu anleiten lassen. In meinem Buch „Selbst denken“ habe ich versucht, einen Widerstandsbegriff für den Beginn des dritten Jahrtausends im Rahmen reicher privilegierter Gesellschaften zu entwickeln. Es geht dabei nicht um ein revolutionäres Konzept, sondern es geht im Kern darum, wie man wieder lernt, sich selbst ernst zu nehmen und sich als politisches Subjekt zu verstehen – unter der Voraussetzung, dass unsere gegenwärtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungsrichtung eine ist, die nicht zukunftsfähig ist und als solche einer Veränderung bedarf.

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Was kann das Quartier für die Integration von Zuwanderern leisten? Anregungen aus einer Befragung von Kommunen

Von Prof. Dr. Roland Roth

Erschienen in Heft 6/2011 Von der sozialen Stadt zur solidarischen Stadt

 Integrationspolitik hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem eigenen kommunalen Handlungsfeld entwickelt. Dazu hat auch die späte Einsicht beigetragen, dass die Bundesrepublik eine Zuwanderungsgesellschaft ist. Mit dem Nationalen Integrationsplan haben 2007 die Gebietskörperschaften diese politische Gestaltungsaufgabe anerkannt und bekräftigt, dass Integration in erster Linie "vor Ort" stattfindet – oder scheitert. Dieser Beitrag informiert über Ergebnisse der ersten breit angelegten Studie über den Stand der Umsetzung der Empfehlungen der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Handlungsfeld der sozialräumlichen Integration.

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Was kommt, wenn der Einzelhandel geht? Alternative Nutzungen für die vielen Erdgeschossflächen

Von Stefan Frey

Erschienen in Heft 3/2022 Zukunft Landwirtschaft: zwischen konkurrierender Landnutzung und Klimawandel

Die Vermietung von Erdgeschossflächen an Händler wird immer schwieriger. Dennoch werden sie weiterhin geplant und bewilligt. Entwickler und Stadtplaner tun sich offenbar schwer, neue Ideen für Erdgeschossnutzungen auszuprobieren, denn oft ist eine alternative Nutzung mit geringeren Mieterträgen verbunden. Aber ist lang andauernder Leerstand besser? Was kann getan werden, und welche erfolgreichen Praxisbeispiele gibt es?

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Wasser und die Bildung Groß-Berlins 1920 Lehren zum Verhältnis von Wasserinfrastruktur und Stadtentwicklung

Von Timothy Moss

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Das Gebiet des heutigen Berlins ist eine Schöpfung der frühen Weimarer Demokratie. Vor 1920 war die Gemeinde Berlin mit einer Fläche von gerade einmal 70 Quadratkilometern sehr klein. Viele der heutigen Innenstadtbezirke, wie Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln und Lichtenberg, waren bis dahin eigenständige, preußische Städte. Die Grenzen zwischen Berlin und den umliegenden Gemeinden waren im Zuge der rasanten Urbanisierung längst unsichtbar geworden, wurden jedoch von konservativen Kräften, die Angst vor der Unterordnung unter den Stadtkern hatten, vehement verteidigt. Ihr Widerstand gegen jegliche Pläne der Eingemeindung war vor dem Ersten Weltkrieg unter kaiserlicher Herrschaft stets wirksam. Am 25. April 1920 stimmte eine knappe Mehrheit von Sozialdemokraten, Unabhängigen Sozialdemokraten und Demokraten für die Verabschiedung des Gesetzes zur Schaffung von Groß-Berlin, das am 1. Oktober 1920 in Kraft trat.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Welche Dichte braucht die Stadt? Bericht vom vhw-Verbandstag am 13. Oktober 2022 in Berlin

Von Frank Jost

Erschienen in Heft 6/2022 Kooperationen von Kommunen und Zivilgesellschaft

Im Herbst ist Verbandstag beim vhw, und auch im Jahre 2022 sollte dieser wieder in Präsenz stattfinden. Der Spreespeicher Berlin, gelegen an der Spree direkt an der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain, war diesmal der Tagungsort für diese Veranstaltung sowie für die jährliche Mitgliederversammlung. Rund 200 Gäste aus Politik, Planung, Verwaltung, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft sind der Einladung des Verbandes in diese „Location“ gefolgt, um sich über städtebauliche Dichte und Verdichtung im Spannungsfeld zwischen Marktmechanismen und Klimaschutz auszutauschen. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Katharina Heckendorf.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Welche Rolle spielen Forschungseinrichtungen für die kommunale Entwicklung abseits der Metropolen? Fünf Thesen zum Hochschul- und Forschungsstandort Görlitz

Von Robert Knippschild, Bettina Knoop

Erschienen in Heft 2/2022 Stadtentwicklung und Hochschulen jenseits der Metropolen

Die Frage, welche Effekte eine dezentrale Verteilung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen erzielen kann, beschäftigt Regional-, Forschungs- und Stadtentwicklungspolitik sowie auch die Forschung selbst seit Langem. Der folgende Beitrag erhebt nicht den Anspruch, diese Frage umfänglich zu beantworten. Vielmehr sollen Erfahrungen aus Sicht einer Forschungseinrichtung, die in einem lokalen Kontext eng mit nichtwissenschaftlichen Institutionen kooperiert und einen transformativen Anspruch erhebt, in Form von Thesen dargelegt werden. Darauf aufbauend werden zwei urbane Experimente in Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis am heutigen Hochschul- und Forschungsstandort Görlitz beispielhaft vorgestellt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wer fromm ist, hat ein ausgefülltes Leben … Ein Selbstversuch zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe

Von Hein Glück

Erschienen in Heft 1/2021 Religion und Stadt

Ein irdisches Dasein birgt mannigfaltige Herausforderungen. Eine Prüfung der besonderen Art ist dabei das Unterfangen, einen Beitrag zum Thema "Religion & Stadt" zu verfassen. Reflexartig empfiehlt das Unterbewusstsein sofort die Einnahme einer Verweigerungshaltung. Das Thema ist viel zu schwierig, und es ist viel zu sensibel. Denn egal, zu welchen Einschätzungen man gelangt: Im Ergebnis bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als damit einem Großteil der Menschheit irgendwie auf die Füße zu treten. Trotzdem kann man es ja mal versuchen. Freies Assoziieren scheint dabei aber nicht die Methode der Wahl zu sein, denn damit kommen – zumindest mir – lediglich zwei Fragen in den Sinn, die schon von anderen in den Raum gestellt wurden: Ist Religion das Opium des Volkes? Oder sollen wir lieber die Kirche im Dorf lassen? Vielleicht habe ich auch gerade einfach nur einen schlechten Tag. Aber dagegen kann man ja was tun. Zum Beispiel in einem Selbstversuch …

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wer sind wir? Zur Identitätsfrage in der integrierten Stadtentwicklung

Von Dr. Thomas Kuder

Erschienen in Heft 3/2011 Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten

Immer häufiger kommt heutzutage bei Fachgesprächen und Planungsprozessen zur Stadtentwicklung das Gespräch auf das Thema städtische Identität. Es scheint die Menschen, insbesondere in Klein- und Mittelstädten, vor allem dann zu beschäftigen, wenn es um grundlegende Fragen der zukünftigen Stadtentwicklung geht. Wenn es darum geht, eine früher erfolgreiche, heute aber verkümmerte Entwicklung zu hinterfragen oder darum, z. B. im Rahmen von Leitbildprozessen neue Wege bei der Entwicklung von Stadt und Stadtgesellschaft einzuschlagen. Ein eigenes, ausführlich behandeltes Thema wird daraus allerdings selten. Trotzdem schwingt die Identitätsfrage in vielen Diskursen mit und entfaltet aufgrund der Unschärfe des Begriffes eine unterschwellige Argumentationsmacht.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Werden auf den deutschen Wohnungsmärkten die Erwartungen für morgen gehandelt? Prognosen und schwarze Schwäne auf dem Immobilienmarkt

Von Prof. Dr. Tobias Just

Erschienen in Heft 3/2013 Differenzierte Märkte – differenzierte Antworten am Wohnungsmarkt

Dass demografische Trends für Immobilienmärkte wichtige Bestimmungsfaktoren sind, ist in der Branche weitgehend verstanden; dass die demografischen Trends in Deutschland regional höchst unterschiedlich ablaufen, wohl ebenfalls. Doch viele Immobilienanleger verbinden mit den demografischen Entwicklungen ein reines Zukunftsthema, das sie getrost noch ein paar Jahre unbeachtet ruhen lassen können. Dies mag angesichts der aktuellen Zuwanderungswelle aus Süd- und Osteuropa sogar richtig sein, doch allzu lange darf man das Thema nicht außer Acht lassen, denn weitblickende Investoren berücksichtigen die wahrscheinlich zukünftigen Entwicklungen bereits heute in ihren Preisgeboten.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wertverlust und Eigenheim – Motivation und Ortsbindung

Von Prof. Dr. Ulf Hahne

Erschienen in Heft 1/2010 Stadtumbau – zweite Halbzeit

Der demografische Wandel schreitet voran. Immer weitere Landstriche in Deutschland, Dörfer wie Städte, sind von der Schrumpfung betroffen. In diesen Regionen nehmen Leerstände und der Verfall von Immobilien zu, die öffentlichen Leistungen werden eingeschränkt. Fehlende Nachfrage und Unterauslastung führen zu einer suboptimalen Nutzung von Kapital, die Immobilienpreise fallen weit unter die Substanzwerte. Mit der individuellen Verärgerung der Hauseigentümer über den Wertverlust ihres Eigenheims nimmt zugleich die Motivation ab, sich vor Ort zu engagieren, in der Folge leiden die Attraktivitäten von Ort und Eigentum noch mehr. Was ließe sich dagegen tun?

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie Entwickler und Wohnungsunternehmen krisenresistenter werden

Von Dirk Hartmannshenn

Erschienen in Heft 4/2024 Transformation des Wohnens

Immobilienfirmen und Projektentwickler sollten spätestens in der derzeitigen Situation ihre Firma resilienter machen. Inwiefern sie Krisenmanagementtools dabei unterstützen und wie diese erarbeitet werden können, darum geht es in dem vorliegenden Beitrag.

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Wie dicht leben die Menschen in Deutschland in den Städten im regionalen Vergleich?

Von Robert Kretschmann

Erschienen in Heft 5/2022 Welche Dichte braucht die Stadt?

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie die ENERGIEWENDE in ländlichen Räumen zur Sicherung der Daseinsvorsorge beiträgt Eine Erfolgsgeschichte aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis

Von Swantje Grotheer, Martina Hülz

Erschienen in Heft 3/2025 Infrastrukturen in ländlichen Räumen

Die Energiewende in den verschiedenen Sektoren (Strom-, Wärme- und Verkehrssektor) zeigt sich in ländlichen Räumen mit spezifischen Charakteristika. Diese unterscheiden sich erheblich von anderen Raumkategorien, wie stärker verdichteten stadt-regionalen Gebieten. Den ländlichen Räumen werden aufgrund bestehender Standortvorteile, wie großen Freiflächenpotenzialen, positive Entwicklungschancen durch die Energiewende zugeschrieben. Aber was steckt wirklich dahinter? Wo stehen wir mit der Energiewende auf dem Land? Wie sehen heute die tatsächlichen Potenziale für den ländlichen Raum und das Gelingen der Energiewende aus? Und welche Konflikte treten dabei vielleicht zutage?

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie kann mit Planung den Integrationsanforderungen im öffentlichen Raum begegnet werden?

Von Wencke Hertzsch

Erschienen in Heft 2/2010 Öffentlicher Raum: Infrastruktur für die Stadtgesellschaft

Unter dem Begriff "öffentlicher Raum" werden heute unterschiedliche Konzepte, in der Praxis zudem unterschiedlich weite Formen des Öffnens von Orten für die Vielfalt der Nutzenden verstanden. Der Rahmen erstreckt sich vom öffentlichen Raum als Bewegungs- und Aufenthaltsort über die programmatische Forderung nach Möglichkeiten der Begegnung bis hin zu der Ansicht, dass "öffentlicher Raum […] Brennpunkt öffentlichen Lebens [ist] - ein Ort der Begegnung und Konfrontation unterschiedlicher Schichten, Generationen und Kulturen." (Asadi et al. 1998, 3) Der hier vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Integrationsherausforderungen in öffentlichen Räumen gegeben sind und wie dessen Integrationspotenziale in der Planungspraxis methodisch analysiert werden können.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wie ändern sich die Zeiten! Von der Entwässerung zum Ressourcenmanagement

Von Carlo W. Becker, Arno Walz

Erschienen in Heft 2/2024 Wasser als knappe Ressource

Es galt als eine Errungenschaft, als James Hobrecht um 1870 die großen Radialsysteme der Mischwasserkanalisation entwickelte. Städte wurden aus der Logik der Entwässerung geplant. Schmutz- und Regenwasser wurden gemeinsam als Mischwasser auf die Rieselfelder an die Ränder der Stadt transportiert, um sie nicht nur zu „entsorgen“, sondern diese für die Bewässerung und Düngung landwirtschaftlicher Flächen mit einer hohen Produktivität einzusetzen. Eine frühe Kreislaufwirtschaft, die das Mischwasser als Ressource einsetzte. Heute startet langsam wieder die Diskussion, ob das Klarwasser der Kläranlagen für die Bewässerung von Landwirtschaft, Landschaft und das urbane Grün genutzt werden soll.

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Wirkungsanalysen zur Eigenheimzulage zielgenau?

Von Markus Sigismund

Erschienen in

Das Gesetz der Bundesregierung zur Reform der Eigenheimzulage wurde vom Bundestag bereits verabschiedet (Steuervergünstigungsabbaugesetz). Das Votum der Bundesländer wird im März erwartet. Dies gibt Anlass, die zentralen Aussagen aus den bisher einzigen umfassenden Analysen zur Inanspruchnahme der Eigenheimzulage darzustellen. Beide Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen. Unerlässlich für eine politische Interpretation ist daher eine detaillierte Auseinandersetzung mit den empirischen und den methodischen Grundlagen der beiden Untersuchungen. Exemplarisch für die Differenzen werden in dem Beitrag die unterschiedlichen Analysen zur Zielgenauigkeit und der einzelwirtschaftlichen Auswirkungen der Eigenheimzulage aufbereitet und teilweise durch neue Berechnungen ergänzt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wirtschaftliches Interesse versus Mieterinteresse - Abwägung bei Abriss und Neubau von Wohngebäuden

Von Bastian Hirsch

Erschienen in Heft 4/2019 100 Jahre Erbbaurecht

Viele Kommunen wollen mehr Wohnraum durch Nachverdichtung schaffen. Bei manchen Projekten besteht der wirtschaftlich sinnvollste Weg darin, das Mietshaus, das Anforderungen an Ausstattung, Grundrisse und Gebäudedämmung nicht erfüllt, abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, bei dem das Grundstück besser ausgenutzt wird. So entstehen am Ende mehr Wohnflächen. Außenparkplätze wandern in eine neue Tiefgarage unter den Neubau. Die rechtlichen Hürden, die damit einhergehen, dass den Mietern gekündigt werden darf, sind hoch. Was müssen Eigentümer beachten?

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Forum Wohneigentum

Wissen, wer wo wohnt – das Beratungsangebot WohnWissen des vhw

Von Bernd Hallenberg, Benjamin Poddig

Erschienen in Heft 4/2005 Stadtregional denken – nachfrageorientiert planen

Die Anbieter von Beratungsleistungen haben auf den steigenden Informationsbedarf der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft mit einer breiten Palette von Analysen, quantitativen Prognosen und individuellem Consulting unlängst reagiert. Die verwendeten Methoden sind vielfältig, die Rechenmodelle mitunter komplex und der Fundus von marktrelevanten Daten ist nur schwer zu überschauen. Für die Unternehmen stellt sich die Frage: Welche Informationen können als verlässliche und belastbare Basis für anstehende Entscheidungen dienen? So unterschiedlich die verschiedenen Modelle, Methoden und Datenquellen auch sind, ein doppeltes Defizit ist den meisten von ihnen gemeinsam: Die qualitative Nachfrage – also die Frage, warum wer wo wohnt – wird nur rudimentär behandelt. Gleichzeitig bleibt der entscheidende, nämlich der kleinräumliche Marktzusammenhang wegen der fehlenden Feinkörnigkeit der Daten unberücksichtigt. Die vermeintliche Eindeutigkeit soziodemographischer Zielgruppen-Konstrukte, wie z.B. "junge Familien mittleren Einkommens", verdeckt oft das Wesentliche: Hinter den Kunden und ihren räumlichen und qualitativen Wohnentscheidungen steht weitaus mehr als Lebensphase, Haushaltsstruktur und Einkommen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohneigentumsbildung im Bestand

Von Christian Huttenloher, Maximilian Pechstein

Erschienen in Heft 3/2023 Wohneigentum als Baustein für die Wohnungspolitik

Betrachtet man die Situation der Wohneigentumsbildung hierzulande, ist ein Aspekt von zentraler Bedeutung: Wohneigentumsbildung findet mittlerweile ganz überwiegend im Bestand statt. Dieser Umstand ist für eine adäquate Analyse und Ableitung geeigneter politischer Maßnahmen zur Stärkung der Wohneigentumsbildung unumgänglich. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, mehr Menschen in Deutschland das Wohnen im selbst genutzten Wohneigentum zu ermöglichen. Dennoch spielt die Rolle des Bestands für die Wohneigentumsbildung in den aktuellen wohnungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung eine eher untergeordnete Rolle. So wird die neue Wohneigentumsförderung, die ab Mitte 2023 starten soll, auf den Neubau mit übergesetzlichen Standards beschränkt sein. Vor diesem Hintergrund betrachten wir in diesem Beitrag die Bedeutung des Bestandserwerbs für die Wohneigentumsbildung und veranschaulichen damit einhergehende Herausforderungen sowie mögliche geeignete Strategien und Bausteine für eine bestandsbezogene Wohneigentumsförderung.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnen im Alter Kann eine kommunale Strategie der Förderung des Wohnungstauschs erfolgreich sein?

Von Dietrich Schwarz

Erschienen in Heft 6/2020 Klimaanpassung im Stadtquartier

In einer Pressemitteilung vom Mai 2020 macht die pantera AG, ein auf die Projektentwicklung von sog. Serviced Apartments spezialisiertes Unternehmen aus Köln, mit der Nachricht auf: "Jeder Zweite würde im Alter in eine kleinere Wohnung ziehen – über 10 Mio. m2 Wohnreserven in den Städten würden auf diese Weise frei." In Zeiten, in denen vor allem in Großstädten und Ballungsräumen ausreichender und bezahlbarer Wohnraum für viele Familien Mangelware ist und die Entwicklung von Neubauvorhaben viel Planungszeit in Anspruch nimmt, wäre es interessant, ob nicht bereits durch eine bessere Verteilung der vorhandenen Wohnflächen ein wirksamer Beitrag zur Befriedigung der Wohnungsnachfrage geleistet werden kann.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnen in der Innenstadt – der Konflikt zwischen individuellen Ansprüchen und wohnungswirtschaftlichen Interessen

Von Dirk Miklikowski

Erschienen in Heft 3/2015 Die Innenstadt als Wohnstandort

Welche Perspektive haben Innenstädte, welche Strategie und welche Instrumente sind erfolgversprechend, um attraktive, lebenswerte innerstädtische Zentren zu erhalten oder zu revitalisieren? Antworten finden die Städteplaner, wenn sie klären, welche Ansprüche welche Akteure im Innenstadtgeschehen haben und welche Lösungen für die Ansprüche welcher Akteure erfolgversprechend sind. Besonderes Augenmerk kommt dabei einem fast schon für selbstverständlich gehaltenen, aber in der Realität eher vernachlässigten Faktor zu: der innerstädtischen Wohnbevölkerung. Neben dem allgemeinen Rückgang des Wohnens hat sich vor allem in den Großstädten eine sozialräumliche Differenzierung unterschiedlicher Milieus nach Lebensstilen herausgebildet sowie die Konzentration bestimmter ethnischer Gruppen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohngebietsentwicklung seit 1990 Was lernen wir für heutige Herausforderungen?

Von Pascal Guhl, Guido Spars

Erschienen in Heft 2/2020 Quartiersentwicklung und Wohnungswirtschaft

Das derzeitige Wohnungsneubauvolumen bleibt – insbesondere in den größeren Städten – weit hinter den aktuellen Bedarfen zurück. Seit Jahren werden immer wieder Statistiken publiziert, die auf den eklatanten Neubaubedarf hinweisen. Nimmt man das Neubauvolumen des Jahres 2018 und setzt es ins Verhältnis zum Bedarf, so schwanken die Quoten – je nach Großstadt – zwischen 46 % (Köln) und 86 % (Düsseldorf und Hamburg). Der Durchschnitt der A-Städte liegt bei 71 %, was bedeutet, dass derzeit nur etwa 71 % des Neubauvolumens erbracht wird, das eigentlich benötigt wird.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnprojekte als Kristallisationspunkte für "mehr"? Zivilgesellschaftliche Initiativen im Wohnbereich und ihre Bezüge zum Quartier – eine erste Erkundung

Von Ulrich Berding, Kirsten Klehn

Erschienen in Heft 3/2020 Stadtmachen

Im Mittelpunkt des vom vhw aufgelegten explorativen Forschungsansatzes "Projekte im Quartier (PiQ)" stehen die Wechselwirkungen und Bezüge zwischen zivilgesellschaftlich initiierten Wohnprojekten und den Quartieren, in denen sie tätig sind. Einerseits ist hier von Interesse, ob und wenn ja, wie die untersuchten Wohnprojekte in Konzeption und Ausrichtung auf Besonderheiten ihres Umfeldes Bezug nehmen – seien es Defizite und Herausforderungen oder ungenutzte Potenziale. In der "Gegenrichtung" stellt sich die Frage, welche über das Projekt hinaus betriebenen Aktivitäten auf dessen Umfeld zielen und tatsächlich ein wie auch immer ausgestaltetes nachhaltiges "Mehr" für das Quartier entfalten.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnquartiere für morgen? Zehn Thesen zur Zukunft von Einfamilienhausgebieten der 1950er bis 1970er Jahre

Von Prof. Dr. Uta Hohn, Yasemin Utku

Erschienen in Heft 4/2015 Einfamilienhäuser der fünfziger bis siebziger Jahre

Sind die Einfamilienhausgebiete der 1950er bis 1970er Jahre aus der Zeit gefallen? Sie stecken in einer „Homogenitätsfalle“ (Menzl 2010), atmen den architektonisch-städtebaulichen Geist ihrer jeweiligen Entstehungszeit und dokumentieren die gesellschaftlich favorisierten Wohnvorstellungen dieser Zeit. Zielgruppe des Einfamilienhauses war die Zweigenerationenfamilie aus Eltern und Kindern. Beim Zweifamilienhaus zogen nicht selten die Großeltern mit ein, oder die zweite Wohnung diente als Mietwohnung zur Finanzierung des Hauses. Für das eigene Haus als Statussymbol und Familiensitz mit Vererbungsperspektive wurden hohe finanzielle Belastungen in Kauf genommen. Die emotionale Bindung an das eigene Haus im Sinne von „my home is my castle“ ist bei den Ersteigentümern besonders stark ausgeprägt.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungseigentümer im Quartier: mehr als nur Wohnraumversorgung

Von Robert Kitzmann

Erschienen in Heft 2/2019 Digitale Verwaltung

Das Quartier verliert auch in Zeiten verstärkter Zuwanderung in die Städte nicht an Relevanz. Durch staatlichen Rückzug aus der Stadt- und Quartiersentwicklung werden zukünftig jedoch auch nichtstaatliche Akteure eine zentrale Rolle hinsichtlich lokaler Entwicklungssteuerung einnehmen (müssen). Wohnungseigentümern wird hierbei eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Jedoch ist der wissenschaftliche Kenntnisstand über deren Rolle als Bestandsbewirtschafter hinaus noch recht begrenzt und deren Handeln in einem weiteren Quartierskontext noch wenig systematisch beleuchtet worden. Hier setzt der folgende Beitrag an und leistet einen nötigen Beitrag hinsichtlich einer grundlegenden Diskussion über die verschiedenen Formen wohnungswirtschaftlichen Engagements über den Wohnungsbestand hinaus.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungsmarkt Berlin: Kann Wohnungsneubau sozial nachhaltig sein? Mikrostandortrating und Zielgruppenbetrachtung als Grundlage für sozial nachhaltige Neubauentwicklungen

Von Johannes Jakobsmeyer

Erschienen in Heft 3/2013 Differenzierte Märkte – differenzierte Antworten am Wohnungsmarkt

Die 1954 gegründete Wohnungsbau-Genossenschaft "Treptow-Nord" eG verfügt aktuell über 4.412 Genossenschaftswohnungen an vier Standorten in Berlin-Treptow. Der überwiegend im Blockbau (Q3A, TB, WBS70) errichtete Bestand hat vorwiegend kleine Wohnungen, ca. 75 Prozent der Wohnungen haben 2 bis 2,5 Räume. Der Wohnungsbestand ist überwiegend saniert, allerdings fehlen Aufzüge und nur wenige Wohnungen sind barrierefrei. Viele Wohnungen entsprechen nicht den Ansprüchen der überwiegend älteren Genossenschaftsmitglieder. Die Bestandsmiete der WBG "Treptow-Nord" liegt mit 4,65 Euro je m² unterhalb des Berliner Durchschnitts  (5,54 Euro je m²) sowie des Durchschnitts der Mitglieder des Verbandes der Berliner und Brandenburgischen Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) (5,15 Euro je m²).

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Wohnungsmarktbeobachtung als Informations- und Steuerungsinstrument

Von Prof. Dr. Ruth Rohr-Zänker

Erschienen in

Forum Wohneigentum

Wohnungspolitik im Umbruch - Regionalisierung der Wohnungspolitik im aktivierenden Staat. Entwicklungsgeschichte des vhw-Positionspapiers

Von Peter Rohland

Erschienen in Heft 4/2005 Stadtregional denken – nachfrageorientiert planen

Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungspolitik neu positionieren! Plädoyer von vhw und Difu für eine soziale und resiliente Wohnungspolitik

Von Jürgen Aring, Arno Bunzel, Bernd Hallenberg, Martin zur Nedden, Ricarda Pätzold, Fabian Rohland

Erschienen in Heft 5/2016 Kommunalpolitik zwischen Gestaltung und Moderation

Die Entwicklung der Wohnungsmärkte in Deutschland zeigt, dass es der Markt allein nicht richtet. In einer Reihe von Städten sind bereits massive Versorgungsengpässe für Gering- und Normalverdiener entstanden. Diese Situation ist u.a. das Ergebnis der Vernachlässigung einer aktiven und ganzheitlichen Wohnungspolitik in den letzten drei Jahrzehnten. Die daraus resultierenden Knappheiten sind nicht temporärer Art, und sie sind auch nicht durch kleinere Anpassungen im Rahmen bestehender Prozesse lösbar. Der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) plädieren vielmehr für eine konsequente wohnungspolitische Neuausrichtung. In ihrem Plädoyer begründen die Autoren diese Forderung und schlagen Maßnahmen und Instrumente für eine soziale und resiliente Wohnungspolitik vor.

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Wohnungspolitik von unten

Von Ulrich von Suntum

Erschienen in

Wohnungsunternehmen als Akteure der integrierten Stadt-(teil)entwicklung

Von Ralf Zimmer-Hegmann, Jan Fasselt, Evelyn Sucato

Erschienen in

Durch ökonomische, gesellschaftliche und demographische Umbrüche werden Wohnungsunternehmen vor immer neue Herausforderungen gestellt. Die Wünsche der Kunden bezogen auf die Wohnung, das nähere Wohnumfeld und die gesamte Quartiers- bzw. Stadtteilsituation bekommen immer stärkeres Gewicht, da entspannte Wohnungsmärkte breiten Bevölkerungsschichten neue Möglichkeiten bei der Stadtteil- und Wohnungswahl erlauben. Wohnungsunternehmen können über ein Engagement im eigenen Bestand hinaus einen elementaren Beitrag zur Gestaltung des Stadtteillebens leisten. In der integrierten Stadt(teil)erneuerung sind sie schon lange wichtige Akteure. Um den Dialog über wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Ansätze zu forcieren und ihre Zusammenführung zu unterstützen, wurde vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW) in Zusammenarbeit mit der Landesentwicklungsgesellschaft Arbeitsmarkt und Strukturentwicklung (LEG-AS) die Fachgesprächsreihe "Wohnungsunternehmen als Akteure in der integrierten Stadt(teil)entwicklung" initiiert.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungsunternehmen als Bildungsakteure

Von Sebastian Niedlich, Peter Bleckmann, Mario Tibussek

Erschienen in Heft 4/2023 Bildung in der Stadtentwicklung

Über Wohnungsunternehmen ist schon seit Längerem bekannt, dass diese sich in der sozialen Quartiersentwicklung engagieren und dort wichtige Beiträge leisten können. Unklar ist jedoch, inwieweit Wohnungsunternehmen auch als Akteure im Bildungsbereich auftreten. Eine explorative Studie, die das Institut Welt:Stadt:Quartier (W:S:Q) für den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. und das Bremer Wohnungsunternehmen GEWOBA erstellt hat, liefert nun erste Aufschlüsse über das bildungsbezogene Engagement von Wohnungsunternehmen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungsunternehmen als Multiplikatoren für Energieeffizienz im Quartier Klimaschutz in privaten Haushalten am Beispiel von Bestandssiedlungen in Erfurt und Kassel

Von Luciana Löbe, Heidi Sinning

Erschienen in Heft 6/2020 Klimaanpassung im Stadtquartier

Wohnungsunternehmen leisten durch die energetische Sanierung von Bestandssiedlungen einen aktiven Beitrag zur Energieeffizienz im Quartier. Als Vermieter und Multiplikatoren können sie ihre Bewohner zu energieeffizienterem Verhalten und zur Reduktion des Endenergieverbrauchs vor allem im Bereich der Heizenergie und des Warmwassers motivieren. Beispiele aus Erfurt und Kassel zeigen verschiedene Vorgehensweisen auf. Resümierend wird reflektiert, welche Rolle Beteiligungs- und Kommunikationskulturen in Quartieren spielen, welchen Beitrag Kooperationen unter anderem mit Energieberatungseinrichtungen spielen und inwiefern mehr Transparenz der haushaltsbezogenen Energieverbräuche zu bewussterem Bewohnerverhalten beitragen kann.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wohnungsunternehmen und der Preis Soziale Stadt

Von Svenja Grzesiok, Verena Ast, Jan-Christian Sweers

Erschienen in Heft 6/2014 Infrastruktur und soziale Kohäsion

„2014 ist ein Jahr zum Feiern für die Soziale Stadt“ lautete die Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold im Bundesbauministerium während der Preisverleihung im Wettbewerb Preis Soziale Stadt 2014 am 1. Juli 2014 in Berlin. Dabei wurden lange Zeit die Kürzungen der Fördermittel des Bundes für das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" kritisiert, da sie ein effektives und konstruktives Handeln im Bereich der integrierten Stadt(teil)entwicklung erschwerten. Nach weitreichenden Protesten gegen diese Kürzungenerfolgte 2014 schließlich eine enorme Aufstockung der Bundesmittel auf 150 Mio. Euro (vgl. Abb. 1). Wie auf dem 8. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik einstimmig konstatiert wurde, ist es an der Zeit, die Diskussion um die Erhöhung der finanziellen Mittel abzulösen und das Rekordhoch des Fördervolumens zielführend auf die operative Ebene der Stadt(teil)entwicklung zu übertragen. Dabei gilt es nach wie vor auch die Frage nach der langfristigen Verstetigung mitzudenken

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Forum Wohneigentum

Wohnwünsche von Migranten – Überlegungen zu spezifischen Anforderungen an Wohnung und Wohnumfeld

Von Dr. Ulrich Berding

Erschienen in Heft 6/2008 Migranten-Milieus in Deutschland

Migranten und Wohnen – die um diese Begriffe kreisenden Fragen und Themen werden in sozial- und raumwissenschaftlichen Disziplinen seit Jahrzehnten erforscht und debattiert. Es ist zwar festzustellen, dass die Beziehungsnetze und Identifikationsorte von Migranten oftmals in einem erheblichen Maße außerhalb des Wohnortes und des Stadtteils liegen, doch mindert dies – auch angesichts der schwindenden Integrationsfunktion des Arbeitsmarktes – nicht die Bedeutung des Wohnens für die Lebensqualität und soziale Integration von Migranten. In diesem Beitrag soll es um die Frage gehen, wie es um die Wohnrealität von Migranten bestellt ist und welche möglichen Wünsche und Anforderungen Migranten an das Wohnen stellen.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wozu sind Kirchengemeinden da? Migration und Kirchen vor Ort

Von Christine Funk

Erschienen in Heft 1/2021 Religion und Stadt

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Funktion von Kirchengemeinden in Hinblick auf Migration. Nach einigen Begriffen zur Unterscheidung werden die sogenannten "muttersprachlichen Gemeinden" innerhalb der katholischen Kirche am Beispiel Berlins skizziert. Die Beschreibung ihrer Rolle neben deutschsprachigen Gemeinden führt zu Überlegungen hinsichtlich der selektiven Wahrnehmung von Migration. Die Autorin problematisiert die Wahrnehmung von "Integration", da sie Veränderungsprozesse und Entwicklung sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft ausblendet.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Wrocław – Europäische Kulturhauptstadt 2016: Räume für die Schönheit

Von Grażyna Adamczyk-Arns

Erschienen in Heft 3/2016 Kultur und Stadtentwicklung

Zusammen mit der spanischen Stadt San Sebastián trägt die polnische Stadt Wrocław (Breslau) den Titel Kulturhauptstadt Europas 2016. Als 2011 die Jury ihre Entscheidung bekannt gab, war die Euphorie bei der Bevölkerung groß – man empfand diesen Titel als eine Chance, fast wie eine Art Wunderpille, die die Heilung aller Probleme auf einmal versprach. Mittlerweile sind wir mittendrin. Fünf Jahre Vorbereitungen, Hoffnungen, Diskussionen, aber auch kritische Stimmen und Zweifel, ob Veranstaltungen wie diese der Stadt nutzen. Es ist sicherlich zu früh, um eine Bilanz zu ziehen. Man kann aber jetzt schon feststellen, dass der Titel eine breite, intensive Debatte zum Thema Stadt und Lebensqualität mitbefeuert hat.

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Forum Wohnen und Stadtentwicklung

Zaubertrank Wohneigentum – nicht ohne Nebenwirkungen

Von Ricarda Pätzold

Erschienen in Heft 3/2023 Wohneigentum als Baustein für die Wohnungspolitik

Zu den oft genannten Verheißungen einer Stärkung der Wohneigentumspolitik zählen die Verbesserung der Altersvorsorge, die Minderung der Vermögensungleichheit, die Stärkung des Neubaus und der Beitrag zur Entspannung des Mietwohnungsmarkts – und das alles, ohne den öffentlichen Haushalten große Lasten aufzubürden. Neben diesen gesamtgesellschaftlichen Gründen wird der individuell weit verbreitete Traum vom Eigenheim und die höhere Wohnzufriedenheit von Eigentümern ins Feld geführt. Warum also nicht auf diesen „Zaubertrank“ setzen, der eine so breite Wirksamkeit verspricht? In der oft binär geführten Diskussion Miete oder Eigentum hat die Notwendigkeit, über die Praxis des Wohneigentums nachzudenken, in der Regel keinen Platz. Der Beitrag greift dieses Defizit auf. Darin geht es nicht darum, der Wohneigentumspolitik ihren Stellenwert im Konzert der wohnungspolitischen Instrumente abzusprechen, sondern eine Reihe an Nebenwirkungen der gegenwärtigen Praxis des selbst genutzten Wohneigentums aufzuzeigen.

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Forum Wohneigentum

Zehn Jahre Fortbildung in der vhw-Seminarreihe "Kommunale Immobilien"

Von Theresa Hallmann

Erschienen in Heft 2/2007 Public Real Estate Management (PREM)

Im Zuge der Verwaltungsmodernisierung ist seit Mitte der neunziger Jahre auch die Neuordnung der öffentlichen Gebäudebewirtschaftung in das Blickfeld der kommunalen Handlungsfelder genommen worden. Der vhw hat die Kommunen bei diesem Thema seit 1997 mit einem regional differenzierten Seminarangebot intensiv unterstützt. Auf der Ebene der vhw-Landesverbände bzw. Regionen wurde das Spektrum der operativen und strategischen Themen hinsichtlich der verschiedenen Aufgabenstellungen und Herausforderungen unter Einbeziehung der lokalen Akteure thematisiert und umsetzungsorientiert weiterentwickelt.

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